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093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

Titel: 093 - Wenn die Knochenmänner tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hier!« freute sich der Zigeuner plötzlich, als er den
Mann erkannte. »Mit Ihrer Frau! Sie wollten doch nach Afrika, mit einem
Landrover.«
    Das war ein
Erfolg, den X-RAY-3 nicht erwartet hatte.
    »Das El Toro…«,
kam es flüsternd über die schmalen, spröden Lippen des Fremden. »Von hier aus
sind wir zum El Toro gefahren.«
    Morna und
Larry sahen sich an, nahmen die Liste aus dem Handschuhfach und fanden dort den
angegebenen Namen. Rund fünfzehn Kilometer nach Purullena war ein Hotel
angeführt, das El Toro hieß.
    »Es gibt
manchmal die verrücktesten Zufälle«, sagte Larry nachdenklich. »Diese
ungeheuerliche Begegnung könnte uns auf eine Spur führen, nach der wir unter
Umständen mühsam hätten suchen müssen. Trotzdem ist alles rätselhaft.«
     
    ●
     
    Bargen die
Höhlenwohnungen ein Geheimnis?
    Diese Frage
beschäftigte ihn ernsthaft.
    Larry hielt
sich vor Augen, daß Alcantaras letzte Recherchen hier erfolgt waren. In
Purullena verloren sich seine Spuren.
    Zunächst
sorgte Larry dafür, daß der Fremde etwas in den Magen bekam.
    Der Deutsche,
der nicht genau wußte, woher er kam und wie er eigentlich hier gelandet war,
hatte jedoch auf Grund des Gespräches zwischen Larry und dem Zigeuner manchen
Lichtblick. So erinnerte er sich mit einem Mal daran, daß er wirklich mit dem
Auto hier gewesen war – in der Absicht, einen Afrika-Trip zu machen. Der
Zigeuner konnte auch bestätigen, daß eine Frau in diesem Auto gesessen hätte.
    Aber wo war
sie jetzt?
    Im El Toro?
    Darauf liefen
Larrys Vermutungen hinaus.
    Er suchte mit
dem Deutschen immer wieder das Gespräch. Manchmal erkannte er einen Funken
Leben in den mattglänzenden Augen, dann wiederum starrte ihn sein Gegenüber mit
leerem Blick an. Der Mann trug keine Brieftasche, kein Geld und keine
Ausweispapiere bei sich, die es ermöglicht hätten, sich über seine Person
Klarheit zu verschaffen.
    Um die ersten
körperlichen Bedürfnisse zu stillen, verschaffte Larry dem Deutschen eine
Tortilla, die dieser mit Heißhunger verschlang.
    Die Sonne
schien warm, die Luft war staubig.
    Einige
ausländische Wagen standen geparkt, und Touristen liefen zwischen den Ständen
hin und her.
    Nur wenige
Schritte von Larry Brent und Morna Ulbrandson entfernt interessierte sich ein
Mann für buntbemalte Teller, nahm den einen oder anderen zur Hand und
überprüfte die Qualität. Aber dies schien nur so!
    In
Wirklichkeit achtete er sehr genau auf das, was um ihn herum passierte und
gesprochen wurde. Er war einfach gekleidet und fiel nicht besonders auf.
Niemand achtete auf ihn, obwohl schon geraume Zeit vergangen war, seitdem er
auf die Gruppe um Larry gestoßen war. Der untersetzt wirkende Mann war über
einen Pfad aus dem Höhendorf gekommen, war bereits in der Nähe der Höhle von
Anko und Tamia gewesen und hatte den Zusammenstoß mit dem Verirrten genau
verfolgt.
    Der Mann mied
es, in das Blickfeld des Deutschen zu kommen.
    Vielleicht
hätte der sich erinnert…
    Der Fremde
ohne Gedächtnis war Gerard André. Vielleicht wäre ihm das Gesicht des Mannes
bekannt vorgekommen, der scheinbar interessiert die Keramika begutachtete. Es
war breit und bleich, und die dunklen Augen glühten wie Kohlen.
    Gerard André
wäre vielleicht eingefallen, daß er dieses Gesicht in einer ganz bestimmten
Nacht draußen vor dem Fenster des gespenstischen kleinen Hotels gesehen hatte!
Auch Harry Winter, der sich noch immer in Algeciras aufhielt und zu diesem
Zeitpunkt mehr als 300 Kilometer entfernt war, würde sich sofort erinnert
haben.
    Dieses
Gesicht gehörte Paco Guterrez!
     
    ●
     
    Larry sah
ein, daß es riskant war, diesen Mann sich selbst zu überlassen.
    Er war völlig
hilflos. Außerdem würde er Schwierigkeiten mit der Polizei bekommen, wenn man
ihn aufgriff. Manchmal kam es Larry vor, als suche Gerard André seine Frau am
falschen Ort, und auch Larry fing an, seine ersten Überlegungen zu revidieren,
daß hier in Purullena etwas faul sei.
    Das kam
daher, weil André immer häufiger den Namen seiner Frau und den des Hotels
nannte. Und einmal sagte er sogar klipp und klar: »Nein, hier war es nicht!«
    Larry Brent
hielt die Begegnung für außerordentlich und war bereit, mehr Zeit dafür zu
opfern, als es anfangs schien. Wenn der Gedächtnisverlust nur vorübergehender
Natur war, dann mußte man damit rechnen, daß diesem Mann blitzartig alles
wieder einfiel.
    Fest stand
auf alle Fälle, daß seine Anwesenheit in Purullena noch keine zwei Tage
zurücklag. Außerdem, daß

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