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0935 - Tochter der Dunkelheit

0935 - Tochter der Dunkelheit

Titel: 0935 - Tochter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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eine Belobigung an. Die Herrin der Hölle entließ ihre Untergebene mit einer lässigen Handbewegung. »Du darfst dich entfernen.«
    Tigora verneigte sich und verließ den Thronsaal so schnell und gleichzeitig so würdevoll, wie es ihre hohe Stellung zuließ.
    ***
    »Ich habe noch selten jemand erlebt, der sich so dilettantisch angestellt hat wie wir«, knurrte Luc Avenge.
    »Das kannst du laut sagen.« Zamorra keuchte vor Anstrengung. Er konzentrierte sich auf den Dhyarra in seiner Hosentasche. Er umklammerte den Sternenstein - und auf einmal befand der sich nicht mehr in seiner Tasche. Auch der E-Blaster befand sich nicht mehr an der Haftfläche. Der Blastergürtel sah ohne die Waffe wie ein Schmuckstück aus.
    »Ruhig, mein Junge.« Die Amazone, die auf Avenge zielte, zog den Pfeil noch etwas zurück. »Mein Daumen ist sehr aufgeregt.«
    Das glaubte ihr der Silbermond-Druide aufs Wort. Er überlegte fieberhaft, wie er sich aus dieser Situation retten konnte. Er könnte seine Druidenkräfte anwenden und versuchen, die Amazonen zu hypnotisieren. Ob das bei den beiden Flugaffen klappen würde, wusste er mangels Erfahrungswerten nicht zu sagen. Er könnte aber auch in den zeitlosen Sprung gehen und sich räumlich versetzen. Möglicherweise sogar bis zum Ort, an dem die Seelen-Träne auf ihn wartete. Er hörte ihren Ruf laut und deutlich in seinen Gedanken.
    Aber sobald er verschwände, würden die Amazonen keine Gnade kennen und Zamorra gnadenlos niedermetzeln. Und Zamorra war nur hier, weil Avenge ihn überredet hatte, mitzukommen. Der Druide steckte also in der Zwickmühle.
    Inzwischen waren fünf weitere Flugsaurier gelandet, drei zogen weiter am blutroten Himmel ihre Bahn. Tanera stieg von ihrem Saurier ab und blickte Zamorra an, während die beiden Flugaffen mit gebleckten Gebissen vor den beiden Gefangenen standen.
    »Wir kennen uns doch, Zamorra!« Das klang eher wie eine Feststellung und weniger als eine Frage.
    »Sollten wir?« Zamorra stellte sich dumm. Vielleicht hatte er ja Erfolg damit.
    Tanera musterte Zamorra sezierend von Kopf bis Fuß, an manchen Körperteilen blieb ihr Blick länger haften.
    »Du hattest doch eben noch eine Silberwaffe bei dir!«, herrschte sie den Dämonenjäger an, ohne auf seine Frage einzugehen.
    Zamorra blickte an sich herab. Er zeigte seine Handflächen und tat sehr erstaunt.
    »Du kannst doch sicher mit deinen eigenen Augen sehen, dass ich nichts dergleichen bei mir habe«, sagte er lächelnd und schüttelte wie vorwurfsvoll den Kopf. Mittlerweile hatte er genau wie Avenge beide Hände bis auf Brusthöhe erhoben. »Du kannst gerne nachsehen.«
    Tanera hob die schräg stehenden Augenbrauen etwas an, es war unverkennbar, dass ihre Vorfahren aus Südostasien stammten. Der Blick, den sie Zamorra zuwarf, verhieß nichts Gutes.
    Sie trat vor den Meister des Übersinnlichen und sah ihm in die Augen. Tanera war knapp zehn Zentimeter kleiner als Zamorra, sie musste zu ihm aufsehen, was ihr absolut nicht gefiel.
    Blitzschnell zuckte ihre Hand vor und fasste Zamorra in den Schritt, dann packte sie fest zu. Der Parapsychologe zuckte zusammen und stöhnte vor Schmerz auf. Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück, obwohl er das nicht wollte. Doch er hielt sich mit Mühe eisern unter Kontrolle, da inzwischen alle Bögen auf ihn gerichtet waren. Beim geringsten Anzeichen, dass er sich wehren könnte, würden die Amazonen auf ihn schießen. Endlich ließ Tanera los. Zamorra atmete hörbar auf.
    »Selbst die vorstehenden Teile von dir sind nicht annähernd widerstandsfähig genug, um als Waffe bezeichnet zu werden«, zischte sie und grinste verächtlich. »Aber etwas Beckenbodentraining soll ja Wunder wirken…«
    Sie ließ offen, was sie meinte, aber jeder wusste, worauf sie anspielte. Die Affen lachten keckernd, doch die Kriegerinnen bewiesen ihre strenge Ausbildung, indem sie äußerst konzentriert ihre Gefangenen bedrohten.
    Langsam richtete sich Zamorra wieder auf, sein Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. Gefangen nehmen und filzen war eine Sache, das hatte er schon oft genug selbst gemacht, aber das, was sich die Truppführerin der Amazonen eben geleistet hatte, war zu viel.
    Wenn irgendwie möglich würde er ihr dieses Lächerlichmachen vergelten. Das nahm er sich fest vor.
    »Also?« Tanera sagte nur dieses eine Wort. Sie hoffte, dass sie sich mit der Reaktion von eben genug Respekt verschafft hatte.
    »Die Waffe ist mit dem grünen Abwehrschild vernichtet worden«, behauptete

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