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093 - Die Toten stehen auf

093 - Die Toten stehen auf

Titel: 093 - Die Toten stehen auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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weiter. Die Wunde schloß sich schnell. Die Körpermasse verformte sich, und auf einmal bildete sich ein neuer Kopf - diesmal der einer Krähe.
    „Ihr werdet für diese Schmach büßen!" krächzte das Ungeheuer. „Ihr habt das Blut des Meisters…" Weiter kam das Monster nicht. Dorian hieb ihm mit einem Streich des Schwertes den Krähenkopf ab.
    Das kopflose Wesen schnellte sich mit einem Sprung vom Opferstein hoch und landete vor Unga. Bevor der durch seine Armverwachsungen behinderte Cro Magnon seine Hellebarde einsetzen konnte, war das dämonische Geschöpf an ihm vorbei.
    Dorian nahm die Verfolgung auf. Als das Wesen hinter einem Langstein verschwand, sah er, daß sich die Gestalt bereits bis zur Unkenntlichkeit verformt hatte; und als er hinter den Menhir trat, lagen dort die Frauenkleider verstreut herum, und in einiger Entfernung kroch eine gallertartige Masse mit schnellen Raupenbewegungen davon.
    Gunnarsson kam von der anderen Seite heran und wollte dem Ding den Weg abschneiden. Es versuchte in eine andere Richtung auszuweichen, doch dort tauchte Unga auf, der seine Hellebarde mit eckigen Bewegungen durch die Luft schwenkte.
    Das schleimige, zuckende Ding zog sich bis in eine Ecke zurück und drang in die Spalten zwischen den Steinquadern ein.
    Dorian traktierte das Ding unablässig mit Schwerthieben, obwohl er nicht glaubte, daß er ihm damit ernsthaft schaden konnte; dieses Ding wäre höchstens mit Feuer auszurotten gewesen.
    „Haltet ein!" rief da Gunnarsson. „Mir scheint, es gibt seinen Fluchtversuch auf. Vielleicht läßt sich mit diesem Ding doch reden.
    Aghmur beruhigte sich. Er floß aus den Spalten zurück in das Gewölbe und festigte sich zu einer menschlichen Gestalt.
    Dorian, das Schwert zum Schlag erhoben, sah, wie sich aus der Masse das bekannte Mädchenantlitz zu formen begann. Aber die Mutation gelang dem Wesen nur halb, denn auf dem schönen Gesicht bildeten sich Vogelfedern und Borsten.
    „Tötet mich nur!" rief Aghmur. „Ich werde euch verraten, wie ihr es machen müßt. Ich bin ohnehin verloren, denn ich spüre die Nähe meines früheren Meisters Orbaniel. Er wird mich für mein Versagen bestrafen. Dann tötet lieber ihr mich!"
    „Diesen Wunsch kann ich dir erfüllen", schrie Unga und holte umständlich mit der Hellebarde aus. „Halt!" rief Dorian. „Wer sagt, daß Aghmur sterben muß", wandte er sich mit bedeutungsvollen Blicken an seine Kameraden. „Wenn wir ihn vor der Rache seines Meisters beschützen, wird er sich vielleicht erkenntlich zeigen. Was meint ihr?"
    „Ja, warum beschützen wir Aghmur denn nicht?" meinte auch Gunnarsson.
    Unga grinste. „Klar, ich habe mir schon immer solch einen Vogel-Ratten-Fliegen-Bastard als Haustier gewünscht."
    „Tötet mich lieber, bevor mein Meister eintrifft!" flehte das Monster, dem auf dem behaarten und gefiederten Mädchenkörper plötzlich wieder ein Fliegenkopf wuchs.
    „Bevor wir dir diesen Gefallen tun, mußt du zuerst eine Gegenleistung erbringen", verlangte Dorian. „Was wollt ihr von mir?" jammerte das Ding und ließ den Kopf mit den faustgroßen Facettenaugen rollen. „Ich kann euch nicht helfen. Sie sind schon ganz nahe. Jeden Moment werden sie hier eintreffen."
    „Wer?" wollte Dorian wissen.
    „Orbaniel, mein früherer Meister, und seine Freunde. Und der mächtige Dämon, den sie alle fürchten."
    „Luguri", stellte Gunnarsson fest.
    „Er wird euch ebenso wie mich vernichten", kreischte Aghmur, und dabei wuchs ihm eine Hundeschnauze.
    „Uns wird nichts geschehen, wenn du uns versteckst", sagte Dorian. „Verbünde dich mit uns, dann hast du nichts zu befürchten!"
    Aghmur kreischte. Er hatte versagt. Das würde ihm Orbaniel nie verzeihen. Aber durfte er seine Schuld vergrößern, indem er mit diesen Eindringlingen gemeinsame Sache machte? Würde ihm das überhaupt etwas nützen? Er verspürte wieder den Heißhunger. Die Ausstrahlung dieser drei potentiellen Opfer brachte ihn fast zur Raserei. Unter anderen Voraussetzungen hätte er nicht gezögert, sich gleichzeitig auf alle drei zu stürzen und sie zu verzehren. Doch etwas hinderte ihn daran. Das war das seltsame Gebilde, das der eine von ihnen um den Hals trug. Es flößte ihm unheimliche Furcht ein. Doch vielleicht konnte er den Träger des spiegelähnlichen Dinges später einmal überlisten, wenn er ihn erst mal in Sicherheit wiegte und zum Schein auf sein Angebot einging. Vielleicht versöhnte er damit sogar seinen Meister, wenn er ihm die Vernichtung der

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