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094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker

094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker

Titel: 094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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schälten sich die Umrisse eines Hauses aus dem Nebel. Es war aus klobigen Steinen errichtet, zeigte bereits Spuren des Verfalls; doch das waren Dinge, an denen sich in Tingvoll niemand stieß.
    „Es ist das Gebäude von Arne Lillehammer, dem Fischer", erklärte Ole, als wüßte es Laeibe nicht. „Sag mal, siehst du auch, daß mit einigen Steinen etwas nicht stimmt?"
    Sie schauten genauer hin. Vertiefungen zeichneten sich in der Außenwand ab, jede davon größer als eine Männerfaust und in der Form an eine Halbkugel erinnernd.
    „Die hat jemand hineingemeißelt", stellte Ole fest.
    „Mutter sagt, der Noaide hat es geraten."
    „Aha! Das hatte ich fast schon wieder vergessen. Es gibt also tatsächlich so hirnverbrannte Narren in Tingvoll. Leute, die von der Steilküste in die See springen würden, wenn dieser idiotische Scharlatan von einem Noaiden es befehlen würde. Sie sind dümmer als Kinder, das sage ich dir."
    Sie drängte sich an ihn. „Still! Hörst du das?"
    Sie lauschten und vernahmen monotones Gemurmel, das aus dem Inneren des Hauses von Lillehammer kam.
    „Klingt wie eine Beschwörung", sagte Ole betroffen. „Also, es wird wirklich Zeit, daß jemand mit diesem blöden Zeug aufräumt. Komm, wir sehen uns zunächst mal die Löcher genauer an. Wie viele sind es? Sieben. Wie Vik, der Noaide, es ihnen eingetrichtert hat. Daß ich nicht lache!"
    Er wollte sie mit sich zur Hausmauer zerren, aber sie weigerte sich plötzlich. Verblüfft schaute Ole Fjellstue sie an. Ein Ausdruck der Panik trat plötzlich in ihr hübsches, ein bißchen puppenhaftes naives Antlitz.
    „Ole - geh nicht hin!" „Fängst du jetzt auch an?"
    „Ich habe Angst!"
    Das Gemurmel der Hausbewohner schwoll an.
    Ole machte ein richtig wütendes Gesicht. „Laeibe, merkst du denn nicht, daß diese Einfaltspinsel uns alle nur nervös machen wollen? Ich…"
    Weiter kam er nicht. Urplötzlich zuckte er zusammen, krümmte sich und begann zu stöhnen. Laeibe stieß einen Klagelaut aus. Sie trat nun doch an seine Seite, aber er ließ sie los, taumelte ein Stück rückwärts und begann zu schreien.
    Seine gräßlichen Schreie drangen in Laeibes Geist ein, fraßen sich hindurch, ließen sie schaudern. Ihr Puls beschleunigte sich. Sie begann zu zittern, war kaum noch einer Reaktion fähig.
    „Ole!"
    Sie wollte zu ihm, doch etwas hielt sie zurück, lähmte sie.
    Ole Fjellstue brüllte wie am Spieß.
    Laeibe sah, daß eine Veränderung mit ihm vorging, und sie preßte beide Fäuste gegen den Mund.
    In Oles Gesicht zuckte es. Die Bewegungen wurden heftiger, gingen in eine Art Brodeln über. Ole gestikulierte, schrie, stolperte rückwärts und prallte gegen die Hausmauer mit den sieben Löchern. Unter seiner Haut sprudelte es, als sei sein Blut in Wallung geraten, als kochte es. Laeibe sah sein Gesicht, seinen Hals, den Brustansatz sowie seine Unterarme. Alles war in Bewegung. Laeibe hatte keinerlei Zweifel mehr, daß ihr Freund am ganzen Leib zu gären begonnen hatte.
    Fassungslos, von namenlosem Entsetzen gepackt, wankte sie auf ihn zu. Obwohl sie es wollte, innerlich geradezu darum flehte, vermochte sie sich doch nicht schneller zu bewegen. Sie kam zu spät, um ihn noch einmal berühren zu können, zu spät, um überhaupt noch irgend etwas für ihn tun zu können.
    Ole Fjellstue hatte sich in einen siedenden menschlichen Vulkan verwandelt. Voll Grauen konstatierte das Mädchen, wie sich die sieben Öffnungen in der Wand mit einer Flüssigkeit füllten. Und eigenartigerweise - allen Gesetzen der Schwerkraft zum Hohn - hielt sie sich in den napfartigen Ausbuchtungen.
    Laeibe schrie. Ole machte sinnlose Bewegungen, dann öffnete auch er wieder den Mund, und sie schrien zusammen.
    In Laeibes Hirn dröhnte und toste etwas. Sie spürte kaum noch, wie sie gegen die Haustüre taumelte, wußte nicht, ob sie einer Ohnmacht nahe war oder bereits den schmalen Grat hinter sich hatte, der sie noch vom Wahnsinn trennte.
    Die Tür wurde von innen geöffnet. Laeibe wäre unweigerlich in den Flur gestürzt, hätten starke Hände sie nicht aufgefangen. Über ihr zeichneten sich die ernsten Gesichter des Arne Lillehammer, seines Bruders, derer beiden Frauen sowie des alten Vaters ab.
    „Ich war ein guter Freund deines Vaters, Laeibe", versetzte Arne. „Ich will dich retten."
    „Laßt mich! Nein!" schrie sie.
    Sie zerrten sie ins Innere und warfen die Tür zu. Draußen war immer noch Oles' furchtbares Brüllen zu hören.
    Laeibe unternahm einen verzweifelten

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