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094 - Das Monster aus dem Eis

094 - Das Monster aus dem Eis

Titel: 094 - Das Monster aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Sky
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stürmte aus dem Haus. Er rannte auf den Mann zu, der sein Gewehr ergriffen hatte und es auf ihn richtete. Der Schuß peitschte durch die Nacht. Die Kugel durchschlug den Unterarm des Monsters und streifte den Schädel. Dann hatte Drohvou den Warmblüter bereits erreicht. Er packte das Gewehr, schleuderte es zur Seite, warf den Mann zu Boden und verbiß sich gierig knurrend in seiner Kehle. Jede Gegenwehr des Warmblüters kam zu spät, sein Blut färbte den Schnee rot.
    Drohvou sog ihm jedoch nur einen Teil des Blutes aus den Adern. Sein Arm schmerzte in unerträglicher Weise. Er konnte ihn kaum noch bewegen. So ließ er von seinem Opfer ab, als er merkte, daß das Blut nicht mehr pulsierte und das Herz nicht mehr schlug. Ächzend richtete er sich auf und hielt sich den Arm.
    Er hatte nicht erwartet, daß die Wunde ihn derart peinigen könnte.
    Zugleich begriff er, daß die Warmblüter über gefährliche Waffen verfügten. Wenn ein Treffer am Arm bereits eine solche Wirkung erzielte, wie mußte dann erst ein Geschoß quälen, das in die Brust drang.
    Der Mann lag im Schnee. Die Scheinwerfer beleuchteten ihn. Blut sickerte aus seiner Kehle und bildete eine rote Lache unter ihm. Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete Drohvou ihn. Überrascht stellte er fest, daß sich die Brust des vermeintlich Toten bewegte. Von maßlosem Zorn erfaßt, warf er sich abermals auf den Verletzten. Gierig trank er den warmen Lebenssaft. Aber damit nicht genug. Er ließ seine Wut über den Angriff an dem Toten aus.
     

     
    „Sie machen eigentlich einen recht vernünftigen Eindruck“, sagte der Helikopterpilot zu Sven Dirdal. „Ich verstehe nicht, daß Sie ein derart konfuses Zeug behaupten konnten. Schneekoller, wie?“
    Er grinste.
    Sven Dirdal beachtete ihn nicht. Er half Alice Brey in das Flugzeug. Nach ihr stiegen der Professor und er selbst ein. Sie ließen einen großen Teil ihrer Ausrüstung in der Wildnis zurück. Der Biologe setzte sich neben den Piloten, der sogleich startete und auf Kurs Thule ging. Er ließ die Maschine bis über die tiefhängenden Wolken aufsteigen. Darüber wurden die Sterne sichtbar.
    „Sie müssen doch zugeben, daß Ihr Bericht ziemlich seltsam klang.“
    „Natürlich“, entgegnete Dirdal einsilbig.
    „Sie bleiben dabei?“
    „Natürlich.“
    „Hm.“ Der Biologe fluchte.
    „Mensch, wir wissen, daß uns niemand so ohne weiteres glaubt, aber wir sind alle vernünftige und geistig gesunde Menschen. Sollen wir etwa warten, bis in Thule etwas Schreckliches passiert?“
    Der Pilot blickte ihn an. Er wußte offensichtlich nicht, was er von ihm halten sollte. Er beschleunigte. Schnell näherten sie sich der Küstenstadt. Sie erreichten sie gegen Morgengrauen und landeten auf dem Militärstützpunkt der US-Navy. Sven Dirdal hatte die Maschine kaum verlassen, als ihm ein Jeep mit zwei Militärpolizisten entgegenkam. Er wartete, bis der Wagen beim Helikopter anhielt.
    „Sind Sie Professor Moellersen?“ fragte einer der beiden Polizisten, die auf ihren Sitzen blieben.
    „Nein, das bin ich.“ Der Gelehrte gesellte sich zu dem Biologen. „Was gibt’s?“
    „Wir haben Ihren Bericht aufgefangen. Er ist etwas seltsam. Sind Sie sicher, daß Sie sich nicht geirrt haben?“
    Moellersen wandte sich verärgert an Sven Dirdal und Alice Brey.
    „Kommen Sie. Wir fahren ins Hotel.“
    Jetzt stiegen die Militärpolizisten aus. Einer von ihnen legte die Hand an seine gefütterte Kapuze.
    „Ich bin Major Alaska“, sagte er. „Ich möchte Sie bitten, mir ein paar Fragen zu beantworten.“
    „Wenn es unbedingt sein muß“, entgegnete der Professor.
    „Es muß. Heute nacht ist in Thule ein Ehepaar ermordet worden. Die Umstände dabei waren etwas eigenartig.“
    Sven Dirdal horchte auf.
    „Erzählen Sie schon. Was ist passiert? Wie sehen die Leichen aus? Wie wurden sie umgebracht?“
    „Jemand hat ihnen die Kehle zerfetzt. Wir haben zunächst angenommen, daß die beiden von Eisbären überfallen worden sind, aber wir haben noch nie gehört, daß diese Tiere ihren Opfern das Blut aussaugen.“
    „Bitte, bringen Sie mich sofort hin“, sagte Moellersen energisch. „Sven, begleiten Sie mich, bitte.“
    „Ich komme auch mit“, erklärte Dr. Brey. Die anderen Expeditionsteilnehmer wollten sich ebenfalls anschließen, doch Major Alaska wehrte ab.
    Der Professor, Sven Dirdal und die Ärztin setzten sich in den Jeep, der den Militärflughafen ohne Kontrolle verlassen konnte. In schneller Fahrt ging es durch Thule

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