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093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

Titel: 093 - Wenn die Knochenmänner tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Tür, um
einen Blick aus dem Zimmer zu werfen und seinem nicht alltäglichen Gast
entgegenzukommen.
    Er entdeckte
Larry und ging auf ihn zu. »Senor Brent?«
    »Si.«
    X-RAY-3 erhob
sich, und Dr. Adonde erkundigte sich nach dem Patienten, den Larry hier abliefern
wollte.
    »Er wird
gleich kommen.« Noch im Gang gab Larry Dr. Adonde einen ersten Bericht. Minuten
verstrichen. Unten im Gang schimpfte eine männliche Stimme.
    »Nur einen
Augenblick ohne Aufsicht, und schon passiert was! Ist denn das die Möglichkeit?«
Ein drahtiger junger Mensch im dunkelbraunen Anzug hetzte die Treppe hoch.
    Dr. Adonde
sah dem Ankömmling entgegen, und gerade als Larry merkte, daß André eigentlich
eine ziemlich lange Sitzung hielt, sagte der jüngere Kollege von Dr. Adonde
erregt:
    »Mir hat einer
den Wagen geklaut! Aus dem Hof!«
    Larry Brent
sah den Arzt an. »Moment«, murmelte der Agent und wurde sofort mißtrauisch.
    Er rannte an
die Tür, hinter der André verschwunden war und klopfte an.
    »Herr André?«
Keine Antwort!
    Larry riß die
Tür auf. Dr. Adonde und sein Kollege folgten ihm. Alle Toilettentüren waren
aufgeschlossen und die Kabinen leer. Hier hielt sich kein Mensch auf.
    Larry Brent
sah die beiden Ärzte an. »André muß es gelungen sein, unbemerkt die Toilette zu
verlassen, während wir uns unterhielten, Doktor. Vermutlich ist ihm etwas
eingefallen, was er für wichtig hält, er aber keinem von uns anvertrauen
wollte. Oder es gibt noch eine andere Möglichkeit: Er hat es auf einmal mit der
Angst zu tun bekommen!«
     
    ●
     
    Die Polizei
wurde eingeschaltet. Sie mußte herausbekommen, wohin Gerard André fuhr.
    Und das in
seinem eigenen Interesse.
    Der Kollege
von Dr. Adonde ärgerte sich, daß er ausgerechnet an diesem Tag unterlassen
hatte, den Zündschlüssel abzuziehen. Dieser Zufall kam Gerard André zustatten.
    Während Larry
Brent nach Purullena zurückbrauste, überlegte er, was in dem Kopf des Deutschen
wohl vorgegangen war. Dessen Reaktion war ihm unverständlich und überraschte
ihn.
    Als er in
Purullena ankam, drückte ihm der dicke Zigeuner einen schmutzigen Zettel in die
Hand, den er zusammengeknüllt in seiner Hosentasche hatte. In Mornas sauberer,
gestochen scharfer Schrift stand folgendes darauf: »Die Dinge entwickeln sich.
Ich habe einen Mann kennengelernt, dem das El Toro bekannt ist. Er behauptet,
es sei ein Gespensterhaus. Daraufhin habe ich es nicht fertiggebracht, länger
auf dich zu warten. Bis du dorthin kommst, werde ich die Gespenster wohl näher
kennengelernt haben! Tschüß, Morna.«
    »Verdammt«
fluchte Larry und zerknüllte den Fetzen Papier vollends. »Wenn das kein Fehler
war!«
    Er hielt sich
keine Minute länger in Purullena auf.
    Der Leihwagen
raste über die N 342 Richtung Granada. Wenn die Kurven zu eng waren, hieß es,
das Gas zurückzunehmen. Es ging durch die zerklüftete Bergwelt mit den rissigen
Felsen und dem roten, wie verrostet wirkenden Boden. Weit und breit war keine
Siedlung und kein Auto zu sehen. Manchmal kam sich Larry vor, als wäre er der
einzige Mensch in dieser bizarren Gegend, und er hatte das Gefühl, als käme er
hier nie wieder heraus.
    Für rund
fünfzehn Kilometer brauchte er gut vierzig Minuten. Etwa auf der Hälfte der
Strecke zum El Toro, wo er Morna zu treffen hoffte, merkte er, daß er doch
nicht der einzige Fahrer war, der sich unterwegs befand. Lkws fuhren ihm
voraus.
    Als kein
Gegenverkehr herrschte, gab ihm der Fahrer, der ausreichend Abstand zu seinem
Vordermann hielt, das Zeichen zum Überholen.
    Larry Brent
bedankte sich, indem er die Hand hob.
    Noch sieben
Kilometer… noch sechs – die Strecke schien kein Ende zu nehmen.
    Kurven, enge Schleifen,
abgrundtiefe Abhänge, mit Geröll und Steinen übersät.
    Dann
entdeckte Larry das alte Hinweisschild, auf dem die Aufschrift El Toro gerade
noch zu lesen war. Er gab Gas und jagte den schweren Wagen den harten,
festgefahrenen Untergrund hoch. Roter Staub wirbelte hinter ihm auf und senkte
sich auf Kofferraumdeckel und Dach.
    Links und
rechts flankierten ihn rissige Wände, die zurückwichen wie eine Schachtwand,
die man hinaufklettern konnte.
    Der schmale,
holprige Pfad endete vor einem alten verlassenen Haus.
    Die Läden
hingen windschief in den Angeln, die roten Ziegel auf dem Dach waren morsch und
brüchig, und die Hausfassade fing an abzubröckeln. Ein breites, ehemals sicher
vornehm wirkendes Schild mit verschnörkelten Schriftzeichen und dem Konterfei eines
bulligen Stiers, hing

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