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0931 - Bauchtanz mit dem Tod

0931 - Bauchtanz mit dem Tod

Titel: 0931 - Bauchtanz mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir hörten nur mehr das Murmeln der Gästestimmen.
    Aus dem Hintergrund trat Tusla in die Mitte, hob die Arme, und auch der Stimmenklang sackte weg. Dann hielt der Besitzer des Alhambra eine Ansprache - auf Arabisch - von der wir leider nichts verstanden. Nur zwei Worte oder Namen bekamen wir mit.
    Wilma und Janina.
    Ich lachte leise. »Dann werden die beiden gleich auftreten«, flüsterte ich Suko zu.
    »Das denke ich auch.«
    Gamal Tusla beendete seine Ansprache. Er drehte sich dabei nach links und klatschte in die Hände. Auch die anderen Gäste spendeten Beifall, der letztendlich den beiden Frauen galt, um sie aus ihrem Versteck herzulocken.
    Zwei Scheinwerferkegel durchdrangen von zwei verschiedenen Seiten her den Raum und konzentrierten sich auf eine gewisse Schwärze, die plötzlich dunkle Wellen warf, für uns ein Zeichen, daß sich dort ein Vorhang bewegte.
    Wenig später fingen die Strahlen der Scheinwerfer zwei Frauengestalten ein.
    Wilma und Janina!
    Ich bekam große Augen, denn ich hätte sie kaum wiedererkannt, so wie sie jetzt aussahen. Beide trugen sie goldenen Schmuck in den Haaren, und beide hatten sie ihre Brüste durch goldene Oberteile verdeckt, die an ihren unteren Enden mit zittrigen Fransen besetzt waren. Tief und unterhalb des Nabels begannen die winzigen Höschen, die mit Fransen und Glöckchen bestückt waren. An den Hosen hingen rötliche Schleier, die bis zu den Knöcheln reichten.
    Für einen Augenblick blieben die beiden im Licht der Scheinwerfer stehen, und wir hatten den Eindruck, als wollten sie das Lokal nach uns absuchen, was allerdings schwierig war, da sich das Licht der Scheinwerfer auf sie konzentrierte und sicherlich auch blendete.
    Die Musik spielte wieder.
    Diesmal war sie anders, nicht so leise und weich, sondern flotter. Sie animierte zum Tanzen.
    Das taten die beiden auch.
    Janina und Wilma zeigten den Gästen und auch uns, was sie konnten, und wir waren schon angetan, denn diese Perfektion hätten wir ihnen kaum zugetraut.
    Sie bewegten sich so leicht, so locker und auch fließend. Da gab es nichts Abgehacktes, da ging alles ineinander über, als wollten sie die Melodie nach außen hin sichtbar machen.
    Sie tanzten zu Beginn zusammen und bewegten sich dann in das Lokal hinein. Wer für Bauchtanz schwärmte, der mußte von beiden Frauen begeistert sein. Sie bewegten ihre Leiber perfekt. Ihre Bäuche zuckten vor und wieder zurück, und dies geschah im Gleichklang mit der Musik.
    Die Zuschauer waren begeistert. Sie staunten, sie starrten die Körper an, und manche Hände schoben Geldscheine hinter den spärlichen Stoff.
    Die beiden Frauen tanzten jetzt nicht mehr zusammen. Wilma hatte sich von Janina gelöst. Sie schien uns entdeckt zu haben, denn sie bewegte sich in unsere Richtung, was allerdings auch Zufall sein konnte, denn in unserer Nähe hatte sie mehr Platz.
    Wie eine sich im Wind bewegende lange Feder glitt sie an den Gästen vorbei und vergaß auch nicht, ihnen zuzulächeln, so daß sich jeder geschmeichelt fühlen konnte.
    Wilma kam immer näher.
    Ich konzentrierte mich auf ihr Gesicht. Das Lächeln konnte nicht über die Anstrengung hinwegdeuten, die sie empfand. Vielleicht war es auch die Furcht, denn beide hatten sich schließlich wieder in die Höhle des Löwen gewagt.
    Hier waren sie aus ihrer Garderobe entführt worden, und ich konnte mir vorstellen, daß auch Gamal Tusla darüber informiert war. Wir hatten ihn bewußt nicht gefragt, doch sein Mißtrauen uns gegenüber war deshalb nicht geringer geworden.
    Das Klingeln der kleinen Glocken erklang jetzt lauter, denn Wilma war nicht mehr weit von uns entfernt. Die Gäste, deren Rücken wir bisher nur gesehen hatten, drehten sich noch um, als die Tänzerin sie passierte, und wir schauten direkt zu ihr hoch.
    Etwa einen Schritt von uns entfernt blieb sie stehen, beugte sich tief nach hinten, tanzte aber weiter. Es war unheimlich anstrengend für sie, das sahen wir ihr an. Auf dem Gesicht war das Lächeln verschwunden, sie hielt den Mund geöffnet und atmete scharf durch den Spalt.
    Dabei zischte sie uns noch etwas zu: »Wir haben Akam noch nicht gesehen.«
    »Abwarten.«
    »Sonst geht es uns gut«, mühte sich Wilma ab.
    »Wunderbar.«
    Sie »lag« jetzt so flach, daß wir über sie hinwegschauen konnten. Im Hintergrund bewegte sich die dunkelhaarige Janina mit der gleichen Grazie durch die Lücken.
    Joachim Bertus fehlte. Wir hatten ihm nicht Bescheid gegeben, daß sich der Einsatz um einen Tag verfrüht

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