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0933 - Der erste Erbfolger

0933 - Der erste Erbfolger

Titel: 0933 - Der erste Erbfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Problematik sollte in der Tat bedacht werden. Ich habe meine Zweifel, dass die Quelle auch über den Tod hinaus wirkt.«
    »Aber vielleicht verlangsamt sie die Zersetzung«, meinte Uschi.
    »Vielleicht aber auch nicht. Darauf verlassen würde ich mich nicht.« Dylan nagte einige Sekunden auf der Unterlippe herum. Dann sah er in die Runde, bis sein Blick schließlich an Anka hängen blieb. »Nächste Frage: Was wollen wir wegen Rhett unternehmen? Sollen wir warten, bis Zamorra wieder… na ja, wieder hier ist?«
    Tränen schossen in Ankas Augen. »Der kann auch nichts mehr tun! Krychnaks Plan ist aufgegangen, daran kann auch ein Professor nichts ändern.«
    »Meinst du? Wenn Zamorra das genauso sehen würde, hätte er sich nicht umgebracht! Das hat er nur für Rhett getan.«
    Das ewig junge Mädchen machte eine abfällige Handbewegung. »Was soll er denn schon herausfinden, was Rhett helfen könnte? Nein, wir sollten uns mit dem Gedanken vertraut machen, dass er… dass er… nun auf der… anderen Seite steht.«
    Ein Räuspern ließ sie verstummen. Wie auf Kommando ruckten die Köpfe aller Anwesenden herum - zu Professor Zamorras Leiche, die noch immer auf dem Fußboden lag.
    Offensichtlich hatte der Körper von seinem Leichendasein genug. Der Professor hatte die Augen geöffnet. Den Oberkörper hatte er mit den Ellbogen abgestützt. Sein Blick wanderte durch den Raum, blieb an den Peters-Zwillingen hängen und setzte dann seine Wanderung fort. Die Lippen bewegten sich, doch nur ein weiteres Räuspern und dann ein Röcheln drangen dazwischen hervor.
    »Keine Sorge!«, sagte Uschi. »Das sind bestimmt nur die Nachwirkungen deines Selbstmords. Das Seil hat dir den Hals abgeschnürt.«
    Noch ein Röcheln. Und dann eine Frage, die allen eine Gänsehaut über den Rücken jagte: »Wer seid ihr?«
    ***
    Vergangenheit, Lemuria
    Mit großen Augen starrte Zamorra den Mann mit der goldenen Haut an.
    Schon einmal hatte er einen Menschen mit goldener Haut gekannt: Ansu Tanaar, eine Priesterin aus Lemuria, mit deren Schädel er Jahre nach ihrem Tod die Meeghs hatte besiegen können. Ein Zufall?
    Der Professor löste den Blick von dem Mann mit dem erstaunten Gesichtsausdruck und sah sich im Raum um. Sein Bett stand mitten im Zimmer unter der seltsamen Lampe aus winzigen Dhyarra-Kristallen - wenn es denn welche waren.
    Neben seinem Lager befand sich ein reich geschmückter Stuhl mit einer dunkelroten Sitzfläche aus samtig schimmerndem Stoff. An den Wänden hingen kostbar aussehende Teppiche. Die goldene Schale auf dem Tisch quoll über vor Früchten. Schwere Vorhänge mit großartigen Stickereien verbargen das Fenster. Zamorra stutzte. Woher wusste er dann, dass sich dahinter ein Fenster befand?
    »Wie geht es dir, mein Sohn?«, fragte der Goldene in einer fremden Sprache, die Zamorra trotzdem verstand.
    »Wo bin ich?« Obwohl er französisch gedacht hatte und auch der festen Überzeugung war, die Frage auf Französisch gestellt zu haben, kamen ihm die Worte in der gleichen fremden Sprache über die Lippen. Mit einer fremden Stimme!
    »Im Krankenlager des Tempels! Ich bin so froh, dich bei Bewusstsein zu sehen, Jurg. Ich dachte schon, ich hätte dich verloren.«
    Jurg? Da erst wurde Zamorra klar, was das bedeutete. Der Transfer war gelungen! Seine Seele war über die Zeitenbrücke gereist und steckte nun im Körper eines anderen. Du wirst in den Körper des gerade Verstorbenen einfahren, der dem Ende der Zeitenbrücke am nächsten ist. Deine Seele wird die Lebenszeit dieses Körpers um einige Stunden verlängern. Diese Spanne musst du nutzen. So hatten Merlins Worte gelautet.
    »Wer - wer bist du?« Kaum hatte die Frage seinen Mund verlassen, bereute Zamorra sie auch schon. Trauer spülte die Hoffnung in den Augen des Goldhäutigen hinweg. Natürlich! Er hatte nichts davon mitbekommen, dass sein Sohn, dieser Jurg, gestorben und von einer fremden Seele wiedererweckt worden war.
    »Erkennst du mich nicht? Das muss an den Folgen des Angriffs liegen!«
    Angriff? Welcher Angriff?
    Mit einem Mal stellte Zamorra fest, dass er sehr wohl wusste, von welchem Angriff Invo sprach. Invo? Ja, so lautete der Name des Goldhäutigen. Der Meister des Übersinnlichen konnte auf die Erinnerungen seines Wirtskörpers zurückgreifen. Sie drangen nur verzerrt und verschwommen in sein Bewusstsein, vermutlich weil sie nicht ihm selbst gehörten. Dennoch reichten sie aus, um ihm zu zeigen, was in den letzten Stunden von Jurgs Leben geschehen war.
    Und noch

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