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0938 - Armada der Orbiter

Titel: 0938 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Analyse erstellen zu können. Danach schlug die lunare Inpotronik genau das vor, was Tifflor sich ausgedacht hatte, nämlich, ihrer Herkunft nachzugehen und herauszufinden, wie und woher sie zu den Orten gekommen waren, an denen man sie schließlich verhaftet hatte.
    Und er schlug vor, zu diesem Zweck den Liga-Kundschafter Cern Jost einzusetzen, da er die beste Qualifikation dafür besaß.
    Zufrieden mit sich kehrte Tifflor in seine Unterkunft zurück. Er nahm sich vor, gleich am nächsten Morgen dem disziplinlosen Kundschafter einen Besuch abzustatten. 4. „Alles klar, Earny?" fragte Julian Tifflor.
    Earny grinste über sein schiefes Biomolplastgesicht. Er war ein Roboter, der aus zusammengestoppelten Bauteilen gebaut worden und mit lebendem Biogewebe überzogen worden war, damit er wie ein Mensch aussah.
    Aber als was für ein Mensch präsentierte er sich!
    Die linke Gesichtshälfte war um sechs Zentimeter länger als die rechte, der rechte Arm war fünfzehn Zentimeter länger als der linke und die Beine änderten ihre Länge wegen unterschiedlich funktionierender Teleskopeinsätze um Werte zwischen drei bis einundzwanzig Zentimeter.
    Tifflor hatte den Roboter wegen seiner besonderen Qualitäten von Kyron Barrakun ausgeliehen, einem Freund, der in Terrania City gemeinsam mit Carüda Today und Earny die erfolgreiche Firma COMPUTER-KID und CO - ERMITTLUNGEN, INFORMATIONEN, DATENANALYSEN betrieb.
    Julian Tifflor und Earny stiegen aus dem Gleiter, mit dem sie zu dem supermodernen Hochhaus gefahren waren, in dem Cern Jost laut Auskunft des Zentralcomputers seit zwei Wochen wohnte. Sie fuhren mit dem Antigravlift von der Parkplattform des Daches drei Etagen tiefer, dann standen sie vor einem Stahlplastikschott, das mit einer Folie beklebt war, die uraltes, brüchiges und von Moos bewachsenem Mauerwerk vortäuschte.
    Tifflor drückte die Taste für das Meldesignal.
    Im Sprechgitter neben dem Schott raschelte es, dann ertönte Trompetengeschmetter. Ihm folgte der Ruf: „Besucher sprengen in den Burghof, Gebieter! Soll ich sie mit meinem Schwert kitzeln?"
    „Nimmst du alles auf?" flüsterte Tifflor. „Total alles, Mister Tifflor. „Noch nicht!" hörte er Cern Josts unverkennbare Stimme aus dem Sprechgitter. „Frage sie nach ihrem Begehr, Kunibert!"
    Kurz darauf glitten die beiden Schotthälften blitzschnell auseinander. Hinter der Öffnung wurde ein Ritter in leicht verbeulter, aber spiegelblank polierter Rüstung sichtbar, der ein Schwert in der rechten gepanzerten Hand trug. Das Visier war heruntergeklappt, so daß Tifflor nicht sehen konnte, wer wirklich in der Rüstung steckte. „Welches Zeichen tragt Ihr in Eurem Schild, Fremde?" fragte der Ritter. „Das Zeichen des unter Überdruck stehenden Dampfkessels!" sagte der Erste Terraner, wütend über das Theater, gleichzeitig aber auch belustigt. „Meldet Eurem saumseligen Herrn, daß Tifflor vor der Tür steht und ihm gleich einheizen wird!"
    Ritter Kunibert schob sein Visier hoch - und Tifflor erblickte sekundenlang die rötlich glühenden Augenzellen eines Roboters, dann fiel das Visier wieder herab. „Entschuldigt mein Augenleiden, Edler Herr Tifflor", sagte Ritter Kunibert.
    Aus den Tiefen der Wohnung erklang eine lautstarke Verwünschung, dann kam der Ruf Cern Josts: „Mister Tifflor hat freien Einzug, Kunibert! Du darfst deine Rolle vergessen!"
    Ritter Kunibert trat zur Seite und senkte das Schwert. „Ihr dürft eintreten, Hohe Herren!" Abermals schob er sein Helmvisier hoch, aber es klappte sofort wieder herunter. „Die Scharniere sind ausgeleiert", sagte Tifflor, als er mit Earny an dem als Ritter verkleideten Roboter vorbeiging.
    Wenig später standen er und Earny in einem großen Wohnraum, der allerdings ganz nach Art mittelalterlicher Rittersäle eingerichtet war. Für Tifflor aber waren die Sensoren und der getarnte Computerterminal nicht zu übersehen. Das äußere Aussehen der Einrichtung war also nichts als Staffage.
    Cern Jost stand in der Mitte des „Rittersaals". Er trug die Freizeitkleidung mittelalterlicher Ritter und hielt affektiert die Fingerspitzen einer Dame, die in das Gewand einer Burgfrau gehüllt war. Tifflor sah eine mittelgroße, zartgliedrige Figur, ausgeprägte weibliche Attribute und ein hellhäutiges, feinmodelliertes Gesicht mit sanften braunen Augen und einem sinnlichen Mund. Nur die auf beide Wangen tätowierten Drachen paßten nicht zu dem übrigen Eindruck.
    Der Liga-Kundschafter zeigte sein bestes Lächeln und sagte

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