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094 - Das Monster aus dem Eis

094 - Das Monster aus dem Eis

Titel: 094 - Das Monster aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Sky
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haben sie die Leiche mitgenommen“, berichtete Dirdal. „Jetzt fehlt uns sogar der Beweis.“
    Sie betraten das Zelt, durchsuchten es und nahmen auch die Umgebung unter die Lupe. Die Raubtiere hatten buchstäblich alles mitgenommen, was für sie genießbar war. Nicht eine einzige Schuppe war im Zelt geblieben.
    Dr. Brey hörte das Flattern eines sich nähernden Hubschraubers. Die Drehflügel verursachten ein lautes Knallen in der klaren Luft.
    „Sie kommen“, sagte sie. „Und ich wäre nicht überrascht, wenn ein Team von Ärzten, Psychiatern und Psychologen dabei wäre.“
    „Sie werden uns kein Wort glauben“, fügte Sven Dirdal niedergeschlagen hinzu.
    „Hätte ich doch wenigstens ein paar Fotos gemacht, Sven. Ich war mir meiner Sache so sicher, daß ich daran überhaupt nicht gedacht habe.“ Alice Brey blickte Dirdal zerknirscht an. „Was sollen wir nur machen?“
    „Ich weiß es nicht, Alice.“
     

     

Drohvou ließ sich in den Schnee fallen. Mit glühenden Augen blickte er zu den Häusern am Stadtrand von Thule hinüber. Das gelbe Licht, das aus den Fenstern fiel, reizte ihn und forderte ihn heraus. Es vermittelte den Eindruck von Wärme. Es brachte sein Blut in Wallung und aktivierte die Muskeln seines Magens.
    Die Gier nach Blut erwachte von neuem in ihm, übermannte ihn jedoch nicht. Kühle Überlegung behielt die Oberhand. Er durfte und wollte sich nicht von den Warmblütern überraschen und erschlagen lassen. Drohvou wußte, daß der wichtigste Schritt, der über alles Weitere entscheiden würde, bevorstand. Wenn er jetzt richtig handelte, würde er gewinnen. Machte er Fehler, dann würde er dafür zu zahlen haben.
    Lautlos glitt er durch den Schnee. Er bückte sich tief, um im Sichtschatten einiger Felsen zu bleiben. Die Dunkelheit schützte ihn noch. Bald aber würde er ins Licht treten müssen, und dann mußte alles blitzschnell gehen.
    Er fürchtete sich vor der Helligkeit, denn seine Augen schmerzten immer mehr, je näher er ihr kam.
    Und dann beobachtete er eine zierliche Mädchengestalt, die an einem Fenster vorbeiging. Verblüfft blieb er stehen. Er wollte seinen Augen nicht trauen. Dieses Wesen kam ihm so zerbrechlich und klein vor, daß von ihm nicht die geringste Drohung ausging. Er hatte gefährliche Kämpfer und Giganten erwartet und erkannte nun, daß er sich gründlich getäuscht hatte. Er lachte unterdrückt.
    Alle Furcht fiel von ihm ab. Aufrecht rannte er auf das Haus zu, in dem die Frau sich befand. Er nutzte die Deckung einer Steinmauer aus, und schob sich die letzten Meter Schritt für Schritt näher.
    Seine Lippen entblößten die gewaltigen Zähne. Seine Kehle war trocken, er schluckte. Schon glaubte er, den süßlichen Geschmack des warmen Blutes auf der Zunge zu spüren.
    Das Mädchen war blond. Sie trug einen hautengen Pulli, der Formen umschloß, die an ihrer Weiblichkeit keinen Zweifel ließen. Ihre Arme waren nackt und bloß. Das Haar fiel ihr in weichen Locken bis in den Nacken herab. Sie glitten bei jeder Bewegung ihres Kopfes sanft über die leicht gebräunte Haut. Drohvou konnte das Blut in ihren Adern pulsieren sehen.
    Seine Erregung steigerte sich. Er fühlte, wie seine beiden Herzen in der Brust pochten. Sein Magen zog sich vor Gier zusammen, als hätte er nicht gerade erst das Blut des Bären in sich aufgenommen. Die Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Drohvou atmete tief durch. Er überlegte fieberhaft. Zwischen ihm und seiner Beute befand sich eine durchsichtige Scheibe. Er kannte das Material nicht, aus dem sie hergestellt worden war, und er wußte nicht, ob es leicht zerbrechen oder ihm harten Widerstand leisten würde. Würde es lautlos in sich zusammenfallen, oder würde es lärmend zerbersten?
    Er erschrak, als ein Mann das Zimmer betrat. Vorsichtig zog er sich tiefer in den Schatten zurück. Das männliche Wesen machte einen kräftigeren Eindruck, sah aber dennoch nicht gefährlich aus. Er konnte leicht mit ihm fertig werden. Der unerwartete Besucher hatte sich in ein dickes Fell gekleidet und trug einen metallisch schimmernden Stock in der Hand. Drohvou schloß augenblicklich auf eine Waffe, obwohl er etwas Derartiges nie zuvor bei den Warmblütern bemerkt hatte. Er erinnerte sich auch nicht daran, daß solche Geräte im Zelt der Warmblüter vorhanden gewesen wären.
    Der Mann umarmte das Mädchen und berührte ihre Lippen mit seinem Mund. Seine Hände glitten zärtlich über ihr Haar. Und dann preßte er sein Gesicht an ihren

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