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093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

Titel: 093 - Wenn die Knochenmänner tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Arbeit
begann.
    Morna hielt
eine Liste in der Hand, auf der alle Hotels und Herbergen vermerkt waren, die
überprüft wurden und in denen sich auch Alcantara aufgehalten hatte.
    Bei
strahlendem Sonnenschein und angenehmen Tagestemperaturen kutschierten sie
durch die Berge. Um die Mittagsstunde erreichten sie Guadix, kurz danach
Purullena.
    Gleich hinter
dem zurückweichenden Felsgestein, wo die Landschaft mit Höhlenwohnungen übersät
war, begann Purullena.
    Touristen
kaufen fleißig Keramika und Kupferarbeiten.
    Larry
steuerte seinen Wagen auf den breiten, sandigen Platz vor die am äußeren Rand
liegenden Höhlenwohnungen. Vor vielen, mit einfachen Löchern versehenen
Felshöhlen spielten Kinder und standen Esel, das Hauptverkehrsmittel in dieser
gebirgigen Einsamkeit.
    »Hier gibt’s
weder Restaurants noch Hotels«, sagte Larry, während er sich umsah und Morna
ihre Liste zusammenfaltete und ins Handschuhfach steckte. »Aber hier hat Pedro
Alcantara irgendwo mit Paco gesprochen.«
    »Das ist
schon etwas. Wieviel hundert Höhlen es hier gibt, wissen wir nicht. Wenn du in
jeder nachsehen willst, nimmt das viel Zeit in Anspruch. Doch wo ist Paco? Wer
ist Paco?
    Was macht
Paco?«
    »Liebes Kind,
du bist auf Zacko«, unkte X-RAY-3 und stieg aus. »Das reimt sich nicht nur, das
stimmt sogar. Womit ich auf den berühmten Graf Sylvester anspielen möchte, der
mit seinem Diener Johann ein neckisches Reimspiel machte.«
    »Wie denn
das? Ich lerne dich von einer ganz neuen Seite kennen. Seit wann bist du mit
dem Hochadel so vertraut?«
    »Man wächst
aus seiner Haut, Schwedenfee. Um mit Graf Sylvester zu sprechen: Er sagte:
Johann, wir machen Reime. Ich bin der Graf Sylvester und schlaf mit Ihrer
Schwester! – Johann ist baß erstaunt und meint: Aber das kann nicht stimmen,
Herr Graf. Ich hab’ keine Schwester. – Aber es reimt sich, sagt der Graf. Und
jetzt du, Johann. – Ich bin der Diener Johann, und schlaf mit Ihrer Frau. – Graf
Sylvester schlägt sich vor den Kopf: Das reimt sich nicht, Johann! – Aber es
stimmt, Herr Graf! Dies nur, um zu erklären, wie ich auf das Reimen gekommen
bin, Blondie. Ich hoffe, es hat dir Spaß gemacht.«
    Morna
lächelte und enthielt sich einer Antwort.
    Sie sahen
sich zwischen den ausgelegten Artikeln um und ahnten nicht, daß sie am selben
Stand parkten wie das Paar, das in der vorletzten Nacht hier vorbeigekommen
war.
    Sie wußten
nichts von den Andrés. Und doch sollte auf eine seltsame Art und Weise ihre
Mission mit dem Schicksal des jungen Paares verbunden werden.
    Und zwar hier
an Ort und Stelle durch einen ungeheuerlichen Zufall.
     
    ●
     
    Larry und
Morna zeigten sich interessiert an den farbenprächtigen Keramiken. Mit den Bewohnern
der Höhle kamen sie schnell ins Gespräch.
    Die Zigeuner
waren freundlich und sympathisch.
    Larry und
Morna sprachen ein gutes Spanisch. Sie konnten sich fließend unterhalten.
X-RAY-3 erkundigte sich nach dem Aussehen der Höhle, und man zeigte ihnen das,
was sie als Touristen sehen durften. Larry fragte auch nach einem Senor Paco.
Er zeigte sogar das Bild von Pedro Alcantara und behauptete, dieser sei häufig
in Purullena gewesen und habe dabei auch diesen Paco getroffen.
    »Es gibt
viele Pacos in unserem Dorf«, erhielt er als Antwort.
    »Ich fürchte,
ich kann Ihnen nicht helfen, Senor. Vielleicht, wenn Sie mal diesen Weg hier
hochgehen?«
    Larry Brent
blickte in die Richtung des holprigen und gewundenen Weges, der auf die nächste
Terrasse führte, wo sich die Felsenhöhlen fortsetzten. Ein schmaler Eselspfad
wand sich wie eine Schlange den Berg empor.
    »Dort oben
wohnt ein Paco. Gleich auf der ersten Terrasse, die zweite Höhle rechts, wo der
Schuppen mit dem Esel steht.«
    Das war kaum
zu verfehlen.
    Larry Brent
dankte dem Mann, und begann mit dem Aufstieg. Morna blieb am Stand zurück,
betrachtete immer noch die Waren.
    Auf dem
schmalen Pfad kam Larry ein alter, grauhaariger, schnauzbärtiger Mann mit einem
Esel entgegen und trat zur Seite, um den fremden Besucher vorbeizulassen.
    Schwarzhaarige
Kinder, einfach gekleidet, spielten in der Sonne.
    Vor dem
Eingang einer Felsenhöhle saß eine junge Zigeunerin, schlank und gutaussehend,
auf den Knien einen Säugling.
    Larry hielt
sich rechts. Hier zweigte der Eselspfad ab.
    Noch immer
aber hatte er nicht die erste Terrasse erreicht.
    Links neben
ihm war der Eingang in eine Höhle. Davor stand ein Mann, ein hellhäutiger
Europäer. Mit leerem Blick starrte er in das Innere. Eine

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