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0935 - Tochter der Dunkelheit

0935 - Tochter der Dunkelheit

Titel: 0935 - Tochter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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Stirn.
    »Jetzt weiß ich wieder, weshalb ich dieses Drecksloch nicht vermisst habe«, murmelte er. Avenge stieß ihn leicht an die Schulter.
    »Sei mal ruhig, ich glaube, ich hab sie gefunden«, raunte er.
    »Das Mädchen oder die Träne?«, erkundigte sich Zamorra.
    »Wahrscheinlich beide«, kam die kurze Antwort von Avenge. Mit einer bestimmenden Handbewegung brachte er den Dämonenjäger zum Schweigen. Zamorra sagte nichts, um die Konzentration des Druiden nicht zu stören.
    »Ich habe die Träne angepeilt«, sagte Avenge nach einer gefühlten Ewigkeit. »Sie ist wie ein großer Störsender. Wenn die Dämonen das auch so aufnehmen, dann ist dort bald alles versammelt, was Rang und Namen hat, und - was ist das ?«
    Er deutete auf ein seltsames Gebilde, das sich ihnen näherte. Eine Kugel von etwa zwei Meter Durchmesser, deren Grundfarbe gelb in allen Schattierungen war. Weiße Blitze zogen über die Kugel hinweg. Aus dem Inneren ertönte ein kollektives Summen. Ihm kam es vor, als befänden sich dort Tausende übergroßer Bienen.
    »Das?« Zamorra kniff die Augen zusammen. »Das ist ein Rudel Irrwische. Wir sollten machen, dass wir fortkommen.«
    »Irrwische?«, echote Avenge. »Können die uns gefährlich werden?«
    Zamorra schüttelte den Kopf und kratzte sich im Genick.
    »Nicht persönlich, nur indem sie uns verraten«, sagte er zögernd. »Sie sind irrlichternde Hilfsgeister, gerade etwas mehr als zehn Zentimeter in der Höhe, die bei Bedarf für Dämonen als Frustkiller herhalten müssen. Etwas naiv, aber trotzdem nicht zu unterschätzen.«
    Avenge presste die Lippen zusammen, er nickte langsam.
    »Dann sollten wir uns wohl besser auf den Weg machen«, stimmte er dem Parapsychologen zu. »Ich bin nicht an langen Aufenthalten interessiert.«
    »Vorhin hörte sich das aber anders an«, erinnerte Zamorra an Avenges Worte vor ihrem Aufbruch.
    »Was juckt mich mein Geschwätz von vorhin.« Avenge zuckte mit den Schultern. »Ich… Vorsicht!«
    Er stieß Zamorra gegen die Schulter. Der Parapsychologe stolperte rückwärts. In diesem Augenblick zischte ein Pfeil an ihm vorbei und traf in den Bachlauf. Drei weitere Pfeile folgten, die haarscharf an ihnen vorbei flogen.
    »Das sind Flugsaurier!«, rief Luc Avenge. »Mit Kriegerinnen als Lenkpersonen.«
    »Stygias Amazonen!«, stieß Zamorra hervor. »Sie stehen unter dem Oberbefehl von Tigora und sind mit die besten Kämpfer, die es gibt.«
    Er überlegte kurz, für welche seiner beiden Waffen er sich entscheiden sollte. Blaster oder Dhyarra? Beide zusammen konnte er nicht einsetzen. Er musste sich für eine entscheiden. Er entschloss sich für die Anwendung des funkelnden Kristalls.
    Zamorra griff in die Hosentasche, in der er den Dhyarra verborgen hielt. Wenn er genug Zeit fand, sich zu konzentrieren, dann konnte er mit dem blauen Sternenstein einen Schutz für sich und seinen Begleiter erschaffen. Dazu musste er den Dhyarra mit unmittelbarem Hautkontakt berühren und eine klare, bildhafte Vorstellung von dem haben, was durch die Magie bewirkt werden sollte - ähnlich einem Comic -, was speziell bei abstrakten Geschehnissen starke Konzentration und Fantasie bedingte.
    Nicole Duval war eine wahre Meisterin im Umgang mit den Sternensteinen.
    Zamorra hatte ihr in den meisten Fällen nur zu gerne die visuelle Umsetzung überlassen. Aber Nicole befand sich nicht mehr bei ihm, und wer wusste, ob sie überhaupt einmal wieder zusammenkommen würden?
    Zamorra verschwendete keine weitere Sekunde mit dem Gedanken an seine ehemalige Gefährtin. Seine volle Konzentration war gefragt. Er schaffte es, eine kreisrunde, grüne Energiewand mit einem Durchmesser von etwa vier Metern zu erschaffen und über ihren Köpfen zu halten. Nicht eine Sekunde zu spät! Gerade als sich die Energiewand stabilisierte, flogen die ersten Pfeile hinein und verbrannten.
    Ein wahrer Pfeilhagel folgte. Glücklicherweise traf keines der Fluggeschosse.
    »Wie lange hält dein Abwehrschild?«, wollte Avenge wissen.
    »Solange ich ihn aufrecht erhalten kann«, antwortete Zamorra. »Ehrlich, ich habe keine Ahnung, wie hoch das zeitliche Limit ist.«
    Der Silbermond-Druide griff dem Dämonenjäger an den Oberarm. Zamorra blickte ihn fragend an.
    »Wird Zeit, dass wir verschwinden«, sagte Luc, seine Augen leuchteten.
    Ein weiterer Pfeilhagel traf auf die grüne Energiewand. Doch das war nur ein Ablenkungsmanöver.
    »Sprengpfeile abfeuern!«, befahl Tanera, die Anführerin des zehnköpfigen Amazonentrupps,

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