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094 - Das Monster aus dem Eis

094 - Das Monster aus dem Eis

Titel: 094 - Das Monster aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Sky
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heraus auf ihn zu.
    „Hallo“, sagte der Fremde.
    Major Alaska blieb stehen. Der Mann geriet in den Lichtschein, der aus dem Fenster eines nahen Hauses fiel. Er trug einen Hut und verbarg die Augen unter einer Sonnenbrille. Doch damit konnte er sich nicht ausreichend tarnen. Die grüne, beschuppte Nase, die Wangen und der Mund mit den hauerartigen Reißzähnen blieben frei. Der Militärpolizist griff zu seiner Dienstwaffe, zog sie aus dem Halfter und richtete sie auf das Monster, doch er löste sie nicht aus. Drohvou nahm die Brille ab und blickte Alaska scharf an. Die Kraft seines Geistes lähmte den Offizier, sie nahm ihm den eigenen Willen und machte ihn zu einem hilflosen Bündel Mensch.
    „Einsteigen“, befahl der Drohtaer.
    Der Major gehorchte. Drohvou kletterte durch die gegenüberliegende Tür in die Kanzel und setzte sich.
    „Ich will in die Vereinigten Staaten“, erklärte er mit quietschender, schwer verständlicher Stimme. „Los. Starten.“
    Die Rotorblätter begannen sich zu drehen. Der Helikopter stieg auf und ging sofort auf Kurs nach Süden. Der Major beschleunigte. Es dauerte nicht lange, bis die Maschine die offene See gewann. Drohvou nahm dem Offizier die Dienstwaffe ab. Das beginnende Tageslicht reichte aus. Er konnte genügend sehen. Interessiert betrachtete er den Revolver, öffnete schließlich das Seitenfenster und feuerte mehrere Schüsse ab.
    „Werden wir unser Ziel in dieser Richtung erreichen?“ Er zeigte nach vorn. Major Alaska bestätigte, daß sie sich auf dem gewünschten Kurs befanden.
    „Wird man uns verfolgen?“ Drohvou spürte den Widerstand des Offiziers. Er erkannte, daß dieser ihm etwas verheimlichte. Er schöpfte Verdacht. Noch einmal griff er Alaska mit voller Gedankenkraft an. Dann stellte er fest, daß der Warmblüter sich vollkommen in seiner Gewalt befand.
    „Hilf mir“, befahl er. „Man darf uns nicht finden und aufhalten.“
    Major Alaska, der bislang in einer Höhe von etwa tausend Metern geflogen war, ließ den Helikopter sofort absinken, bis die Maschine dicht über den Wellen der Baffin-Bucht dahin jagte. Er schaltete das Funkgerät ein und horchte. Dabei stellte er fest, daß seine Abwesenheit vom Luftstützpunkt Thule noch gar nicht aufgefallen war. Er schaltete das Gerät wieder aus.
    Stunde um Stunde verstrich. Mehrmals flogen sie dicht an Fischkuttern und Frachtern vorbei. Drohvou musterte die Schiffe mit höchstem Interesse. Er hatte nie dergleichen gesehen.
     

     
    Als das Baffingebiet hinter ihnen lag und die Küste des kanadischen Festlandes in Sicht kam, sagte Major Alaska mit leidenschaftsloser Stimme: „Der Treibstoff reicht noch für zehn Minuten.“
    Drohvou begriff zunächst nicht, was er meinte, erfaßte die Situation jedoch nach einer kurzen Erklärung. Sie konnten das Festland nicht mehr erreichen. Er blickte auf das Wasser hinab. Sie glitten an mehreren Eisbergen vorbei. Er fühlte eine seltsame Sehnsucht nach dem Meer. Der Geruch des salzigen Wassers erregte ihn.
    „Landen“, befahl er.
    „Die Maschine geht unter.“
    „Das macht nichts.“
    Major Alaska gehorchte auch jetzt. Er schaltete die Motoren aus und ließ den Helikopter auf die Wellen sinken. Als das Flugzeug träge auf dem Wasser dümpelte, wandte er sich dem Schuppenwesen zu. Drohvou nahm die Brille ab, schleuderte seinen Hut hinaus und entblößte sein Gebiß.
    Vor den Augen Alaskas zerriß der Vorhang, der ihn bisher daran gehindert hatte, die grausige Wirklichkeit zu erkennen. Plötzlich begriff er, daß die Maschine verschwinden mußte, damit niemand auf dem Festland zu früh erfuhr, wo das Monster geblieben war. Und er erfaßte auch, daß er selbst nicht überleben durfte.
    Er stieß die Tür auf und versuchte, ins Wasser zu springen. Drohvou packte ihn von hinten und riß ihn zurück.
    „Nein“, schrie Alaska und hämmerte mit den Fäusten auf den Drohtaer ein, dessen Zähne sich seinem Hals näherten.
    Drohvou hielt den Offizier fest. Er weidete sich an dessen Entsetzen. Lachend ließ er die Schläge auf sich herabprasseln. Sie taten ihm nicht weh und prallten wirkungslos von ihm ab.
    „Nichts kann dich retten“, verkündete er mit schriller Stimme.
    Major Alaska warf sich nach vorn. Er schaltete das Funkgerät ein. In diesem Moment krallte das Schuppenwesen seine linke Hand in den Haaren des Offiziers fest. Er bog ihm mit unwiderstehlicher Kraft den Kopf nach hinten. Alaska versuchte, seine Kehle mit den Händen zu schützen. Es gelang ihm nur für

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