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093 - Die Toten stehen auf

093 - Die Toten stehen auf

Titel: 093 - Die Toten stehen auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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drei Eindringlinge melden konnte. Doch durfte er nichts überstürzen.
    „Kommt, kommt!" rief Aghmur mit dem Mund des verführerischen Mädchens. „Ich führe euch in ein sicheres Versteck."
    „Es muß aber ein Versteck sein, von wo aus man die Ereignisse in diesem Gewölbe beobachten kann", verlangte Dorian.
    „Aber sicher. Gewiß doch." Aghmur stelzte auf seinen übergroßen Fliegenbeinen voran. „In dem Versteck wird euch nichts von dem, was hier passiert, entgehen."

    Das uralte Gemäuer der Dämonenburg wurde wie von einem Erdbeben erschüttert. Das Gebäude erbebte in seinen Grundfesten, in den Wänden begann es beängstigend zu knistern. Ein Luftzug wirbelte den jahrzehntealten Staub durch Korridore und Gewölbe, wurde zu einem Sturm, der von nirgendwo und überall zu kommen schien, in den Winkeln und Ecken säuselte und in die Ritzen und Spalten fuhr, als wollte er all den dort verborgenen Unrat hervorkehren. Das unheimliche Geheule vermischte sich mit dem Knarren und Knistern, mit dem Ächzen und Stöhnen, das sich wie das Klagen der verlorenen Seelen anhörte.
    Und durch Kamine und Fenster huschten körperlose Schatten. Sie beschnüffelten alles und durchschnitten jammernd die Lüfte.
    „Jetzt beginnt der Höllenzauber erst richtig", stellte Dorian fest.
    Er hatte keine Ahnung, in welchen Teil der Burg sie von Aghmur gebracht worden waren. Vielleicht hatte er sie absichtlich auf Irrwegen an diesen Ort geführt, damit sie die Orientierung verloren. Wie dem auch war - sie sahen den Dämonentempel mit den sieben Schalen-Menhiren im Kreis und dem Opferstein in der Mitte ganz deutlich vor sich - als hätten sie einen Logenplatz. Das Licht aus dem Tempelgewölbe durchdrang das Gestein, das sie von dem Ort des kommenden Geschehens trennte, und erhellte auch ihr Versteck.
    Zwischen den sieben Menhiren tanzten Irrwische hin und her, vereinigten sich zu Schleiern und irisierenden,. fauchenden und heulenden Wirbeln. Dazwischen wurden Stimmen laut, die artikulierte, wenn auch unverständliche Laute von sich gaben - Worte der Schwarzen Magie, die alles Reine und Gute bannen sollten, um das Terrain für das Unreine und Böse vorzubereiten.
    Und inmitten dieser Turbulenzen körperloser Dämonen, des Geschreis und Gewimmers unsichtbarer Opfer und des Gebells der Peiniger manifestierten sich Gestalten.
    Die ersten Dämonen trafen ein. Sie tauchten hinter den Menhiren auf und rieben ihre Hinterteile an dem rauhen Stein, ließen sich von den Deckenbalken fallen, kamen mit Verrenkungen durch die Zugänge herein, schrien, spien, Tiere nachäffend, das Menschliche verspottend, Obszönitäten in Reim und Gesang von sich gebend.
    Dazwischen wurde harmlos klingende Konversation gemacht.
    „Ein guter Ort."
    „Für einen Sabbat."
    „Auch sonst."
    „Luguri wird sich hier wohl fühlen. Orbaniel hat dafür gesorgt."
    „Ah - neunundvierzig Blutnäpfchen!"
    „Dürfen wir erwarten, daß Luguri sie für uns füllt?"
    „Orbaniel hat Menschenblut zur Verfügung."
    Dorian wurde von der Szenerie abgelenkt, als das Ding mit dem Fliegenkopf und den Rattenpfoten einen gurgelnden Laut von sich gab.
    Dann zirpte das Insektenmaul: „Ich habe dieses Blut vergeudet."
    „Es soll dir nichts Schlimmeres widerfahren, Aghmur", sagte Dorian trocken.
    Dem Dämonenkiller war auf gefallen, daß das Monster mit dem gefiederten Mädchenkörper in kaum mehr zu überbietender Aufdringlichkeit seine Nähe suchte. Einmal, als das Ding mit Dorians Handrücken in Berührung kam, hatte dieser gebrannt, als hätte ihm jemand Säure draufgeträufelt.
    Als er dann seinen Handrücken betrachtete, fehlte ihm ein Stück Haut an der Stelle.
    Dorian hatte das Ding nicht zur Rede gestellt, sondern nur spielerisch mit seinem Ys-Spiegel herumhantiert. Das Monster hatte sich sofort wimmernd und zitternd zurückgezogen. Aber bald darauf biederte es sich wieder an. Immerhin wußte Dorian jetzt, wie er ihm Angst einjagen konnte, und der Ys-Spiegel gab ihm ein gewisses Gefühl der Sicherheit.
    Dorians Aufmerksamkeit wurde wieder auf die Szene im Tempel gelenkt, als ein ehrfürchtiges Raunen durch die Reihen der Dämonen ging. Zwischen dem Geschepper, Gerassel und Gewimmer und den Lauten der Bewunderung fiel nun immer öfter Luguris Name. Ein vielstimmiger Aufschrei zeigte Dorian an, daß nun der Erzdämon aus dem Megalithikum eingetroffen sein mußte.
    Vor dem grünleuchtenden Hintergrund erschienen drei Gestalten, an denen jedoch keine Einzelheiten zu erkennen waren;

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