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0937 - Belials Mordhaus

0937 - Belials Mordhaus

Titel: 0937 - Belials Mordhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Pause machen.
    Auch nicht mehr zurückdenken!
    Das war leichter gesagt, als getan. Immer wieder verglich ich die Wirklichkeit mit meinem Traum und stellte fest, daß die Realität dem Traum immer näher kam.
    Es lag daran, daß sich auch die Dämmerung nicht mehr zurückhalten konnte. Allmählich wurde es düster. Die Wolken ballten sich zusammen. Aus Richtung Osten schoben sie sich als graue Schieferschicht näher, um dem Himmel ein neues Kleid zu geben.
    Wenn ich das Rascheln der Blätter vernahm, dann hörte es sich für mich an, als wären geisterhafte Stimmen dabei, sich etwas zuzuflüstern.
    Die Straße war glatt, schmal und von Bäumen gesäumt. Tiere waren nicht zu sehen. Stille umgab uns. Und weiter vorn, wo die Allee endete und auch das Haus stehen mußte, sahen wir einen düsteren Schatten, den Wald.
    Suko hatte bisher geschwiegen. Bevor er eine Frage stellte, schaute er mich an, als wollte er sich davon überzeugen, daß er auch nicht störte. »Ist es so, wie du es in deinem Traum erlebt hast, John?«
    Ich nickte nur. »Und trotzdem ist etwas anders.«
    »Wegen der nicht vorhandenen Dunkelheit?«
    »Ja.«
    »Das dachte ich mir. Aber was fühlst du? Ich kann mich erinnern, daß du im Traum sehr gelitten hast…«
    Beinahe hätte ich aufgelacht, verschluckte die Reaktion im letzten Augenblick und hob die Schultern. »Es ist zwar nicht mehr der große Druck vorhanden, aber wohl fühle ich mich nicht. Da tut sich was, ich weiß es. Ich spüre es in meinem Körper.«
    »Angst?«
    »Keine Ahnung.«
    »Spannung.«
    »So ähnlich.«
    Wir gingen weiter. Die Blicke waren nach vorn gerichtet, und Suko meinte, während über uns die Schatten der Bäume hinwegwischten »Vielleicht sollten wir schon jetzt über einen Plan nachdenken, wobei ich meine, daß er im großen und ganzen ja feststeht, nur um die Details sollten wir uns kümmern…«
    Er wartete auf meine Antwort, aber ich wollte, daß er weitersprach und sagte es ihm auch.
    »Gut, es geht um Belial. Ich bin damals nicht dabeigewesen, als du und Raniel ihn zurückgeschlagen habt. Es steht doch fest, daß wir ihn zu einer Lüge verleiten müssen, wobei er davon überzeugt sein muß, die Wahrheit gesprochen zu haben. Oder?«
    »Genau das ist richtig.«
    »Okay. Und hast du schon darüber nachgedacht, wie wir es denn anstellen sollen?«
    »Noch nicht.«
    Suko ließ nicht locker. »Vielleicht könnten wir beide ihm etwas vorspielen. Ihn dazu bringen, daß er lügt. Und was ist eigentlich mit deinem Kreuz, John?«
    »Ich werde es einsetzen müssen. Nach der Lüge, wie schon einmal, und ich weiß auch, welche Kräfte ich möglicherweise dabei heraufbeschwören kann.«
    »Luzifer?«
    »Ja.«
    »Schon gut«, sagte Suko, »lassen wir es darauf ankommen. Hoffen wir, daß wir auch Jane und Glenda dort vorfinden.« Er bezog sich auf das Wort dort, denn er hatte seinen Arm nach vorn gestreckt und wies dorthin, wo die Allee ihr Ende gefunden hatte und sich die Schatten vor, neben und hinter dem Haus ausbreiteten, das dastand, als wäre es extra für uns gebaut worden.
    Ich drehte mich um und schaute den Weg zurück, der mir jetzt enger vorkam. Als hätten sich die Bäume rechts und links bewegt, um aufeinander zuwachsen zu können. Der Untergrund war zudem noch dunkler geworden und glänzte leicht.
    Allein waren wir. Umgeben von Einsamkeit, durch die der kühle Wind fuhr.
    Kein Licht leuchtete in der unmittelbaren Nähe des Hauses und auch nicht in seinem Innern. Es blieb in der grauen Dämmerung stehen, als wollte es sich gegen alle Unbillen der Natur verteidigen.
    Es bestand aus Lockung und Warnung zugleich. Lockung für einen, der Bescheid wußte, Warnung für eine fremde Person, sich auf keinen Fall dem Haus bis in Reichweite zu nähern.
    »Bleiben wir zusammen, John?«
    Ich kam nicht dazu, eine Antwort zu geben. Sukos Frage hatte mich überrascht, was normalerweise wohl kaum der Fall gewesen wäre, aber hier steckte ich tief in Gedanken und Erinnerungen.
    »He, willst du nicht reden?«
    »Doch, schon ja, ich habe nur an etwas anderes gedacht. Du hast von einer Trennung gesprochen?«
    »Sicher.«
    Ich blieb stehen und dachte darüber nach. Schließlich stimmte ich durch mein Nicken zu. »Okay, ich werde den normalen Weg nehmen. Vielleicht kannst du auf einem anderen ins Haus gelangen.«
    »Das packe ich.« Suko schaute sich noch einmal um, bevor er mich verließ. Ob er allerdings einen Beobachter entdeckt hätte, war fraglich, denn in der Nähe des Hauses gab es einfach

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