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093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

Titel: 093 - Wenn die Knochenmänner tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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verblassend an rostigen Nägeln und war ein Fraß für die
Holzwürmer.
    Das ehemalige
Hotel war zweistöckig. Es lag an sehr ruhiger und abgelegener Stelle. Das
mochte am Meer eine bevorzugte Lage sein, aber hier, abseits der Hauptverkehrsstrecke
war es wohl der Ruin des Hauses gewesen.
    Larry Brent
erwartete auf der unebenen Fläche vor dem alten Haus, in dem es sogar noch
Fenster gab, einen parkenden Wagen zu entdecken. Jenen Wagen mit dem Morna
Ulbrandson hierhergekommen war. X-RAY-3 ließ seinen Wagen bis auf die
Abstellfläche rollen und bremste hart, als er den steilen Abgrund bemerkte.
    Er stellte
den Motor ab und stieg aus. Den Zündschlüssel nahm er mechanisch an sich und
steckte ihn in seine Hosentasche.
    Angenehm
frische Luft umfächelte ihn. Der Wind raschelte in den Blättern der Korkeichen.
    Einen Moment
starrte der Amerikaner in den Abgrund und bemerkte zwischen den zum Teil
zyklopenhaften Steinen in der Tiefe ein ausgebranntes Autowrack. Es lag halb
verdeckt hinter Felsblöcken. Larry Brent konnte das Fabrikat nicht erkennen und
machte sich auch keine Gedanken darüber. Es war nicht das einzige Wrack, das in
der Tiefe dieses Abgrundes lag.
    Larry Brent
ging einmal um das Haus.
    Alles war
still.
    »Morna?« rief
er und lauschte. Seine Stimme verhallte.
    Er war
verwundert, die Schwedin nicht anzutreffen. Larry zog die Tür auf, die in den
rostigen Scharnieren quietschte. Sand und Staub rieselten vom Türpfosten herab.
    Vom Eingang
gelangte man direkt in die ehemalige Gaststube, jetzt ein großer, leerer Saal,
in dem außer der alten Theke kein weiterer Einrichtungsgegenstand war.
    Larry mußte
an Gerard André denken.
    Der Deutsche
hatte mehr als einmal den Namen El Toro genannt. Hatte er damit wirklich dieses
Hotel gemeint?
    Larry Brent
zweifelte.
    Es mußte noch
ein anderes Hotel dieses Namens geben!
    Er hatte sich
geirrt und begriff, weshalb er keine Spur von Morna entdeckt hatte. Sie war gar
nicht hier, sie war zu einem ganz anderen Platz gefahren!
    Doch sofort
meldete sich wieder sein analytischer Verstand.
    Auf ihrem
Zettel hatte Morna deutlich das Hotel El Toro erwähnt, von dem sie anhand der
Liste auch gesprochen hatten. Und ihr Vermerk, daß es sich um ein Geisterhaus
handle, kam auch nicht von ungefähr. Dies mußte der fremde Mann, den sie in
Purullena getroffen hatte, gesagt haben. Diese mysteriöse Begegnung während
seiner Abwesenheit gab ihm zu denken.
    Morna war
zwar sehr spontan, aber sie lief nie blindlings in eine Gefahr.
    Ein Gedanke
schlich sich in seine Überlegungen, während er sich im Innern des alten Hotels
umsah und einzelne Türen aufzog, um in die leeren, verstaubten Räume zu
blicken.
    Vielleicht
war Morna nicht freiwillig mitgegangen?
    Larry verwarf
den Gedanken ebenso schnell wieder, wie er gekommen war.
    Es war wohl
doch so, wie er zuerst vermutet hatte: Es gab in der Nähe noch ein »Hotel El
Toro.«
    Auch das, was
Gerard André in einem Augenblick der Klarheit erzählt hatte, kam ihm in den
Sinn. Es war ausgeschlossen, daß das Ehepaar hier vor einiger Zeit übernachtet
hatte.
    Larry stand
vor der Tür zu einem hinter der Theke liegenden Raum.
    Durch die
verstaubten und verschmutzten Fenster fiel gedämpftes Tageslicht.
    Larry drehte
sich um und sah den großen, dunklen Fleck auf dem Boden in der Mitte der
Gaststube.
    Neugierig
ging er auf die Stelle zu und bückte sich.
    Wie war das
möglich – an dieser Stelle gab es keinen Staub. Der alte Dielenboden wirkte
fast frisch, als wäre die Flüssigkeit die eingesickert war, vor noch nicht
allzulanger Zeit verschüttet worden!
    Er rieb mit
dem Finger auf dem Boden und beugte sich weiter nach unten.
    Es roch
süßlich und ein wenig nach Verwesung!
     
    ●
     
    Larrys
Mißtrauen war geweckt. Das bedeutete, daß er sich noch gründlicher umsah.
    Sein nächster
Weg führte in die erste Etage und warf einen Blick in die ehemaligen Zimmer.
    Noch jetzt
stand in dem einen oder anderen ein morsches Bett, ein alter Schrank, waren die
Waschbecken noch erhalten.
    Er ging
wieder nach unten und tat, was er ursprünglich machen wollte: Er trat durch die
Tür hinter der Theke. Von dort aus führte ein schmaler Korridor zu einer Treppe
in den Keller, die er hinabstieg.
    Er schaltete
die kleine, handliche Taschenlampe ein, die er stets bei sich trug.
    Der Strahl
wanderte über die Wände. Spinngewebe hing in den Ecken und baumelte von der
Decke.
    Die Treppe
führte auf einen Absatz, von dort in eine große Halle, die direkt in den

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