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0937 - Belials Mordhaus

0937 - Belials Mordhaus

Titel: 0937 - Belials Mordhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die es aber schafften, jeden Menschen, der in sie hineinblickte, zu Boden sinken zu lassen.
    Ich wollte mich von diesen Gedanken befreien, was mir nicht gelang. Latent blieben sie im Hintergrund, und in den Vordergrund rückte wieder das bedrückende Gefühl der Angst, von allen verlassen worden zu sein. Auch das war typisch für das Böse. Diese Einsamkeit des Menschen, das völlige Verlassensein, eine Umgebung ohne Gott. Das Schlimmste, was einem seelisch widerfahren konnte.
    Hier merkte ich es. Nicht so hart, aber zumindest im ersten Stadium, und bereits das bereitete mir Probleme.
    Es war wie im Traum. Um das Licht zu erreichen, mußte ich mich nach rechts wenden, wo es stand und sehr ruhig brannte. Es drang von unten hoch, und ich wußte auch, wen ich dort finden würde.
    Trotzdem ging ich weiter. Dieses war kein Alptraum mehr. Ich befand mich in der Realität. Ich konnte nicht aufwachen und würde auch keinen warmen Frauenkörper neben mir spüren. Hier mußte ich durch. Ganz allein, denn auf Suko konnte ich mich vorläufig nicht verlassen.
    Ich ging gebeugt wie unter einer schweren Last. Die Luft um mich herum schien mit dem Gewicht unheimlicher Dämonen gefüllt zu sein, und meine über den Boden hinweggleitenden und leicht schlurfenden Schritte hörten sich an, als wären diese unsichtbaren Dämonen dabei, zu stöhnen und zu ächzen.
    Das Licht blähte sich auf. Es wirkte nicht so künstlich und konnte durchaus von einer Kerze stammen.
    Die Luke schimmerte bereits.
    Viereckiges Glas.
    Darunter das Licht einer Laterne, in der zwei Kerzen steckten. Ihr Schein erreichte noch schwach den Boden.
    Vor der Luke blieb ich stehen. Sie war offen. Ich konnte in die Tiefe klettern, doch ich ließ es bleiben, denn die Szene dort unter mir hielt mich davon ab.
    Ich hatte Jane und Glenda gefunden.
    Nicht nackt, nicht gefoltert, aber es gab auch keinen Grund für mich, aufzuatmen, denn beide Frauen standen dich nebeneinander vor der Wand. Bewacht wurden sie von vier schrecklich aussehenden Bluthunden…
    ***
    Das also war Teil zwei des Alptraums, der keiner mehr war, denn die Realität hatte mich eingeholt.
    Die Köter gehörten zu den Kampfhunden der schlimmsten Sorte. Es waren Pitt Bulls, und als ich sie sah, da dachte ich zuerst weniger an Jane und Glenda, sondern daran, was mir Shao und Suko über ihre Träume berichtet hatten.
    Sie hatten mich gefesselt gesehen, und sie hatten gesehen, wie ich von genau diesen vier Bluthunden zerrissen wurde. Darauf lief es im Endeffekt hinaus.
    Noch war ich frei. Ich konnte mich bewegen. Im Gegensatz zu den beiden Frauen, die sich nicht rührten, denn jedes Zucken konnte von den Bluthunden falsch aufgefaßt werden.
    Ich wußte nicht, ob sie mich gesehen hatten, aber ich wollte es zumindest, denn mein Anblick konnte ihnen möglicherweise wieder Hoffnung geben.
    Wenn ich mich bemerkbar machte, durfte ich sie auf keinen Fall erschrecken, deshalb sprach ich sie auch nicht an. Ich rief keinen Namen, sondern zischte einfach nur die Luft durch die Zähne, was sie zuerst nicht registrierten.
    Die Hunde drehten sich nicht um. Sie schienen den Befehl erhalten zu haben, nur die beiden Gefangenen zu bewachen und sich ansonsten um nichts zu kümmern.
    Wie konnte ich sie ausschalten? Durch Kugeln - klar, aber es waren vier Hunde, nicht nur einer oder zwei. Wenn ich einen erwischte, blieben noch drei andere zurück, die ihre Opfer zerfleischen konnten, bevor sie von weiteren Geschossen getroffen wurden.
    So also nicht.
    Ein zweites Mal versuchte ich es mit dem Zischlaut. Diesmal etwas lauter und auch das Hecheln der Köter übertönend.
    Jane Collins bewegte ihre Augen. Mehr durfte sie nicht riskieren. Ein Lichtreflex huschte über ihre Augen hinweg, deshalb nahm ich die Bewegung auch wahr, und sie schielte plötzlich in meine Richtung. Zwangsläufig entdeckte sie mich.
    Das Blitzen der Augen. Das Zucken der Mundwinkel. Aber kein Lächeln, denn die Furcht blieb.
    Ich wollte ihr trotzdem etwas Trost geben und nickte ihr deshalb kurz zu.
    Auch Glenda Perkins hatte mich jetzt wahrgenommen. Sie reagierte anders als Jane. Es sah so aus, als wollte sie mir etwas zurufen. Im allerletzten Moment erinnerte sie sich daran, in welch einer Lage sie steckte, deshalb schwieg sie.
    Unser Glück.
    Die Bluthunde hatten mich sicherlich gewittert, aber sie drehten sich nicht um. Auch weiterhin fixierten sie die Opfer.
    Jane und Glenda hatte ich gefunden. Nur Belial blieb verschwunden. Dabei war ich sicher, daß er

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