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0937 - Belials Mordhaus

0937 - Belials Mordhaus

Titel: 0937 - Belials Mordhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Grenzen erreichte und über Wände huschte.
    Normale Wände, Steinwände. Keine Leere; kein weites, unheimliches und schwarzes Nichts.
    Obwohl sie von diesem kalten und feuchten Stein umgeben waren, kamen sie sich erleichtert vor.
    Der düstere Engel hatte sie wieder zurück in die Wirklichkeit geschafft, was bei ihnen für eine Erleichterung sorgte.
    »Endlich«, sagte Glenda und stöhnte dabei. »Endlich haben wir es hinter uns gebracht.«
    »Aber wir sind noch nicht aus dem Schneider.«
    »Das stimmt.«
    Jane Collins ging weiter nach rechts. Sie streckte ihren Arm aus und drehte wieder an dem Rädchen, und sofort zuckte die Flamme hoch und spendete Licht gegen die Decke.
    Sie bestand ebenfalls aus Stein und bildete eine glatte Fläche. Sie war dunkel, bis auf eine Ausnahme, und die befand sich genau in der Deckenmitte.
    »Glenda, schau doch!«
    Jane hätte es nicht zu sagen brauchen, denn Glenda Perkins hatte es selbst längst entdeckt.
    Die Decke war in der Mitte durch eine Glasfläche unterbrochen. Das Material war sehr dick, aber noch durchsichtig. Leider konnten sie nicht erkennen, was sich oberhalb der Glasfläche befand, da drängte sich die Dunkelheit zusammen und wurde zu einer fast bulligen Schwärze.
    Jane zuckte zusammen, als die Flamme gegen ihren Finger strich. Das kleine Feuer verlosch, die Dunkelheit fiel wie ein gewaltiger Sack über ihr Gefängnis.
    Beide hörten sich atmen. Es klang nicht beruhigend, denn sicherlich drehten sich ihre Gedanken um die Entdeckung. Jane stellte die erste Frage: »Weißt du, wo wir sind, Glenda?«
    »Ich - ich befürchte es.«
    »Über uns ist die Decke durchsichtig. Und ich kann mich daran erinnern, daß wir schon einmal vor dieser Insel aus Glas gestanden und nach unten geschaut haben. Da lag John. Da wurde er von Bluthunden zerrissen…«
    »Ich sehe aber keine Pflöcke.« Glenda versuchte es mit einer Ausrede. Sie wollte einfach nicht wahrhaben, daß dieser schreckliche Ort auch in der Wirklichkeit existierte.
    »Das ist zweitrangig. So etwas kann man herbeischaffen, Glenda. Wir sind hier unten. In dem Raum, in dem auch John Sinclair gelegen hat. Das mußt du mir glauben.«
    »Ich spreche ja nicht dagegen«, sagte sie leise. »Ich - ich habe nur Probleme damit, es zu akzeptieren. Wir wissen jetzt, daß John noch lebt, aber wir haben seinen Tod mitbekommen. Diesem Dämon traue ich alles zu. Er kann es durchaus schaffen, das, was wir gesehen haben, Wirklichkeit werden zu lassen. Ich denke, daß es darauf hinauslaufen wird.«
    »Dann müßte auch John hier erscheinen«, folgerte Jane Collins.
    »Was spricht dagegen?«
    »Und die Hunde…«
    Glenda schwieg. Sie wollte nicht daran denken, und auch Jane Collins sagte nichts mehr. In der Dunkelheit blieben die beiden stehen, so dicht beisammen, saß sie sich körperlich spüren konnten, aber sie merkten auch, daß es ihnen immer schlechter ging. Etwas schlich sich in ihre Körper hinein und bedrängte ihre Seelen.
    Es war die Angst.
    Wie kalter Schleim erwischte sie die beiden Frauen, die aber von einer Kälte nichts spürten, sondern mehr die Hitze erlebten, die ihre Körper erfaßte.
    Es war die Erwartung. Das Warten darauf, daß irgendwann etwas Schreckliches geschah. Sie wußten ja, wie es laufen und enden würde. Dieser Vorgriff auf die Zukunft war ihnen bereits präsentiert worden.
    Mit schwerer Stimme sagte Jane: »Dabei können wir nichts tun, Glenda, gar nichts. Wir kommen hier nicht weg. Es gibt keine Tür, es gibt nur die Glasplatte in der Decke, und die wird wohl keine von uns nach außen drücken können.«
    »Das käme auf einen Versuch an«, murmelte Glenda.
    Jane war überrascht. »Wie meinst du das denn?«
    »Wie stark bist du?« Nach dieser Frage schaltete Glenda wieder das Feuerzeug an.
    Jane hob die Schultern. »Es kommt darauf an.«
    »Dann steige ich auf dich. Oder soll ich mich als Stütze auf den Boden stellen?«
    Die Detektivin nickte. »So hast du das gemeint.«
    »Es ist ein Versuch.«
    »Gut, den wir im Dunkeln starten müssen.« Sie hatte den Satz kaum ausgesprochen, als das Licht erlosch und beide Frauen sich nicht mehr sehen konnten.
    Wenig später hatten sie sich wiedergefunden. Jane baute sich dicht vor Glenda auf und erklärte ihr, daß sie bereits ihre Hände zusammengelegt hatte.
    »Stehen wir auch direkt unter der Öffnung?«
    »Immer doch.«
    »Dann werde ich es versuchen«, sagte Glenda und hob ihr rechtes Bein an, um auf die aus Händen gebildete Trittfläche zu steigen.
    »Das

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