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0934 - Der Schlüssel zur Quelle

0934 - Der Schlüssel zur Quelle

Titel: 0934 - Der Schlüssel zur Quelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Borner
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seinen Augen drehenden Zimmer einen Halt zu finden und wieder vollends wach, vollends er selbst zu werden, erkannte er eine erstaunliche Wahrheit: Manchmal machte es gar nichts, wenn man das Ziel einer Reise nicht kannte. Denn manchmal war der Weg schon das Ziel.
    Und den, so seltsam das auch klang, hatte Omar soeben gefunden.
    Kapitel 5 - Nadeln im Heuhaufen
    »Er kommt nicht.« Die Schwere dieser Aussage wirkte wie ein Schlag in die Magengrube. »Wir sitzen hier und warten, verschwenden wertvolle Zeit, und er kommt nicht.«
    Rhett seufzte laut. Ein schlechtes Gewissen, das wusste er, war keine Hilfe in ihrer Lage, doch er konnte es nicht abstellen. Dylan war fort, entführt von McCain - und man musste kein Hellseher sein, um zu ahnen, was er mit ihm vorhatte. Zu was er nun, da er den Auserwählten in seiner Gewalt hatte, in der Lage war. Weil Rhett den Mund nicht hatte halten können.
    Seitdem war kaum Zeit vergangen, aber viel geschehen. Zamorra hatte Gryf kontaktiert und mit ihm gemeinsam begonnen, die Spur des Druidenvampirs zu verfolgen. Rhett und Kathryn waren von Gryf nach Llewellyn-Castle gebracht worden - immerhin war die Möglichkeit, dass Matlock McCain gerade hierhin kam, relativ hoch. Die Magie, die McCain zum Zwecke seiner Flucht gewirkt hatte, musste ihn geschwächt haben - zumindest nach Einschätzung des Meisters des Übersinnlichen. Und die Tatsachen schienen diese Vermutung zu bestätigen. Bisher war McCain nirgends wieder aufgetaucht, wo Zamorra es erwartet hätte. Die Quelle blieb bisher von ihm verschont. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis McCain genügend Energie gesammelt hatte, um auch diesen letzten Schritt seines Weges zur Macht zu gehen. Und dann war alles vorbei.
    Um genau dies zu verhindern, hatten sich Zamorra und seine Gefährten aufgemacht. Die Uhr lief, und vielleicht - nur vielleicht - konnten sie die unbestimmte Frist, die McCain ihnen durch sein Zögern indirekt gewährte, noch nutzen, um den entscheidenden Unterschied zu bewirken.
    Wenn ja, dachte Rhett beschämt, hatten sie definitiv mehr Glück als Verstand.
    »Es ist nicht deine Schuld.« Kathryne legte dem Erbfolger die Hand auf die Schulter, als hätte sie seine Gedanken gelesen, und schmiegte sich an ihn. »Hörst du? Was da passiert ist…«
    Die Berührung ihres warmen, weichen Körpers war angenehm. War mehr, als er verdiente. Rhett schüttelte sie ab.
    Kalter Wind pfiff um die Grabsteine, den dunklen Monolithen und die wenigen Bäume. Der Friedhof der Llewellyns in der Nähe des schottischen Llewellyn-Castles lag in Dunkelheit, nur erhellt vom Schein des Mondes und dem Glanz der funkelnden Sterne. Der Ort strahlte eine morbide Romantik aus.
    Nein. Rhett weigerte sich, derartige Gedanken zuzulassen. »Was beim Château geschah, war ein großer Haufen Scheiße, nichts weiter«, brauste der junge Mann auf. »Wir haben versagt, Kathryne, und zwar auf ganzer Linie. Wir hatten sie da, direkt vor uns: Anne und McCain. Doch anstatt sie aufzuhalten, standen wir daneben wie überrumpelte, leichtgläubige Idioten und ließen zu, dass sie wieder verschwanden. Dass sie mit uns spielten, wie sie es wollten. Warum? Sind wir seit Neuestem etwa zu schwach, um uns McCains Magie entgegenzustellen? Sind wir nicht clever genug, um eine fliehende junge Frau zu stoppen? Und ist es nicht wahnsinnig nett von uns, dass wir unseren Feinden die Informationen, die sie benötigen, jetzt sogar quasi frei Haus liefern?«
    Insbesondere die letzte Aussage schmerzte. Buchen Sie das Team Zamorra , fügte er in Gedanken hinzu. Ihr Rundum-Sorglos-Paket!
    »Ich sage nicht, dass wir uns von unserer besten Seite gezeigt haben«, widersprach Kathryne mit sanfter, ruhiger Stimme. »Sondern, dass uns die Ereignisse überrumpelten. Das darf nicht passieren, ist aber passiert. Und jetzt bleibt uns eben nichts anderes übrig, als nach vorne zu schauen und unser Bestes zu geben, um zu verhindern, dass unsere Meisterleistung von vorhin noch schlimmere Folgen nach sich zieht. Wenn du einmal hinter deine verständliche Wut blickst und auf deinen Verstand hörst, wirst du mir zustimmen.«
    Das Schlimme war, dass er das nun schon tat. Rhett war ganz ihrer Meinung: Es half nichts, sich über vergossene Milch zu beklagen. Man rettete eine verfahrene Situation nur durch Taten, nicht mit Trübsal. Und war er etwa nicht hier, um mit Kathryne darauf zu warten, dass McCain ebenfalls auftauchte, mit Dylan im Schlepptau? Natürlich war er das. Ganz, wie er und Zamorra es

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