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094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

Titel: 094 - Die Schleimigen von Ghost Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gegenübersaß. »Wir wollen natürlich in den sechs Wochen, in denen wir durch
die Staaten fahren, so viel Erlebnisse und Besichtigungen wie möglich
reinpacken .«
    »Wenn ihr schon mal hier in Sacramento seid und der Wüste Nevadas
so nahe, dann dürft ihr euch natürlich keinesfalls das berühmte Death Valley
entgehen lassen, vor allem nicht die Geisterstädte, die es dort gibt.«
    Richard Masters war neunundzwanzig und von kräftiger Gestalt. Man
sah dem jungen Mann an, dass er viel Sport trieb. Er
war ein hervorragender Läufer und Rugbyspieler. Lange Zeit hatte Masters sich
in Deutschland aufgehalten, und eine Zeitlang sah es so aus, als wolle er dort
für den Rest seines Lebens bleiben. Nach der Ableistung seines Militärdienstes
bei einer Einheit in Friedberg lernte er zwei junge Deutsche kennen, einen Mann
und eine Frau. Der Mann plante die Eröffnung eines Elektronik- und
Computerfachgeschäfts, und Masters sollte sich daran beteiligen. Masters
verstand viel von diesen Dingen und hatte seine Kenntnisse schon bei der
Ausstattung des Halloweenfestes auf Burg Frankenstein bei Darmstadt unter
Beweis stellen können.
    Dort hatte er Brian Hill, einen der Initiatoren des
Gespensterfestes, das an zwei Herbstwochenenden im Jahr über die Bühne ging,
bei der Ausstattung unterstützt. Masters und sein Bekannter eröffneten in der
Frankfurter Innenstadt einen kleinen Laden.
    Aber das ging nicht lange gut. Es kam zwischen der Freundin jenes
Bekannten und Richard Masters zu Eifersüchteleien. Schwerwiegende
Meinungsverschiedenheiten führten schließlich dazu, dass die Geschäftspartner sich schnell wieder trennten. Zwei der wenigen guten
Bekannten und Freunde, die Masters blieben, war Ralf Ortner und dessen Freundin
Angelika Schenk. Ralf und Angelika hielten auch nach Richard Masters' Rückkehr
in die USA den Kontakt aus Old Germany mit ihm aufrecht, und sie teilten
ihm mit, dass sie einen Trip durch die Staaten
planten. Bei dieser Gelegenheit wollten sie ihn auch in Sacramento, wo er zu
Hause war und zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester Lucy eine kleine
Farm bewirtschaftete, besuchen.
    Das hatten sie nun wahrgemacht. Seit einem Tag waren sie zu Gast
auf der Farm, wo sie herzlich aufgenommen wurden. Gemeinsam hatten sie in alten
Erinnerungen geschwelgt. Die ärgerlichen und wenig schönen Episoden aus seiner
Zeit in Deutschland hatte Richard längst vergessen. Jedenfalls sprach er
darüber nicht mehr. Er hatte die Elektronik noch immer als Hobby, und sogar ein
zweites begonnen: das Sammeln und Reparieren von Oldtimern. Auf der Farm gab es
einen zweckentfremdeten Schuppen, in dem sich keine Geräte für den Farmbetrieb,
kein Heu und kein Stroh befanden, sondern alte Autos. Insgesamt acht uralte
Typen, die er wieder aufgemöbelt hatte und die tatsächlich fuhren. Sie ließen
das Herz eines jeden, der etwas von diesen Dingen verstand, höher schlagen.
    Richard Masters besonderer Stolz war ein weißer Mercedes Benz 88 ,
Baujahr 1928, mit Speichenreifen und aufklappbarem
schwarzen Verdeck. »Damit werden wir natürlich nicht in die Wüste fahren«, sagte
der Farmerssohn, als Angelika Schenk eine entsprechende Bemerkung machte. »Ich
nehme unser Station-Car mit. Und ihr folgt immer schön hinter mir. Mit dem
Rover, den ihr gemietet habt, seid ihr bestens ausgestattet. Die Strecke, die
wir fahren, besteht teilweise nur aus Sand. Es gibt nicht mal eine Piste. Wir
werden etwa eine Tagestour dafür benötigen, Freunde. Und die Nacht werden wir
in Ghost Valley verbringen ...«
    »Wieso das ?« , wunderte sich Angelika. Sie
war dunkelhaarig zierlich und charmant. Zu dem kräftig gebauten Ralf Ortner
wirkte sie wie ein schüchternes, unreifes Mädchen. Sie trug das Haar offen und
glatt, was ihren mädchenhaften Touch noch unterstrich. Wenn sie angab, dass sie bereits fünfundzwanzig war, glaubte ihr das kein
Mensch. Sie wirkte wie achtzehn. »Weil das etwas ganz Besonders ist, Angie«,
antwortete Rich Masters. »Als Kinder haben wir das oft als Mutprobe getan. Wir
brachen zu sechst oder acht auf und blieben zwei, drei Tage in der
Geisterstadt. Da sind die tollsten Sachen passiert .«
    »Was zum Beispiel?«
    »Wolfsgeheul in der Nacht ...«
    »Unsinn. In Nevada gibt's keine Wölfe !«
    »Richtig. Aber wer sich davon erschrecken ließ, der hatte schon
verloren. Wir hatten einen Jungen dabei, der verstand sich prächtig darauf,
Stimmen und Geräusche zu imitieren. Er konnte Indianergeheul nachmachen und
furchtbar

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