Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0937 - Belials Mordhaus

0937 - Belials Mordhaus

Titel: 0937 - Belials Mordhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
den Gedanken allein zu lassen.
    Ich lehnte mich im Sessel zurück, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und starrte vor mich hin.
    Belial war raffiniert. Belial hatte einmal durch mich eine Niederlage einstecken müssen, er wußte, daß er noch hinterlistiger und heimtückischer vorgehen mußte. Bei der ersten Begegnung zwischen uns hatte er nur an einer Stelle zugeschlagen. Nun aber hatte er seine Aktivitäten aufgeteilt. Er hatte sich meine Freunde ausgesucht und gewissermaßen zwei Hälften oder Ebenen geschaffen.
    Die eine war die Realität. In ihr befanden wir uns. Die andere gehörte in eine Welt, die außerhalb der unsrigen lag. Es war die Welt der Schatten, der Dämonen, der Träume, wie auch immer. Und in dieser Welt mußten sich Jane und Glenda befinden. Sie waren von ihm geholt worden. Er hielt sie als Trumpf fest. Das alte Spiel. Zwei Geiseln, mit denen er mich erpressen konnte.
    Würde es darauf hinauslaufen?
    Ich wußte es nicht. Ich wußte überhaupt nichts mehr. Als ich mich wieder vorbeugte und den Kopf drehte, da stellte ich fest, daß es Shao und Suko ebenso erging.
    Wie sie dachten, las ich von ihren Gesichtern ab. Sie sahen nicht so aus, als hätten sie eine Idee.
    Aber sie dachten nach, und es war Suko, der mir eine Frage stellte. »Eigentlich müssen wir noch mal auf dich zurückkommen, John.«
    »Warum?«
    »Mit dir hat doch alles begonnen.«
    »Das stimmt schon.«
    »Mit deinen Träumen.«
    »Sicher. Und weiter.«
    Er hob die Schultern, kam zu mir und ließ sich in meiner Nähe nieder. Wir schauten uns direkt an.
    »Kannst du dir eigentlich nicht vorstellen, daß dir dieser Mensch den ersten Traum bewußt geschickt hat? Die dunkle Allee, die hohen Bäume, das Gefühl der Einsamkeit und dann die Scheune mitten im Gelände.«
    »Doch, Suko, das kann ich. Ich glaube fest daran, daß er mir den Traum bewußt geschickt hat.«
    »Sehr gut. Dann hat es also etwas zu bedeuten.«
    Ich lächelte. »Soweit bin ich auch schon.«
    Suko ließ sich nicht beirren. »Bewegen wir uns mal einen Schritt weiter, alter Junge. Man hat dir diese Träume geschickt. Man hat dich praktisch das Haus finden lassen. Man hat dich hingelockt oder?«
    »Das stimmt.«
    »Alles muß einen Grund gehabt haben.«
    »Den du kennst?«
    »Vielleicht, John.«
    »Dann raus mit der Sprache!«
    »Belial hat dir einen Blick in die Zukunft gegönnt. Oder in eine Zukunft, wie er sie sich vorstellt. Ich denke, daß der Engel der Lügen will, daß du dieses Haus findest. Du mußt eine lange Straße entlanggehen, um die Scheune zu erreichen. Meiner Ansicht nach ist er davon überzeugt, daß du es schaffst. Daß du genau weißt, wo dieses Haus steht. Daß es dir nur noch nicht eingefallen ist. Er will dich dort haben. Du sollst den Weg noch einmal gehen, aber diesmal nicht im Traum, sondern in der Realität. Suche und finde das Haus, John.«
    Ich ließ mir mit der Antwort Zeit und schaute dabei auf meine Hände. »Du meinst, daß damit alles geregelt wäre?«
    »Ich hoffe es.«
    »Ist das nicht zu einfach?«
    Suko mußte über meine Antwort lachen. »John, was ist im Leben tatsächlich kompliziert? Wenn du richtig nachdenkst, wirst du feststellen, daß die Lösungen zumeist simpel sind, auch wenn sie so kompliziert aussehen. Du bist jetzt an der Reihe.«
    »Dann habe ich den Schwarzen Peter.«
    »So sehe ich das nicht. Du hast es nun in der Hand, dieses Haus zu finden, nicht mehr und nicht weniger.«
    Ich schaute Suko an und schwieg dabei. Dann wechselte ich den Blick zu Shao hin. Sie zeigte einen Gesichtsausdruck, der Sukos These durchaus zustimmte.
    Das sagte sie mir auch. »Ich finde, daß Suko recht hat. Es geht um dich, auch um uns, aber letztendlich bist du der Auslöser zu allem gewesen. Das Haus ist wichtig. Es ist das Ziel. Es ist möglicherweise der Ort, wo Belial auf dich wartet, und du solltest ihn wahrlich nicht enttäuschen. So denke ich.«
    Diesmal mußte ich lächeln, bevor ich sagte: »Ihr beide habt wirklich eine tolle Art, jemand zu überzeugen.«
    »Liegen wir denn so falsch?« fragte Shao. »Hast du schon mal darüber nachgedacht?«
    »Gerade jetzt, und ich muß euch recht geben«, erwiderte ich nickend. »Ja, ich gebe euch recht.«
    »Damit wären wir einen Schritt weiter«, meinte Suko.
    »Nur einen winzigen«, hielt ich dagegen. »Ich habe euch das Haus oder die Scheune beschrieben, wie auch immer. Aber wißt ihr eigentlich, wie viele dieser Häuser oder Scheunen es in unserem Land gibt, die so

Weitere Kostenlose Bücher