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0934 - Gucky, der Mächtige

Titel: 0934 - Gucky, der Mächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Handflächen gegen die Schläfen.
    Rhodan verstand ihn. Er glaubte, diese Stimme auch zu vernehmen. Doch nicht der Name des Mächtigen klang immer wieder in ihm auf, sondern der Gedanke, Ariolc zu sein. Und mit jedem Impuls erwachte der Zweifel an der eigenen Persönlichkeit. „Wenn man sich nicht ohne Unterlaß wehrt, wird man unsicher", sagte er. „Man fragt sich, wo eigentlich die Wahrheit liegt. Man beginnt, am eigenen Ich zu zweifeln."
    „Nur noch Laire kann uns helfen", stellte der Arkonide fest. „Er allein ist immun gegen diese Strahlung. Ihm kann niemand einreden, daß er Ariolc ist."
    „Leider weigert sich Laire", erwiderte Rhodan. „Ich habe mit ihm gesprochen. Er will im Grunde genommen gar nicht, daß wir die Schlüssel finden, denn er fürchtet, daß wir nicht mehr in die Milchstraße zurückkehren, wenn wir alle haben."
    „Vielleicht hat er damit sogar recht", sagte der Arkonide. „Oder willst du zur Erde fliegen, wenn du die Möglichkeit hast, durch die Materiequelle zu gehen und auf der anderen Seite die Manipulation rückgängig zu machen, die das Universum gefährdet?"
    „Müssen wir jetzt darüber reden?" fragte Rhodan. „Das ist nicht das vordringliche Problem."
    „Ich denke doch", antwortete Atlan. „Wir haben die Möglichkeit, uns zurückzuziehen und die Suche aufzugeben."
    „Irrtum", widersprach Rhodan. „Diese Möglichkeit haben wir nicht. Wir wissen, daß die Materiequelle bereits manipuliert worden ist.
    Uns sollte klar sein, daß damit der Untergang unseres Universums eingeläutet worden ist. Wenn wir nichts tun, sind wir rettungslos verloren."
    „Alles ist eine Frage der Zeit", erklärte Atlan. „Wie lange dauert es, bis das Universum aufhört zu existieren? Wahrscheinlich vergehen einige Millionen Jahre oder noch mehr."
    „Das kann niemand wissen", sagte Rhodan. „Außerdem haben wir vermutlich nur jetzt eine Chance, einzugreifen. In einigen Jahren ist es zu spät, und niemand kann noch irgend etwas rückgängig machen. Ich dachte, wir seien uns über diese Dinge einig?"
    Atlan preßte erneut die Hände gegen die Schläfen. Er schüttelte den Kopf, als wolle er sich von etwas Unsichtbarem befreien, das sich an ihn klammerte. „Laß mich allein", bat er. „Ich muß mich konzentrieren, oder diese verfluchte Stimme siegt. Ich fühlte, daß ich nicht die Kraft habe, mich noch lange gegen sie zu behaupten."
    „Ich bleibe bei dir", erklärte Rhodan. „Komm, wir gehen weiter."
    Als sie kurz darauf einen Raum mit spindelförmigem Grundriß erreichten, blieb Rhodan stehen. Von der Decke hingen Hunderte von fingerbreiten Stoffstreifen in den verschiedensten Farben herab. Sie erfüllten keinen erkennbaren Sinn. „Wo ist der Faden geblieben?" fragte der Terraner. „Wir haben ihn aus den Augen verloren."
    „Glaubst du wirklich, daß er so wichtig ist?"
    „Davon bin ich überzeugt."
    „Du meinst, daß er uns zu Ariolc, dem echten Ariolc führt?"
    „Ja."
    „Wie kommst du darauf?"
    „Ich denke immer wieder an die roten Mäntel, die die Könige der Erde gern getragen haben. Sie waren mit weißem Pelz besetzt und sollten ein Sinnbild ihrer Macht und Würde sein", erwiderte Rhodan. „Könnte es nicht sein, daß Ariolc so einen ähnlichen Mantel getragen hat, als er sich zum Sterben hinlegte? Könnte es nicht sein, daß von diesem Mantel viele langauslaufenden Enden bis in einige Bereiche der Burg ausgelegt wurden?"
    „Seltsame Idee", bemerkte Atlan unwillig. „Ich finde sie gar nicht so seltsam. Die ganze Zeit über versuche ich, mich in die Denkweise Ariolcs einzufühlen. Mit ungeheurem Aufwand hat er eine parapsychische Falle gebaut, um der Nachwelt deutlich zu machen, wer Ariolc war. Zu dieser geistigen Haltung würde passen, daß er Spuren auslegt, die zu ihm führen, wenn man ihnen folgt."
    „Du glaubst, von seiner Leiche gehen Fäden in alle Richtungen aus, so daß er sozusagen den Mittelpunkt eines Sterns bildet?"
    „Das glaube ich."
    „Aber ausgerechnet rote Fäden. Er kann nicht wissen, welchen Symbolgehalt ein roter Faden für uns hat."
    Rhodan lachte. „Du kannst nicht erwarten, daß Ariolc eine andere Farbe wählt, nur damit wir uns nicht irritiert fühlen.
    Die rote Farbe kann purer Zufall sein."
    Er schloß die Augen und preßte die Lippen zusammen. Auch der Arko-nide reagierte in dieser Weise auf eine parapsychische Impulswellenfront, die sie zu übermannen drohte.
    Rhodan erholte sich als erster wie-der. „Wir müssen weiter, Alter", sagte er mühsam.

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