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0935 - Tochter der Dunkelheit

0935 - Tochter der Dunkelheit

Titel: 0935 - Tochter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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»Dann geht's richtig zur Sache.«
    »Sei bloß ruhig«, knurrte Zamorra. »Mir tut jetzt noch alles weh.«
    Er blickte sich um. Sie waren in einem kaum belebten Bereich der Hölle herausgekommen, was beiden Männern gelegen kam. Eine Reihe von kantigen Felsen, durchsetzt von Geröllhügeln, zog sich bis zum Horizont. Lavaströme fraßen sich in der Ferne durch das Gelände wie reißende Flüsse. Verkrüppelt aussehende Bäume, auf denen sich rabenähnliche Vögel niedergelassen hatten, säumten die Flussbetten. Die schwarz-rot-gelben Lavaströme mit den ständig verändernden Formationen sahen faszinierend aus. Ihre Hitze strahlte bis hierher. Im Nu waren beide Männer klatschnass geschwitzt.
    »Lange halten wir es hier nicht aus«, stöhnte Zamorra und wischte mit dem Ärmel über die Stirn.
    »Wir befinden uns in der Nähe der Seelen-Träne«, sagte Avenge. »Ich habe die Gegend sondiert. Es ist kaum zu spüren, aber ein Bannzauber liegt um die dahinter liegenden Örtlichkeiten. Um ein Haar hätte ich es nicht bemerkt. Ich kann nicht hindurch, ohne das Leben zu riskieren.«
    »Man müsste versuchen, den Bannzauber zu umgehen oder ihn aufzuheben«, überlegte Zamorra laut. »Bloß, wie soll das funktionieren?«
    »Du bist hier der Meister des Übersinnlichen«, warf Avenge ein. Er kratzte sich am Kinn. »Zumindest was die Auswahl an Zaubersprüchen angeht, bist du mir noch voraus, bei der praktischen Ausführung liege ich wieder vorne.«
    »Gemeinsam sind wir unausstehlich«, spottete Zamorra. »So ähnlich heißt es doch.«
    »Vielleicht kann uns dein Sternenstein helfen«, sinnierte der ehemalige Reeder. »Es war übrigens genial, wie du ihn versteckt hast. Die Idee ihn im Körper verschwinden zu lassen ist einzigartig.«
    »Das Copyright dazu gebührt Seanzaara«, gestand Zamorra. »Man muss schon so luftig angezogen sein wie sie, um auf einen solchen Gedanken zu kommen.«
    »Wir müssten durch die Felsen gehen können, aber das schaffe noch nicht einmal ich mit meinen Druidenfähigkeiten«, grübelte Avenge. »Und die Grenze mit dem zeitlosen Sprung zu überbrücken finde ich zu gefährlich.«
    »Wo genau befindet sich die von dir angegebene Höhle?«
    Avenge zeigte auf die nächstgelegenen Felsen, die von einer Gasse durchtrennt wurden. »Direkt dahinter beginnt sie.«
    Zamorra trat an den Felsen heran, er schloss die Augen und hob beide Hände in Bauchhöhe, dann streckte er sie vor. Und tatsächlich…
    Beide Hände versanken in der granitharten Masse.
    Der Dämonenjäger zog den Druiden an sich heran, er konzentrierte sich erneut auf den Dhyarra und darauf, dass er mit seinem Begleiter durch den Felsen hindurchgehen wollte.
    »He, das sind mindestens fünfzig Meter, bis wir in den Höhlenraum gelangen«, protestierte Avenge, doch noch bevor er das letzte Wort ausgesprochen hatte, befanden sie sich schon mitten im Felsen.
    ***
    Es war ein Ereignis, sich durch einen Felsen hindurchzubewegen. Als Beleuchtung und Fährtensucher diente ihnen der Dhyarra. Der Sternenstein war in dieser Situation unbezahlbar. Die zahllosen Übungen, die Zamorra in unzähligen Trainingsstunden geleistet hatte, um den magischen Kristall beherrschen zu können, machten sich bemerkbar.
    Sie sahen Einschlüsse im Gestein ebenso wie Luftlöcher und vergrabene Feinde, doch vor lauter Anspannung, was sie am Ziel erwarten würde, achteten sie kaum auf die Umgebung.
    Und dann, nach endlos erscheinenden Minuten, hatten sie das Ende des Weges erreicht.
    »Hier kann ich den Bannzauber ganz deutlich spüren«, sagte Luc Avenge. »Wenn wir einen Schritt weitergehen, sterben wir.«
    »Existiert der Bann auch unterhalb der Höhle?«, fragte Zamorra.
    »Wie, du willst in den Untergrund gehen?« Avenge war erstaunt. »Jetzt weiß ich auch, woher deine Erfolge kommen, wenn du immer so schräg denkst.«
    »Versuchen wir's«, forderte der Parapsychologe.
    Und dann ging er mit Unterstützung des Sternenkristalls nach unten .
    ***
    Das Erste, was sie bei ihrem Auftauchen sahen, war ein riesiger Fleischberg, der vor einem bearbeiteten Felsblock lag. Der Corr Zhoran hatte die Verbindung zwischen der Seelen-Träne und dem Splitter aus dem Auge der Göttin Su-Zann nicht überlebt.
    »Du hattest recht behalten.« Luc Avenges Stimme klang erstaunt. »Der Boden wurde bei dem Bannzauber nicht berücksichtigt.«
    Avenges Aufmerksamkeit richtete sich auf das Objekt, das über dem bearbeiteten Felsblock auf dem Dreiersockel schwebte.
    »Meine Seelen-Träne!« Er

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