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0937 - Belials Mordhaus

0937 - Belials Mordhaus

Titel: 0937 - Belials Mordhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein.«
    »Willst du ihn auch gehen?«
    Diesmal nickte ich. Lange Überlegungen anzustellen, hatte keinen Sinn. Ich mußte einfach zu einer Lösung kommen, und eine Alleestraße sowie eine Scheune paßten durchaus in die Umgebung von Lauder.
    Ich stand auf und lächelte beruhigend, als ich die erschreckten Gesichter meiner Freunde sah.
    »Keine Sorge, ich laufe euch nicht weg. Ich habe es mir überlegt. Ich werde zurück in meine Wohnung gehen, das Telefon für eine Weile abstellen und nachdenken.« Etwas verloren blieb ich im Wohnraum stehen. »Das ist die einzige Möglichkeit, die mir bleibt.«
    »Versuche es, John! Versuche es unter allen Umständen!« sagte Shao beinahe flehentlich. »Nur so können wir weiterkommen. Diese Straße und auch dieses Haus ist einfach nicht nur ein Traumgebilde. Das muß in der Realität existieren, glaub es mir.«
    Ich ging. Wortlos. Innerlich zitterte ich. Dann verließ ich die Wohnung und ging nach nebenan. War es eine Chance? Ich schloß die Wohnungstür hinter mir. Wie auch immer, ich befand mich in einer Situation, in der ich nach jedem Strohhalm greifen mußte.
    Der Wohnraum kam mir so leer und verlassen vor. Ich setzte mich auf die Couch und legte die Beine hoch. Dann fiel mir ein, daß ich das Telefon nicht abgestellt hatte.
    Egal, ich wollte nicht mehr aufstehen, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und dachte an die düstere Allee und das unheimliche Haus. Irgendwo mußte es stehen. Irgendwo in diesem weiten Land…
    ***
    Der zerfetzte Körper war verschwunden. Die Hunde ebenfalls. Sie sahen auch kein Blut mehr. Die schreckliche Szene war einfach wie von einem Tuch hinweggewischt worden, aber sie befanden sich noch immer in der Gewalt des mächtigen Belial, für den Jane Collins und Glenda Perkins zu Spielbällen, aber auch zu Trümpfen geworden waren.
    Sie schwebten, sie trieben. Belial leitete sie. Er führte sie einem nächsten Ziel zu, denn er hatte sich ihnen kurz offenbart und ihnen erklärt, daß die Schau weitergehen würde.
    Und dann spürten sie, daß sich um sie herum etwas veränderte. Die Frauen konnten nichts sehen, da die Dunkelheit nach wie vor tief war, aber sie glaubten fest daran, die Welt des Lügenengels verlassen zu haben. Die Grenze war überschritten worden. Sie befanden sich wieder in der Realität und in der Normalität. Das merkten sie, das sagte ihnen einfach ihr Gefühl, denn die Umgebung war eine andere geworden, auch wenn sie nichts davon sahen, aber sie rochen es.
    Es war der normale Weltgeruch, und sie spürten jetzt festen Boden unter den Füßen.
    »Jane…?«
    »Ich bin hier, Glenda.«
    »Wo?«
    »In deiner Nähe.«
    »Moment«, sagte Glenda und drehte sich nach links. Sie streckte den Arm aus, bewegte ihre Hand, tastete aber noch ins Leere, bis sie plötzlich den Kontakt der anderen Finger spürte, was ihr guttat, denn beide konnten sich nur auf sich selbst verlassen. Ihnen half niemand.
    Sie blieben zusammen, und Glenda flüsterte: »Okay, Jane, wir leben. Wir sind noch da. Das ist super.«
    »Ja, man hat uns gelinkt.«
    »Wieso?«
    »John ist nicht gestorben«, sagte Jane. »Er ist nicht von den Bluthunden zerrissen worden. Das weiß ich. Daran glaube ich fest. Man hat uns etwas vorgemacht.«
    »Aber warum?«
    »Um uns nervlich kleinzukriegen. Wir sollen Angst haben. Wir sollen wissen, daß wir nicht den Hauch einer Chance haben. Deshalb, Glenda. Nur deshalb. Und wenn wir beide fast am Boden liegen, wird dieser verfluchte Dämon erscheinen, um uns den Rest zu geben. Möglicherweise auch John. Wer kann das schon wissen?«
    Glenda hielt Janes Hand noch immer fest. »Es ist wie ein gewaltiger Sog, der sich aus zahlreichen Einzelstrudeln zusammensetzt. Irgendwo treffen sie sich dann, und der Sog reißt uns schließlich mit hinein in eine fremde Welt.«
    »In der sind wir jetzt schon.«
    »Nein, Jane, wir befinden uns in der Realität.«
    »Wunderbar. Dann müßten wir auch den Beweis haben.«
    »Den bekommen wir«, behauptete Glenda. »Wer von uns hat ein Feuerzeug oder Streichhölzer?«
    »Ich.«
    »Gut, ich auch.«
    Beide Frauen holten die schmalen Feuerzeuge hervor, drehten an dem Rädchen, wo erste Funken sprühten und Flammen entstanden.
    Sie ringelten sich hoch, bildeten zwei Ovale, und gemeinsam hoben die Frauen ihre Arme an, wobei sie sich gegenseitig anschauten und erkennen mußten, wie blaß sie waren.
    Hundertprozentig sicher waren sie sich noch nicht gewesen. Das aber änderte sich, als der Widerschein der beiden Flammen

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