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093 - Der Höllengreif

093 - Der Höllengreif

Titel: 093 - Der Höllengreif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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groß war dieser Keller? Oder rannte er am Ende im Kreis?
    Er öffnete die Tür, und flackernder Feuerschein blendete ihn für Sekunden. Es war unschwer zu erkennen, wo er sich befand. Das war Cahoos Folterkammer. Das Feuer brannte in einer eisernen Schale, und an der Wand hing ein Mann, den der Dämon übel zugerichtet hatte.
    Ketten hielten ihn fest. Sein Kopf hing nach vorn, er war bewußtlos. Trevor Marriott schaute sich gehetzt um. Er entdeckte einen Krug, in dem sich Wasser befand.
    Auf dem Weg dorthin stieß er gegen menschliche Gebeine. Immer stärker brodelte sein Haß gegen Milton Cahoo. Er begab sich mit dem Krug zu Dayle Gilliat, holte aus und schüttete ihm das Wasser ins Gesicht.
    Was sich dann noch im Krug befand, leerte er über Gilliats Nacken aus. Damit weckte er die Lebensgeister des Ohnmächtigen. Gilliat zuckte zusammen.
    Dann entrang sich seiner Kehle ein langer Seufzer. Das schwarze Haar hing ihm in die Stirn. Er hob langsam den Kopf und schaute Trevor Marriott geistesabwesend an.
    Sein Mund öffnete sich. Bei seinem Anblick konnte einem das Herz brechen. Er wollte etwas sagen, aber es kam nur ein unartikuliertes Gestammel über seine Lippen.
    Cahoo hatte dafür gesorgt, daß dieser Mann nie mehr reden konnte. Erschüttert befreite Marriott den jungen Mann von den Ketten. Sobald sie ihn nicht mehr festhielten, sank er dem CIA-Agenten in die Arme.
    »Er wird dafür büßen«, keuchte Marriott. »Wir werden ihm eine verdammt hohe Rechnung präsentieren.«
    Wie ein nasser Sack hing Dayle Gilliat an Marriott. Es hatte keinen Zweck, ihn mitzunehmen. Marriott konnte sich jetzt nicht mit Gilliat belasten, er mußte frei und ungehindert agieren können.
    Deshalb ließ er Gilliat sanft zu Boden gleiten. Er schleppte ihn zur Wand, lehnte ihn dagegen und schaute ihm in das entstellte Gesicht.
    »Ich weiß, es kann nur ein schwacher Trost für Sie sein, wenn ich Ihnen verspreche, daß wir Milton Cahoo fertigmachen«, sagte Marriott ernst. »Aber vielleicht können Sie dennoch Ihre Schmerzen leichter ertragen. Sie haben wenigstens noch Ihr Leben. Das ist mehr, als die anderen Opfer behalten haben.«
    Gilliat schnaufte. Kraftlos hob er die Hand. Es hatte den Anschein, als wollte er den CIA-Agenten auf etwas aufmerksam machen, und plötzlich spürte Trevor Marriott die Nähe des Dämons!
    Eine unnatürliche Kälte ging von Milton Cahoo aus.
    Trevor Marriott spannte seine Muskeln, und dann kreiselte er in Gedankenschnelle herum.
    Er sah Cahoo.
    Gleich viermal!
    Der Dämon hatte für eine trügerische Luftspiegelung gesorgt. Welcher war der echte Cahoo? Befand er sich überhaupt in der Folterkammer? Hatte er nicht bloß vier Trugbilder geschaffen, um zu sehen, wie der CIA-Agent darauf reagierte?
    Es passierte fast von selbst. Die Waffe donnerte los. Einmal, zweimal, dreimal, viermal. Die Luftspiegelungen zerplatzten wie prall gefüllte Ballons, doch Milton Cahoo schuf sofort neue.
    Auf diese Weise lockte der Dämon dem Agenten sämtliche Silberkugeln aus der Waffe. Erst als die Pistole leer war, trat Cahoo selbst in Erscheinung.
    Da begriff Trevor Marriott, daß ihn der Dämon überlistet hatte.
    ***
    Als Noel Bannister zu sich kam, hielten ihn Ketten fest. Wo sich Sally Haddon befand, wußte er nicht, sie war nicht in diesem Raum, und Noel hoffte für sie, daß es ihr gelungen war, umzukehren und Cahoo Hall zu verlassen.
    Es wäre doch besser gewesen, sie gleich aus dem Haus zu schicken. Hinterher ist man ja immer klüger.
    Dayle Gilliat aber hatte er gefunden. Er hockte in sich zusammengesunken auf dem Boden und regte sich nicht. Grauenvoll sah er aus, starrte unverwandt in das Feuer, das in der eisernen Schale brannte.
    Noel sah aber nicht nur Gilliat, sondern auch Trevor Marriott und… Milton Cahoo.
    Der Dämon bleckte höhnisch die Zähne. »Was für eine besondere Nacht. Ich werde reich beschenkt. So viele Menschen hatte ich noch nie auf einmal in meinem Haus.«
    Noel Bannister sah, daß Marriott seine Pistole in der Hand hielt. Er begriff nicht, warum der Kollege nicht auf den Dämon schoß.
    Trevor Marriott hörte das Klirren der Ketten, als Bannister sich bewegte. Er warf ihm einen ratlosen Blick zu.
    »Er hat Sidney umgebracht, Noel«, preßte er heiser hervor.
    Bannister hatte plötzlich ein lästiges Würgen im Hals. »Verdammt, erschieß ihn, Trevor. Warum erschießt du ihn nicht?«
    »Ich kann nicht«, antwortete Marriott. »Ich habe alle Kugeln verschossen.«
    Drei Mann hatten es nicht

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