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093 - Die Toten stehen auf

093 - Die Toten stehen auf

Titel: 093 - Die Toten stehen auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Werkzeuge in den Linken hielten, entweder Meißel oder Hämmer. „Ich vermute, daß das Hämmern von ihnen stammte", sagte Dorian und fixierte die seltsamen Untoten, die langsam näher kamen. „Zweifellos haben sie mit ihren Werkzeugen die Menhire bearbeitet." „Jetzt gibt es keinen Zweifel mehr, daß Luguri dahintersteckt", meinte Gunnarsson. Er straffte sich. „Was meint ihr - nehmen wir es mit diesem Haufen Scheinlebender auf?"
    Bevor Dorian noch etwas entgegnen konnte, stürzte sich Unga mit einem Aufschrei nach vorn. Er spießte den vordersten Untoten, einen Mann mit Schlapphut und in Wams und Stulpenstiefeln, mit seiner Hellebarde auf. Der Untote wurde zurückgeschleudert und fiel, ohne einen Laut von sich zu geben, gegen die Nachfolgenden.
    Gunnarsson war Ungas Beispiel gefolgt. Er hieb dem nächsten Untoten den Kopf ab und zerfetzte mit dem zweiten Streich einer weiblichen Schauergestalt das Gewand über der Brust.
    Dorian bekam nicht mit, was für Folgen das hatte, obwohl der Isländer ihn durch laute Rufe darauf aufmerksam zu machen versuchte. Aber der Dämonenkiller hatte mit sich selbst genug zu tun. Er wandte sich der zweiten Front der Untoten zu, die sich von der anderen Seite her näherte. Sein erster Schwertstreich war schlecht gezielt, denn er traf den Untoten nur leicht an der Schulter; mit dem zweiten Schlag gelang es ihm dann jedoch, einen Gegner zu enthaupten. Ein bestialischer Gestank schlug ihm aus dem Halsstumpf entgegen, und er sah, wie sich etwas schwarz verfärbte.
    „Es genügt, sie nur zu ritzen!" hörte Dorian da Gunnarssons Stimme über das Geheul der verhüllten Mädchengestalt hinweg.
    Dorian verstand noch immer nicht ganz; doch als er mit dem nächsten Streich einem Untoten nur eine scheinbar harmlose Streifwunde zufügte, erkannte er, was der Isländer meinte.
    Dorians Klinge brauchte nur den schützenden Schleimfilm am Körper des Untoten zu verletzen. Dieser Schleim, der die Körper der Untoten überzog, mußte ihnen das nötige Scheinleben verleihen. Zerstörte man diese Schutzschicht an einer Stelle, so entwich die magische Kraft, die diese Toten belebte, und sie begannen zu verfaulen.
    Dorian war von dieser Tatsache so überrascht, daß er für Sekunden die Waffe nicht gegen die Untoten hob. Doch diese nutzten diese Blöße nicht für eine Gegenattacke aus; im Gegenteil, sie zogen sich zurück.
    „Haltet ein!" rief da die verhüllte Gestalt, die bisher nur eine Reihe schauriger Klagelaute von sich gegeben hatte.
    „Das sind nicht eure Feinde, sondern eure Diener", rief die Gestalt mit heller Mädchenstimme. „Erkennt eure Sklaven an den linken Händen, mit denen sie diese Steine bearbeitet haben!"
    Unga und Gunnarsson ließen ebenfalls von den Untoten ab.
    „Da scheint eine Verwechslung vorzuliegen", meinte Unga so leise, daß nur Dorian und Gunnarsson es verstehen konnten. „Für wen werden wir eigentlich gehalten?"
    „Das werden wir schon noch herausfinden", murmelte Dorian.
    Er wandte sich der Gestalt zwischen den Menhiren zu.
    „Wer bist du?“ fragte er.
    Die Gestalt hielt ängstlich das Kopftuch vors Gesicht und sagte mit einschmeichelnder Mädchenstimme: „Ich werde Aghmur genannt. Und in der Gestalt dieses zauberhaften Wesens will ich meinem neuen Meister ein Opfer darbringen."
    Die Gestalt hob für einige Atemzüge das Tuch und wandte Dorian das Gesicht zu. Der Dämonenkiller erblickte ein schönes Mädchenantlitz - große, neugierig dreinblickende Augen, einen kleinen Mund mit vollen Lippen und langes, gelocktes Haar.
    „Das ist sie!" entfuhr es Unga. „Dieses Mädchen habe ich im Burghof gesehen."
    Doch sofort verhüllte das Wesen wieder das Gesicht.
    „Wer von euch ist der neue Herr der Burg, dem ich dienen soll?" fragte die Mädchenstimme.
    Damit hatte Dorian nicht gerechnet. Bevor er sich von seiner Überraschung erholte, ergriff Gunnarsson das Wort.
    „Das ist Ihr Part, Dorian", flüsterte er dem Dämonenkiller zu. „Mit dem Ys-Spiegel als Reserve gehen Sie kein großes Risiko ein. Ich glaube fast, dieses Wesen hält Sie für Luguri. Übernehmen Sie die Rolle! Was für eine köstliche Ironie!"
    Dorian hatte wieder einmal das Gefühl, von dem Isländer in eine Situation manövriert zu werden, die er sich selbst eigentlich gar nicht wünschte. Aber er lehnte sich nicht auf, denn irgendwie reizte ihn die Sache.
    Langsam setzte er sich in Bewegung. Bei jedem Schritt, den er machte, erschauerte das Wesen.
    Die sieben Menhire erstrahlten nun in

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