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0938 - Armada der Orbiter

Titel: 0938 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu seiner Dame: „Darf ich dir vorstellen: der Erste Terraner, Julian Tifflor. Den zweiten Herrn kenne ich nicht persönlich; er scheint der Glöckner von Notre Dame zu sein. Tiff, hiermit stellte ich Ihnen Aurelia Parr Terstetten vor, Herrin der Burg Drachenstein auf Harnack's Planet!"
    Julian Tifflor verneigte sich formvollendet vor der Dame, dann wandte er sich an Jost und sagte: „Ich finde, Sie haben lange genug Theater gespielt, Cern - und ich wette, Burg Drachenstein gibt es ebensowenig wie Harnack's Planet."
    „Ich würde nicht wetten, Tiff", warf Earny ein und hinkte polternd näher. „Es gibt Harnack's Planet wirklich.
    Er gehörte zur Sonne Viderka und wurde im Jahre zweitausendachthunderteins von Angehörigen der Rottenstein-Sekte besiedelt, die die Rückkehr zum ritterlichen Lebensstil anstrebte und auswanderte, weil sie ihr Ziel auf Terra nicht verwirklichen konnte."
    „Freund Frankenstein ist außerordentlich gut bewandert", meinte Cern Jost anerkennend.
    Earny rollte mit den Augen und ließ etwas Synthospeichel aus seinen Mundwinkeln rinnen. „Ich vergaß, meinen Freund vorzustellen", sagte Julian Tifflor. „Er heißt Earny van Kid und ist sozusagen ein freier Mitarbeiter. „Kommen wir zur Sache! Harnack's Planet oder nicht, es scheint festzustehen, daß Sie seit mindestens zwei Wochen wieder auf der Erde sind - und es ist eine Tatsache, daß Sie sich nicht bei mir zurückgemeldet haben."
    „Aber Tiff!" Jost hob beschwörend die Hände. „Ich bin in diesen zwei Wochen noch nicht zur Besinnung gekommen. Sie können sich nicht vorstellen, wie aufreibend es war, mein neues Heim so herzurichten, daß meine liebreizende Aurelia sich darin wohl fühlte. Übrigens, Aurelia Parr Terstetten ist die mächtigste Burgherrin von Harnack's Planet. Sie hat mich nach Terra begleitet, um hier als Botschafterin der Verbündeten Burgen zu wirken. Ich hielt es für meine Pflicht, sie erst einmal in die Gebräuche auf diesem überzivilisierten Planeten einzuweihen - und das war ein schweres Stück Arbeit, für das ich einen Orden verdient hätte."
    Die letzte Botschafterin, die Sie mir vorstellten, hieß Kmya Loo Tlyander", meinte Tifflor voller Sarkasmus. „Sie scheinen sich darauf spezialisiert zu habe, Botschafterinnen zu sammeln und zu akklimatisieren, Kundschafter Jost. Darf ich Sie daran erinnern, daß Sie im Dienst der Liga Freier Terraner stehen und daß es zu Ihren Pflichten gehört, auch für die LFT zu arbeiten!"
    „Aber das habe ich Tag und Nacht getan, Tiff!" beteuerte Cern Jost. „Was Sie unter Arbeit verstehen, ist für andere Leute ein Vergnügen, dem sie ausschließlich während der Freizeit frönen dürfen!" sagte Julian Tifflor scharf. „Schluß mit dem Possenspiel! In genau vier Stunden erscheinen Sie in meinem Arbeitsraum in Imperium Alpha - und zwar ohne Ihr Phantasiekostüm. Ich kenne eine Dame, die sich um die ,Botschafterin der Verbündeten Burgen' kümmern wird."
    Cern Jost lächelte unerschütterlich. „Sieh an!" erwiderte er mokant.
    Tifflor mußte plötzlich grinsen, denn er dachte an Kayna Schatten. „Übrigens wird Ihr neuer Auftrag mit einer ganzen Menge hübscher junger Damen zu tun haben, Cern", erklärte er ebenso mokant.
    Aurelias Augen flammten. Sie blickte Cern Jost von der Seite an und sagte in hartem, etwas holperigem Interkosmo: „Wenn du es wagst, eine andere Frau zu berühren, werfe ich dich den wilden Drachen in den Verliesen von Drachenstein vor!"
    Cern Jost schaute Aurelia mit treuem Blick an. „Aber Aurelia, du bist für alle Zeiten die einzige in meinem Herzen!"
    Tifflor und Earny befanden sich da bereits wieder im Flur und gingen an Ritter Kunibert vorbei. „Alle Zeiten bedeutet bei Jost die Zeitspanne zwischen zwei Frauen", erklärte Tifflor. „Hast du alles aufgenommen und eingespeichert, Earny?"
    Sie verließen die Wohnung, und Earny produzierte ein so schauderhaftes Grinsen, daß ein Raumfahrer, der soeben den nächsten Antigravlift verließ, aufschrie und wieder in den Liftschacht zurücksprang. „Total alles", antwortete er. „Sogar durch die Wände hindurch drei junge Drachen in der Badewanne und einen illegalen Transmitter im Schlafzimmer."
    Der Erste Terraner holte tief Luft, dann schüttelte er den Kopf und sagte: „Der illegale Transmitter reicht, um den Burschen weichzukriegen. Ich möchte wissen, was er glaubt, was er ist, daß er sich erlaubt, so etwas tun zu können."
    Viereinhalb Stunden später war Cern Jost ziemlich blaß geworden,

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