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0935 - Tochter der Dunkelheit

0935 - Tochter der Dunkelheit

Titel: 0935 - Tochter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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legte eine Nachricht für Butler William neben das als Bildsprechanlage fungierende Visofon. Schließlich musste sein Bediensteter Bescheid wissen, falls es zu etwaigen Rettungsaktionen kommen sollte. »Sonst steige ich vor Beginn des Unternehmens gleich wieder aus.«
    Zamorra überprüfte seine Ausrüstung. Er hatte einen E-Blaster dabei und seinen Dhyarra der 8. Ordnung. Neben dem Amulett, von dem er nicht wusste, wann er es endlich wieder bekommen würde, waren das seine stärksten Waffen. Selbst Vampire und Dämonen konnten damit vernichtet werden. Er hielt etwas in der Hand, das wie ein schwarzroter Tropfen aussah. Avenge blickte ihn fragend an, als Zamorra den Tropfen in die weißmagisch aufgeladene Gürtelschnalle mit Drudenfuß-Motiv steckte.
    Zamorra erklärte ihm die Geschichte des Tropfens. Dabei handelte es sich um eine Teufelsträne, die Lucifuge Rofocale vor Schmerzen geweint hatte. Ein Irrwisch mit Namen Karon hatte vier dieser Tränen mitgenommen. Eine hatte er beim Kampf gegen einen Wilden geopfert, eine hatte ihm Zamorra heimlich weggenommen, sodass er nur noch zwei der magischen Tränen besaß. Selbst nach eingehenden Untersuchungen war Zamorra ihrem Geheimnis noch kein Stück näher gekommen.
    »Und weshalb steckst du es jetzt ein, obwohl du keine Ahnung hast, zu welchem Zweck es dir nutzen könnte?«, wollte Avenge wissen.
    »Es kommt aus der Hölle - wir wollen dorthin, außerdem steht dann Träne gegen Träne«, erklärte Zamorra. Als er Lucs skeptische Miene sah, sagte er: »Nenne es Intuition. Ich bin immer gut gefahren, wenn ich mich auf meine Eingebung verlassen habe.«
    »Zweifellos«, anerkannte sein Begleiter. »Sonst hättest du nicht knapp eintausend Abenteuer überstanden.«
    »Wie meinst du das?«
    »Rein polemisch gesehen. Mach dir nichts draus.« Der Silbermond-Druide grinste ihn für wenige Sekunden an, dann wurde er wieder ernst. Seine Augen wurden mit einem Mal schockgrün, deutliches Erkennungsmerkmal dafür, dass er seine Druidenkräfte aktivierte.
    »Das kleine Miststück hat eine Para-Spur benutzt«, erklärte er.
    »Und du weißt, wie man eine Para-Spur aktiviert?« Zamorra klang skeptisch.
    »Das brauche ich nicht. Sie ist einfach da«, antwortete Avenge und packte Zamorra fest am Oberarm. »Ich bin nur derjenige, der sie öffnen und benutzen muss.«
    Dann verschwanden sie aus Château Montagne.
    ***
    Zhoran entmaterialisierte für einen Sekundenbruchteil, gleich darauf wurde er wieder stofflich und stürzte zu Boden. Der Corr blickte Kassandra und Carrie erstaunt an. Es war ihm noch nie passiert, dass er bei einem Teleport nicht örtlich versetzt wurde und stattdessen an der gleichen Stelle wieder herauskam.
    Kassandra blickte ebenso erstaunt zurück. Auch ihr war nicht klar, was das zu bedeuten hatte.
    »Wieso hat der sich nicht an einen anderen Ort versetzt?«, fragte Carrie Ann Boulder ihre Tochter.
    Kassandra zuckte zusammen.
    »Kannst du auf einmal wieder sehen, Ma?«, fragte sie erstaunt.
    »Ich… ich hatte ein Blitzen vor den… Augenhöhlen und sah ihn für zwei oder drei Sekunden«, gestand die Kalifornierin. »Aber dann war es leider wieder vorbei.«
    Zhoran stand mit zitternden Beinen auf, er hielt den Blick auf die Seelen-Träne geheftet, die hellblau über ihm strahlte, als wollte sie ihn verhöhnen. Das war das Objekt, das ihn so angezogen hatte? Er fand es wunderschön. Es wirkte auf ihn wie ein lebendes Wesen, und der weiße Punkt in dem hellblauen Würfel schien wie ein Auge zu sein.
    Dem Corr wurde nicht bewusst, dass ihn die Seelen-Träne manipulierte. Um das Abzapfen von Zhorans Energie zu beenden, hätte man das magische Artefakt deaktivieren müssen, aber das Wissen dazu besaß nur derjenige, der sie aktiviert hatte: Luc Avenge.
    »Ihr…«, stöhnte der Corr laut auf und zeigte anklagend mit der rechten Klaue auf die Frau und das Dämonenmädchen. »Ihr seid schuld daran… an allem.«
    »Du hast wohl Weihwasser getrunken, du Narr«, höhnte Kassandra.
    »Hör auf Sandy, reize ihn nicht«, bat Carrie Boulder. »Du weißt nicht, wie stark er ist.«
    »Dann probiere ich es eben aus.« Vassagos Tochter musterte den Corr eindringlich. Doch der ungebetene Besucher hörte nicht auf das Geplapper des Dämonenkinds.
    »Der… Wunderkristall«, ächzte Zhoran, während er den Splitter aus dem Auge der Göttin mit der linken Klaue umklammerte, »gehört mir.«
    »Das denkst auch nur du!« Kassandra knurrte vor Zorn. Der stinkende Corr wollte ihr Beutestück

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