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0937 - Belials Mordhaus

0937 - Belials Mordhaus

Titel: 0937 - Belials Mordhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und sich ihn nicht eingebildet hatte.
    »Glaubst du mir, Junge? Oder hältst du deine alte Mutter für eine überdrehte alte Schachtel?«
    »Nein, bestimmt nicht.«
    »Das freut mich.« Es klang ehrlich. Danach wollte sie meinen Rat haben. »Was soll ich denn jetzt tun? Wer steckt denn dahinter? Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Ich kann es dir nicht sagen«, erwiderte ich leise. »Tut mir leid, aber damit komme ich nicht zurecht. Ich muß darüber nachdenken. Es ist durchaus möglich, daß dieser Vorgang in einem Zusammenhang mit dem Fall steht, mit dem ich mich momentan beschäftige.«
    »Dann weißt du also mehr, John?«
    »Nicht viel, Mutter.«
    Sie hatte sich über die Antwort geärgert, das entnahm ich ihren folgenden Worten. »Wahrscheinlich willst du es mir nicht sagen, John, so sehe ich die Dinge. Du hältst dich bewußt zurück, aber ich sage dir ehrlich, das ist alles…«
    »Nein, Mutter«, unterbrach ich sie. »Ich halte mich nicht zurück. Ich weiß nur nichts Genaues. Auch ich habe ähnliche Dinge erlebt wie du, Mutter. Shao und Suko erging es kaum anders. Jane Collins und Glenda Perkins ebenfalls. Jemand ist dabei, uns einzukreisen. Er will uns fertigmachen.«
    »Wer denn, Junge?«
    »Ein Dämon.«
    »Das weißt du?«
    »Sicher.«
    »Dann kennt du sicherlich auch seinen Namen.«
    »Ja, der ist mir bekannt, Mutter. Ich werde ihn dir auch sagen. Es könnte sein, daß er bei dir erscheint.«
    »Gut, ich höre.«
    »Belial. Er heißt Belial.«
    Meine Mutter schwieg. Ziemlich lange sogar, so daß ich schon Furcht bekam, es könnte etwas schiefgelaufen sein. Dann sagte sie: »Ein ungewöhnlicher Name, John. Heißt er wirklich Belial?«
    »Ja.«
    »Wieso ist…?«
    »Er ist uralt, Mutter. Man hat ihn auch den Engel der Lügen genannt.«
    Ich hörte sie leise lachen. Erst danach stellte sie eine Frage. »Der Engel der Lügen, John, das ist natürlich was Besonderes. Ich kann mir vorstellen, wie alles gekommen ist. Dieser Kopf, kann er eine Lüge gewesen sein?«
    »In einem gewissen Sinne schon, Mutter. Belial täuscht. Belial täuscht aber nicht nur, denn er hinterläßt auch Tote, aber er fängt es raffiniert an. Lügengespinste zu errichten, bedeutet auch, Pläne zu machen und sie durchzuführen. Pläne, die wir so einfach nicht durchschauen. Jedenfalls möchte er, daß wir Menschen uns in seinen Lügengespinsten und Lügennetzen verfangen.«
    »Du machst mir wirklich Mut.«
    »Ich kann dir nur die Wahrheit sagen.«
    »Gut, dann versuche ich, mich darauf einzustellen.« Sie räusperte sich die Kehle frei um klarer sprechen zu können. »Aber was wirst du tun? Was hast du vor? Kannst du kommen und mich beschützen?«
    Natürlich hatte ich mit dieser Frage gerechnet und war innerlich darauf vorbereitet, aber ich konnte meiner Mutter leider keine klare Antwort geben.
    Wenn ich nach Schottland flog, fehlte ich in London. Blieb ich hier, würde ich wahrscheinlich dort oben fehlen. Belial hatte sein Netz weit gespannt, und wir, die Figuren, hatten uns darin bereits verfangen.
    »Warum redest du nicht, Junge?«
    »Ich denke noch nach, Mutter. Muß aber ehrlich zugeben, daß ich überfragt bin.«
    »Das habe ich bemerkt. Und was soll ich tun, wenn wieder etwas passiert, John?«
    »Nimm es hin!«
    »Bitte? Weißt du, was du da von mir verlangst? Ich soll die Dinge einfach hinnehmen?«
    »Ja, Mutter, ja.«
    »Mein Gott, da kann ja wer weiß was passieren.«
    »Das weiß ich alles. Es wird auch etwas passieren. Nur ist uns dieser Belial leider immer einen Schritt voraus. Noch. Was du auch siehst, Mutter, was auch noch passieren wird, versuche bitte, es relativ zu sehen. Einen anderen Rat kann ich dir leider nicht geben.«
    »Ja, mein Junge, das ist schon okay soweit. Ich bin nur gespannt, was dein Vater dazu sagen wird.«
    »Weihe ihn ruhig ein.«
    »Das hätte ich sowieso getan. Und wo kann ich dich erreichen, falls es Veränderungen geben sollte?«
    »Vorerst bei Suko.«
    Meine Mutter war überrascht. »Himmel, du willst in der Wohnung bleiben und dich nicht auf die Jagd nach diesem Belial machen?«
    »Das würde ich liebend gern. Nur weiß ich im Moment nicht, wo ich damit beginnen soll. Außerdem ist er wieder an der Reihe.«
    »Dann wollen wir das Beste hoffen.«
    »Wir schaffen es, Mutter.«
    Das Gespräch war beendet, und ich kam mir vor wie eingeölt. Meiner Mutter erging es sicherlich ebenso, nur hatte sie es schwerer als ich. Suko und Shao waren zunächst so taktvoll, keine Fragen zu stellen und mich mit

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