0932 - Statue der Macht
er. „Er will eine Sprengkapsel. Und wir sollen sie ihm zustellen."
„Geht das?" fragte Hamiller.
„Die Kameraden hier sind ziemlich angeschlagen", antwortete der Mausbiber. „Aber wenn du mit mir allein vorliebnehmen willst, so bin ich gerne bereit..."
„Traust du es dir zu?"
Gucky zuckte nach menschlicher Art mit den Schultern.
„Warum nicht? Wenn alles überstanden ist, falle ich wahrscheinlich flach aufs Gesicht, aber bis dahin..."
„Gucky, wir brauchen Informationen!" sagte Hamiller in einem Ton, der keinen Zweifel daran ließ, daß er dieser Sache größte Bedeutung beimaß. Gucky nickte.
„Ich weiß. Es ergibt wenig Sinn, wenn ihr euch über euer Experiment die Haare ausrauft, während Perry inzwischen seinen eigenen Projekten nachgeht. Ich schicke einen Notizblock mit der Kapsel!"
„Du bist ein Freund in der Not!" seufzte Payne Hamiller. „Ich wünsche dir viel Glück!"
„Ich stelle dir Perrys Antwort auf dem direktesten Weg zu", versprach der Mausbiber. „ hu wirst vorsichtig damit umgehen müssen."
„Wir haben eine Dekontaminieranlage", erwiderte Payne Hamiller. „Ich sehe keine Schwierigkeiten."
„Erinnerst du dich an die explodierten Datenstationen, als du per Datenkanal mit den beiden verkehren wolltest?"
„Nur zu deutlich", bestätigte der Wissenschaftler. „Aber der physische Nachrichtenaustausch hat bisher reibungslos funktioniert. Unsere Dekontaminiervorrichtung arbeitet einwandfrei."
„Hast du dir Perrys Aura angesehen?" fragte Gucky. „Ich meine, während der letzten halben Stunde?"
Hamiller nickte.
„Ich weiß, was du meinst. Sie ist sprunghaft angewachsen."
„Das kann bedeuten, daß deine Dekontaminieranlage nicht mehr ausreicht. Eine Aura dieses Umfangs teilt dem Gegenstand, den du von Perry empfängst, womöglich soviel gefährliche Strahlung mit, daß die normale Dekontaminierprozedur nicht mehr ausreicht."
„Das ist denkbar", gestand der Wissenschaftler zu. „Wir werden besonders vorsichtig sein. Und wenn alles nichts hilft, schicken wir Perrys Antwort zur Dekontaminierung ins Sonderlabor."
Gucky schaltete ab. Wenige Minuten später sah man, in ein flimmerndes Energiefeld gehüllt, einen kleinen Behälter aus einer offenen Schleuse der TRANS-X gleiten und Kurs auf die Gegend jenseits des Felsens nehmen, wo Perry Rhodan sich befand. Der Behälter wurde von Gucky gesteuert. Aber das Flimmern, das ihn umgab, stammte aus dem Strukturrißprojektor an Bord des Kreuzers. Es handelte sich um ein mit Strangeness angereichertes Energiefeld, das dem Behälter die Möglichkeit verlieh, Perry Rhodans hyperenergetische Aura zu durchdringen.
*
Die Anzeige des Laufzeitmessers erinnerte Perry an eine Reihe von Diskussionen, die er vor langen Jahren mit Arno Kalup, dein seinerzeit hervorragendsten Wissenschaftler Terras, geführt hatte. Kalup hatte es die Idee der Zeitreise angetan. Eines Tages setzte er sich hin und schrieb eine lange Serie von Formeln, die nach seiner Ansicht beschrieben, wie der Mechanismus aussehen müsse, der dem Menschen freie Beweglichkeit in der Dimension Zeit ermöglichte.
Er stieß bald auf Schwierigkeiten, wie er es nicht anders erwartet hatte. Seine Formeln entwickelten sich zu Gleichungssystemen, die entweder über- oder unterbestimmt waren. Er war gezwungen, Abstriche von seinem ursprünglichen Vorhaben zu machen, und beschränkte sich schließlich auf die theoretische Suche nach einem Mechanismus, der eine paradoxfreie Reise in die Vergangenheit und zurück in die Gegenwart gewährleistete. Das hypothetische Gerät, mit dem eine solche Reise bewerkstelligt werden sollte, nannte er den Paradoxfreien Zeit-Transformator, PZT.
Als er seine Berechnungen abgeschlossen hatte, kam er zu der Erkenntnis, daß der Transformator mit einer bestimmten Form von Hyperenergie betrieben werden müsse. Es gereichte ihm zu nicht geringem Kummer, daß man diese Energieform bisher nirgendwo nachgewiesen hatte. In einem seiner letzten Gespräche mit Perry hatte er resignierend gemeint: „Es war alles nur ein Traum - viel zu schön, um wahr zu sein. Der Umstand, daß die PZT-Energie bisher nicht beobachtet wurde, führt unweigerlich zu dem Schluß, daß es sie ganz einfach nicht gibt. Dabei ist sie, wenn man die Formeln betrachtet, so ungemein logisch! Es ist, wenn Sie mich fragen, einfach eine Gemeinheit der Natur, daß sie mir diese Energieform nicht zur Verfügung stellt!"
„Was ist so logisch daran?" hatte Perry wissen wollen.
„Der
Weitere Kostenlose Bücher