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093 - Der Höllengreif

093 - Der Höllengreif

Titel: 093 - Der Höllengreif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ungewöhnliche Wurfgeschoß mit zunehmender Geschwindigkeit heran. Zum Glück war der Warnruf des Mädchens rechtzeitig erfolgt.
    Bannister zog den Stecher seiner Luger durch. Der Schuß krachte, und da Noel ein hervorragender Schutze war, traf die abgefeuerte Silberkugel auch.
    Sie hieb gegen die Vase und zertrümmerte sie. Die Kraft, die sie getragen hatte, ließ von ihr ab, und die Scherben prasselten und klimperten auf den Boden.
    Sally Haddon schüttelte unglücklich den Kopf. »Ich werde mir nie verzeihen, mit Dayle dieses Haus betreten zu haben. Wir hätten zu Fuß weitergehen sollen.«
    »Ich werde Sie beschützen«, versprach Noel.
    »Das hat mir Dayle auch versprochen, und wo ist er jetzt?«
    »Wir werden ihn suchen«, sagte der Agent. »Kommen Sie, Sally.«
    ***
    Wie ein Stein war Trevor Marriott in die Tiefe gefallen. Er hatte gesehen, wie Noel Bannister gestartet war, um den Sturz zu verhindern, aber Noel war zu spät gekommen.
    Oben klappte die Falltür zu, und dann kam ein schmerzhafter Aufprall, der Marriott in eine Ohnmacht schleuderte. Die Schwärze des Schachts ging auf seinen Geist über. Er wußte nichts mehr, fühlte nichts mehr.
    Doch die Ohnmacht währte nicht sehr lange.
    Als Marriott zu sich kam, kannte er sich zunächst überhaupt nicht aus, aber das war normal. Stückweise setzte die Erinnerung ein. Ein Puzzleteilchen fügte sich an das andere, und bald war das gesamte Bild zu erkennen.
    Die schwere Benommenheit ließ nach.
    Als sich Marriott aufsetzte, drehte sich alles und schaukelte hin und her. Er hatte den Eindruck, sich auf einem heftig schlingernden Fischkutter zu befinden.
    Eine leichte Übelkeit machte ihm zu schaffen, und sein Magen schien zu einem harten Klumpen geworden zu sein. Vorsichtig betastete er seinen Hinterkopf, denn dort befand sich ein lästiges Ziehen.
    Er spürte eine dicke Beule, die auf den leichtesten Druck empfindlich reagierte. Ihm fiel auf, daß er seine Pistole und die Stablampe verloren hatte. Da er sie während des Sturzes noch in seinen Händen gehalten hatte, mußten sie hier irgendwo herumliegen.
    Er tastete den Boden ab. Asseln und Spinnen krochen ihm über die Finger. Er schüttelte sie ab und suchte weiter. Immer weiter dehnte er seinen Radius aus, und schließlich fand er seine Waffe.
    Kurz darauf entdeckte er auch seine Lampe. Er schaltete sie ein und sah sich an, wo er sich befand.
    Naß glänzende Wände umgaben ihn. Er richtete den Lampenstrahl nach oben.
    Von der Falltür war nichts zu sehen. Die Decke wirkte nicht unterbrochen. Cahoo hatte ihn von Noel Bannister separiert. Er hätte ihn spielend töten können, während er ohnmächtig war.
    Warum hatte Cahoo darauf verzichtet?
    Wollte er sich zuerst Noel Bannister holen? Wollte der Dämon sich an der Angst seines Opfers weiden?
    Trevor Marriott ließ den Lichtstrahl wieder sinken. Er drehte sich weiter und entdeckte eine morsche Holztür. Er eilte sofort auf sie zu und versuchte sie zu öffnen.
    Wider Erwarten war das möglich. Marriott hatte gedacht, Gewalt anwenden zu müssen.
    Überrascht und erfreut zog er die Tür bis zum Anschlag auf. Hatte Cahoo geglaubt, seine Ohnmacht würde länger dauern? Hatte der Dämon überhaupt angenommen, er hätte den Sturz nicht überlebt?
    Wie auch immer, noch war mit ihm zu rechnen.
    Er gelangte in einen langen Kellergang, schlich diesen entlang. Es gab Quergänge. Marriott leuchtete in jeden, denn Vorsicht war hier oberstes Gebot, Cahoo hatte Vorteile genug. Man durfte ihm nicht auch noch welche zuspielen, indem man unvorsichtig war.
    Etwas knirschte unter seinem Schuh. Er blieb sofort stehen und lauschte. Zunächst war nichts zu hören, aber dann drang ein leises Zischen an sein Ohr.
    »Trevor?« kam es gleich darauf flüsternd durch die Dunkelheit.
    »Sidney?« fragte Marriott aufgeregt zurück.
    »Ja.«
    Aber Marriott traute der Sache nicht. ›Ja‹ konnte auch Cahoo gesagt haben. So leicht wollte sich Trevor Marriott nicht täuschen lassen.
    »Wie heißt das Mädchen, mit dem ich mich vergangenes Jahr beinahe verlobt hätte?« wollte er wissen.
    »Megs Gray.«
    »Gewonnen«, sagte Trevor Marriott und atmete erleichtert auf. Cahoo hätte ihm diese Frage nicht beantworten können. »Sidney, wo steckst du?«
    »Ich bin hier, Trevor. Wie heißt der Gaul, auf den ich letzten Sommer setzte und fast zwanzigtausend Dollar gewann?«
    Marriott grinste. Auch Sidney Edwards traute ihm nicht. Das war völlig in Ordnung. »Angeber«, sagte Marriott. »Es waren

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