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0937 - Planet der Ebenbilder

Titel: 0937 - Planet der Ebenbilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stunden im Eis halten - von jetzt an gerechnet."
    „Und wenn sie nicht rechtzeitig umkehren?" wollte Naghor Tareschian wissen.
    „Dann erfrieren sie", erklärte Habba kalt. „Es wäre das beste für uns, denn dann brauchte sich keiner von meinen Leuten in Gefahr zu begeben."
    „Wahrscheinlich haben Brak und Axe den Tod verdient", sagte Tareschian nachdenklich, dann blickte er Habba ins Gesicht. „Wir müssen sie dennoch lebend haben, Matosch. Wahrscheinlich wissen sie, wo die übrigen fünf letzten Flibustier sich verkrochen haben. Wenn sie dieses Wissen mit in den Tod nehmen, können die anderen Verbrecher weiter ihr Unwesen treiben und vielleicht noch zahlreiche Überfälle und Morde verüben. Wenn wir nicht alles tun, was in unseren Kräftere steht, um sie lebend einzufangen, würden wir uns daran mitschuldig machen."
    Matosch Habba senkte den Kopf, dann hob er ihn wieder.
    „Wir werden sie jagen", erklärte er. „Anschließend hole ich alles über ihre Komplizen aus ihnen heraus."
    „Kein Flibustier verrät einen anderen Flibustier", entgegnete Tareschian. „Das gehört zu ihrem Ehrenkodex."
    „Nicht bei mir!" versicherte Habba.
    „Foltermethoden passen nicht zu dir", sagte Tareschian. „Die LFT erreicht mehr mit sanften Methoden. Sie hat ihre Experten dafür. Gehen wir!"
    Eine halbe Stunde später erreichten sie mit einer Draisine auf den Geleisen der Minenbahn die Stelle, an der die anderen Männer des Aufgebots warteten.
    Naghor Tareschian sah die Stelle, an der die Verbrecher mit der Tunnelfräse nach oben gefahren waren.
    Einige Minen-Techniker standen bei einem fahrbaren Horchgerät, auf dessen Bildschirm laufend die Position der Tunnelfräse markiert wurde.
    „Seit einer Viertelstunde steht die Fräse still", berichtete einer der Techniker.
    „Was ist passiert?" fragte Habba.
    „Das läßt sich von hier aus nicht sagen", erwiderte der Techniker. „Die Arbeitsgeräusche verstummten einfach. Die Verbrecher könnten sie falsch geschaltet und eine Panne herbeigeführt haben. Oder sie beraten, was sie tun sollen. Schließlich müssen sie gemerkt haben, daß die Kälte ihr Leben bedroht."
    Forset Kerkrade scharrte mit den Füßen in dem feinen Eismehl, das beim Fräsen entstand.
    „Wenn sie Durst hatten und etwas davon gegessen haben, sind sie schon tot. Das Teufelszeug entzieht dem Körper mehr Wärme, als man glauben möchte."
    „Also los!" sagte Naghor Tareschian.
    „Wartet!" rief jemand.
    Tareschian sah sich um und erkannte Korten Shoi, einen Bergwerks-Ingenieur, der mit den vorletzten Transport angekommen war.
    „Es könnte auch eine Falle sein", erklärte Korten Shoi. „Laßt einen unbemannten Speedy voranfahren!" Er lächelte. „Ich kenne mich in solchen Situationen aus. Habe auf Trevors Planet eine Sabotagemission gegen die Stützpunkte der Überschweren durchgeführt." Seine Miene verdüsterte sich. „Wir waren siebzig. Drei Mann kehrten zurück."
    „Wir machen es so, wie Korten gesagt hat!" entschied Matosch Habba.
    Die Techniker eilten davon und kehrten wenig später mit drei Speedys zurück, niedrigen, auf Eispanzer hergestellten offenen Elektrowagen mit kleinen breiten Kunststoffreifen, die für Mannschafts- und Materialtransporte in Tunnels ohne Schienen verwendet wurden.
    Da alle Speedys für Funkfernsteuerung eingerichtet waren, gab es kein Problem. Matowh Habba, Naghor Tareschian und Korten Shoi bestiegen den zweiten Wagen. Habba steuerte ihn, während Shoi die Fernsteuerung des ersten Speedys übernahm. Drei Männer des Aufgebots stiegen in den dritten Wagen.
    K orten Shoi aktivierte das Fernsteuergerät und ließ den ersten Wagen rund zwanzig Meter vorfahren, dann starteten die beiden anderen Speedys. Ihre je zwei starken Scheinwerfer schickten breitgefächerte Lichtkegel voraus.
    Nach etwa zwei Minuten verließen sie den Felsstollen und fuhren schnell und lautlos in den Tunnel, den die Fräse ins Eis gebohrt hatte. Die zermahlenen und stark zusammengepreßten Eismassen reflektierten das Licht wie gesprungene Spiegelwände.
    Der Eistunnel führte zuerst schräg nach oben, dann bog er nach links ab, beschrieb eine weite, nach oben gerichtete Spirale und senkte sich mit anfangs schwachen, dann immer stärker werdendem Gefälle. Die Speedys rollten mit pfeifenden Reifen immer schneller durch den Tunnel.
    „Langsamer!" mahnte Naghor Tareschian.
    „Vorläufig nicht", erwiderte Korten Shoi. „Falls wir belauscht werden, darf niemand Verdacht schöpfen."
    „Wie wollen die

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