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094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

Titel: 094 - Die Schleimigen von Ghost Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Forschungen hier wussten , desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass es eine undichte Stelle gab. Wenige Menschen waren
besser zu überwachen als viele.
    Mary Shealans Herz klopfte bis zum Hals.
    Sie wurde zunehmend nervöser.
    Insgesamt vier Nachschlüssel besaß sie zu Kammern und Räumen, die
ihr als besonders streng vertraulich bekannt geworden waren und zu denen nur
zwei Personen Zutritt hatten: der Chef der Bio- Com und der wissenschaftliche Leiter. In den labyrinthartigen Gängen gab es eine Tür, die durch zwei Spezialschlüssel gesichert war. Aber
Mary Shealan kannte eine Spezialmethode, um dennoch
Abdrücke zu erzielen. Sie war lange genug Gerichts- und Kriminalreporterin
gewesen und mit schweren Jungs zusammengekommen, die meistens aus der Schule
geplaudert hatten.
    Mary Shealan war ein Mensch, der
Vertrauen weckte und bei dem man das Gefühl hatte, das Herz ausschütten zu
können. In den Gefängnissen und Zuchthäusern überall in den Staaten hatte sie
tragische Einzelschicksale kennengelernt. Über viele Dinge hatte sie
ausführlich berichtet, aber manche persönliche Einzelheit für sich behalten.
Dazu gehörten auch die Angaben über die Abnahme von Abdrücken. Dass sie jemals diese Kenntnisse so gut würde verwerten
können, hatte sie auch nie geglaubt. Was sie getan hatte und was sie jetzt tat,
war illegal. Sie wusste das nur zu gut. Wenn sie hier
erwischt wurde, konnte das schwerwiegende Folgen für sie und ihre Karriere
haben. Aber sie war nicht bereit, jetzt noch zurückzustecken.
    Ihr Vorgehen konnte dazu führen, einen Mord aufzuklären. Aber um
es dahin zu bringen, musste sie der Polizei handfeste
Beweise liefern. Nur auf bloßen Verdacht hin würde niemand etwas unternehmen.
Schließlich war Berry Helmans Tod offiziell geklärt. Die Frau huschte auf
Zehenspitzen zur Tür. Mary Shealan bewegte sich mit
der Lautlosigkeit und Geschmeidigkeit einer Katze. Passend zu ihrem Unternehmen
trug sie abgewetzte, hauteng anliegende Bluejeans und einen schwarzen, engen
Pulli.
    Weitere Pullover oder ein Kleid hätten bei dem Unternehmen nur
gestört. Mary begann mit der vordersten Tür, die während ihres Rundgangs mit
ihrem Erklärer niemals geöffnet worden war. Sie war nur mit einem einfachen Schloss gesichert. Die Frau hielt sofort den richtigen
Schlüssel dazu in der Hand. Er passte auf Anhieb.
Langsam drehte Mary Shealan ihn herum. Sie musste zwei Umdrehungen machen. Dann legte die Reporterin
ihre Hand auf die Klinke und drückte sie vorsichtig herab. Die Tür ließ sich
lautlos öffnen. Mary Shealan wagte es nur einen
Spaltbreit, um eine mögliche Reaktion erst zu testen. Im Raum dahinter war es
dunkel und totenstill, aber nicht ganz ...
    Sie vernahm das ferne, plätschernde Geräusch erst einige Sekunden
später. Es war so leise, dass sie selbst den Atem
anhalten und intensiv lauschen musste , um überhaupt
etwas zu hören. Es hörte sich an, als würde von den Wänden im Dunkeln Wasser
tropfen. Das Geräusch erinnerte sie sofort an das Innere einer Tropfsteinhöhle,
in der ständig Feuchtigkeit von den Wänden und Stalaktiten tropfte. Mary Shealan stieß die Tür weiter auf, um
mehr erkennen zu können. Dann trat sie zwei Schritte nach innen. Der Rest
ereignete sich von selbst. Mary Shealan taumelte und
trat ins Leere.
    Unter ihren Füßen gab es keinen Boden mehr! Die Klinke, an der die
Reporterin sich noch festzukrallen versuchte, rutschte ruckartig aus ihrer
Hand. Mary Shealan schrie gellend. Die Tür knallte
ins Schloss , als würde sie eine unsichtbare Hand
zuschlagen. Die Reporterin ruderte wild mit Armen und Beinen und hoffte,
irgendwo Halt zu finden. Aber da war nichts. Keine Wand, kein Mauervorsprung ...
    Nur ein einziges, riesiges Loch, in das sie wie ein Stein fiel. »Hilfe!« Ihre Stimme tönte durch die Finsternis und erwirkte in der dunklen
Einsamkeit ein schauerliches Echo. Mary Shealan überschlug sich. Ihr Sturz schien kein Ende nehmen zu wollen. Eisiges Grauen
erfüllte sie. Dies hier war eine bewusst errichtete
und provozierte Todesfalle. Ein endloser, tödlicher Abgrund ...
    In dem finsteren Schlund verhallten ihre furchtbaren Schreie und
mischten sich mit dem Gluckern und den tropfenden Geräuschen, denen sie
näherkam. Dann schlug sie auf, und ihre Sinne erloschen.
     
    ●
     
    »Es bleibt also bei unserer Abmachung ?« ,
fragte Richard und leerte sein Whiskyglas. »Wir starten morgen früh ?«
    »Gern«, erwiderte Ralf Ortner und sah dabei seine Freundin an, die
ihm

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