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0931 - Bauchtanz mit dem Tod

0931 - Bauchtanz mit dem Tod

Titel: 0931 - Bauchtanz mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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paßten keinesfalls zu den dunkelhaarigen und zumeist bärtigen Gestalten, die den Raum bevölkerten.
    Eine Tanzfläche sahen wir nicht. Wahrscheinlich schoben sich die Bauchtänzerinnen durch die schmalen Gänge zwischen den Gästen, das war für uns zweitrangig.
    Eigentlich zählte zunächst nur der Mann mit dem dunklen Schnauzbart, dem schwarzen Anzug, dem weißen Hemd darunter und dem kleinen Käppi auf dem Kopf, der uns schon entdeckt hatte und sich durch die Reihe der Gäste schlängelte.
    Ich hätte mein letztes Hemd darauf verwettet, daß der Mann der Besitzer war. Er blieb vor uns stehen, und wir konnten erkennen, daß seine Haut etwas gelblich war, was allerdings auch an den Lichtverhältnissen lag. Er hob den rechten Arm und zeigte uns seine Hand, auf der zahlreiche, dunkle Härchen wuchsen.
    »Guten Abend, die Herren.« Sein Englisch klang hart. »Normalerweise ist der Besitzer eines Lokals über jeden Gast froh. Ich wäre es auch, aber dies hier ist eine geschlossene Gesellschaft, und deshalb möchte ich Sie bitten, Ihr Getränk woanders einzunehmen.«
    Ich blieb ebenfalls freundlich. »Sie sind sicherlich Gamal Tusla?«
    Er war etwas überrascht und schnaufte durch seine mächtige und leicht gekrümmte Nase. »Sie kennen mich?«
    »Ja.«
    »Wer sind Sie?«
    »Zwei Gäste«, sagte Suko. »Nehmen Sie uns einfach als zwei Gäste hin, Mr. Tusla.«
    »Sicher. Aber darf ich auch nachdenken?«
    »Das können Sie.«
    »Sie werden hier bei mir nichts finden, falls Sie irgendwelche Drogenverstecken nachlaufen. Wir sind hier sauber. Wir brauchen so etwas nicht. Man trifft sich bei mir, man trinkt Tee, man diskutiert, man versteht sich…«
    Ich nickte.
    »Ich wollte es nur noch einmal wiederholen. Wenn Sie natürlich darauf bestehen, meine Gäste zu sein, werde ich Ihnen gern zwei Plätze anweisen.«
    Tusla war schlau. Er konnte uns nicht einordnen und mußte davon ausgehen, daß wir von einer Behörde kamen, die kontrollierte. Direkte Fragen danach wollte er nicht stellen, und so richtete er es ein, daß er unverdächtig war.
    »Darf ich vorangehen?«
    »Gern.«
    Wir folgten ihm. Weder Suko noch ich fühlten uns wohl, denn die Blicke der Gästeaugen waren wie finstere Messer, die uns bei jedem Schritt durchbohren wollten.
    Wir strichen durch die schmalen Wege und bekamen im Hintergrund des relativ großen Raumes zwei Plätze angewiesen, wo noch einige Sitzkissen frei waren und wir nicht zu dicht mit den anderen Gästen zusammensaßen. Gamal Tusla rückte uns die Kissen zurecht, schob auch den Tisch etwas zur Seite und bemerkte, mit einem Blick auf die Obstschale, daß es keinen Alkohol bei ihm gab.
    »Das wissen wir!« erklärte Suko. »Wir sind nicht hergekommen, um uns zu betrinken.«
    »Darf ich dann Tee bringen?«
    »Gern.«
    Tusla lächelte und verschwand.
    Wir hatten uns nebeneinander gesetzt und schauten in die Runde. Das Kissen unter mir war weich. Der Tisch vor uns hatte einen hochstehenden Innenrand. Die Platte war durch eine kunstvolle Intarsienarbeit verschönert worden, allerdings gingen die einzelnen Motive ineinander über, so daß wir sie nicht genau erkennen konnten. Eine verzierte Bauchlampe spendete schräg hinter uns weiches Licht. Es fiel bis auf den Tisch und gegen unsere Gesichter, wenn wir uns nach vorn beugten. Von den nächst sitzenden Gästen sahen wir zumeist die Rücken, und die Stimmen hörten wir nur als weiches Gemurmel.
    Ein junger Mann servierte den Tee. Sein weißes Hemd mit den Pumpärmeln changierte im Licht. Er stellte die hauchdünnen Tassen ab, die Kanne ebenfalls, lächelte und zog sich zurück.
    »Trinkst du ihn mit oder ohne Zucker?« fragte ich Suko.
    »Überhaupt nicht.«
    Ich runzelte die Stirn. »Wie, du willst nicht trinken?«
    »Nein, und das hat seinen Grund.« Er deutete auf die Kanne. »Es kann ja sein, daß man uns ein Pülverchen hineingemixt hat. Etwas, das uns träge macht und schlafen läßt, wenn du verstehst.«
    »Ja, das ist möglich.«
    »Deshalb verzichte ich lieber.«
    Ich tat es ihm dann nach. Mir als Europäer fehlte die Rückenlehne.
    Wenn man es nicht gewohnt ist, kann ein Sitzkissen auch unbequem werden, und ich hoffte, daß es bis zum Auftritt der beiden Tänzerinnen nicht zu lange dauerte.
    Suko hatte keine Schwierigkeiten mit dem Kissen. Er saß dort entspannt und schaute sich immer wieder um, als wollte er jede Einzelheit genau aufsaugen.
    Auf einmal war die Musik nicht mehr zu hören. Eine seltsame Geräuschkulisse breitete sich aus, denn

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