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0937 - Belials Mordhaus

0937 - Belials Mordhaus

Titel: 0937 - Belials Mordhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Alptraum zur Wahrheit geworden, wenn auch in etwas veränderter Form.«
    »Wie meinst du das?«
    »Denk an den Traum, Jane.«
    »Daran denke ich immer.« Sie atmete zischend.
    »Moment. Er hat uns gesehen. Wir lagen mit durchschnittenen Kehlen hier auf dem Boden. Unsere Körper waren nackt. Man hat uns zudem gefoltert, und das ist glücklicherweise nicht eingetroffen. Für ihn muß es schrecklich gewesen sein, uns in dieser Lage zu sehen. Ich habe mit John geredet, als er noch unter dem Eindruck des Traums stand. Das war kein Spaß, Jane.«
    Die Detektivin schwieg. Sie mußte ihrer Leidensgenossin recht geben, ein Spaß war es sicherlich nicht gewesen, und auch sie konnte nur hoffen, daß sich dieser Teil des Traums nicht erfüllte.
    Es gab nichts um sie herum, was die Dunkelheit erhellt hätte. Die Finsternis setzte sich aus zahlreichen Schatten zusammen, der zu einem dichten zusammenfloß. Er lag überall. Er kroch in jeden Spalt, in jede Ritze hinein. Er klebte an ihrem Körper. Er hatte sich an den Wänden festgesetzt. Es gab in ihm keine Lücke, durch die ein Lichtfunke gedrungen wäre, er war einfach nur finster.
    Sie warteten weiter. Die Nervenbelastung nahm zu, was möglicherweise auch an dieser Stille lag, die in den vergangenen Minuten nicht durch irgendwelche Aktivitäten der Bluthunde über ihnen unterbrochen worden war. Dennoch gingen sie davon aus, daß die Hunde vorhanden waren. Sie lauerten nach wie vor über ihren Köpfen, aber sie verhielten sich still, als wären sie eingefroren.
    Bis das Knurren erklang!
    Beide Frauen hatten es zugleich gehört, und Jane machte Glenda durch einen Zischlaut darauf aufmerksam.
    »Ja, sie sind noch da.«
    »Sollen wir leuchten, Glenda?«
    »Und dann?«
    »Ich habe das Gefühl, daß etwas passieren wird. Das liegt einfach in der Luft. Da hat sich etwas verdichtet, ich spüre es genau. Es wird was passieren, Glenda.«
    »Warte noch.«
    »Nein, nicht mehr. Auch wenn jemand kommen wird, um uns die Kehlen durchzuschneiden. Ich muß es wissen, verdammt! Ich will nicht mehr in dieser Dunkelheit stehen.« Jane hielt bereits das Feuerzeug in der hochgereckten Hand. Sie schaltete es ein, die Flamme stand über ihrer Hand und warf den Lichtschein nach oben, der sich an der unteren Seite der Glasplatte abmalte.
    Da er dort einen helleren Kreis bildete und deshalb für eine gewisse Durchlässigkeit sorgte, konnten beide erkennen, was dort über ihnen ablief, und es machte ihnen sicherlich keine Freude, dies beobachten zu müssen.
    Die vier Bluthunde waren unruhig geworden. Zwar blieben sie noch in der Nähe dieser dicken Scheibe, aber sie hatten sich in verschiedene Richtungen gewandt, und ihre Körper fielen als kompakte Schatten auf die Oberfläche.
    Hinzu kamen das Knurren und das Bellen. Die Frauen verstanden deren Botschaft sofort.
    »Da kommt jemand«, sagte Glenda. Sie war dicht an Jane herangetreten und hatte auch den Kopf in den Nacken gelegt, damit sie gegen die Unterseite der Glasplatte blicken konnte. »Sonst würden sich die Bestien anders verhalten.«
    »Leuchte du mal.« Jane knipste ihr Feuerzeug wieder aus, denn die Flamme war bereits zu nahe an ihre Haut herangekommen.
    Glenda übernahm das Leuchten. Diesmal sahen sie etwas. Zwei Hunde huschten über die Klappe hinweg und sprangen kurz danach in die Höhe. Die Frauen bekamen mit, wie sich ihre Körper aufrichteten, aber nicht wieder auf die Pfoten zurückfielen, denn die beiden stützten sich an irgendeinem Hindernis ab.
    Zunächst war es nicht zu erkennen. Aber das Hindernis bewegte sich plötzlich.
    Zwei Beine waren zu sehen. Nackte Beine.
    Er war da!
    Und vier Hunde umtanzten ihn, als er mitten auf der Platte stehenblieb und in die Tiefe schaute.
    Sein graues Gesicht schwamm über dem Glas. Die Bestien freuten sich wahnsinnig. Sie stemmten sich gegen ihn. Aus ihren geöffneten Mäulern huschten die breiten Zungen hervor und leckten die Gestalt ab.
    Der hatte nichts dagegen. Ab und zu streichelte er das dicke Fell auf den kompakten Körpern. Auch fuhr er über ihre Köpfe hinweg, ohne allerdings seine Haltung zu verändern, denn er schaute durch das Glas hinunter in die Dunkelheit, wo seine Geiseln auf ihn warteten.
    Schließlich hatte er genug von den Liebkosungen seiner Tiere. Er scheuchte sie weg, trat selbst zurück, bückte sich und faßte mit seinen Händen etwas an, das Jane und Glenda nicht genau erkennen konnten. Zudem mußte auch Glenda ihre Flamme löschen, da sie sonst die Haut angebrannt

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