094 - Die Schleimigen von Ghost Valley
der Vision und Geistererscheinungen in Ghost Valley dabei war.
»Ihr seid meinem Ruf gefolgt«, sagte Summers kichernd. »Der Musik
konntet ihr nicht widerstehen ... und auch den Film durftet ihr sehen ...
Interessant, nicht wahr? Ich habe jeden hier besiegt. Außer mir gibt es niemand
mehr auf der Station. Ich habe die anderen nach und nach umgebracht, oder
umbringen und verscharren lassen ... Ich bin der Herrscher der Toten!
Auch ihr werdet mir bald gehorchen. Berry Helman wollte das Geheimnis der
Station lüften. Ich habe ihn in den Tod gelockt und seinen Wagen dann mit einem
meiner Mitarbeiter nach Sacramento zurückgeschickt. Es war leicht, einen Unfall
herbeizuführen und eine Person dabei umkommen zu lassen, die in etwa der
Körpergröße Helmans entsprach. Bei einer total verkohlten Leiche hat man immer
Schwierigkeiten, Einzelheiten nachzuprüfen. Mit Mary Shealan ,
die als Einzige etwas ahnte, war es noch einfacher.
Sie war neugierig und wollte unbedingt die Gruft kennenlernen, die ich in
langwieriger Arbeit hinter der stets verschlossenen und nur durch mich zu
öffnenden Tür freigelegt hatte. Es war so eine Ahnung ... ich hörte es nachts
rumoren und wusste , dass das Massengrab an dieser Stelle lag, die ich umbauen ließ, angeblich, um hier
eines Tages ein besonderes Experiment durchzuführen. Dass es ein solches sein würde, habe ich damals selbst noch nicht geahnt. Bis heute Mittag war noch eine einzige Mitarbeiterin der
Station Bio- Com am Leben. Sie hielt sich vor
mir verborgen. Sie hatte mal ein paar Stunden Flugunterricht genommen und
glaubte, mit der Piper Mary Shealans fliehen zu
können. Sie wagte den Versuch. Aber ich hatte die Maschine, die Mary Shealan scheinbar unbemerkt von hier hinter einer Sanddüne
versteckt hatte, bereits präpariert. Ich ließ die Mitarbeiterin fliehen – ich wusste , dass sie nicht weit
kommen würde ...«
So fand durch Summers' Worte auch dieses Rätsel eine Lösung. Das
Wrack der Piper, das sie beim Anflug zur Wüstenstation und Ghost Valley im Sand
unter sich bemerkt hatten, war durch Summers' Einwirkung entstanden. Ein
weiterer Toter auf der langen, schauerlichen Liste ...
»Und jetzt seid ihr an der Reihe«, fuhr der Wahnsinnige fort.
»Vielleicht werden wir uns auch mal wiedersehen, wer weiß ... vielleicht wirkt
sich der Zellenbrei, den ich noch immer erzeuge und in die Grube leite, auch
bei euch positiv aus, und ihr werdet zu lebenden Toten, zu Geschöpfen, die mir
gehorchen, die mir gehören.« Er hob das Gewehr. Da krachte es. Es war jedoch
kein Schuss , sondern ein Schlag. Pete Summers brach
in die Knie. Im Fallen noch zog er den Hahn durch, und die Kugel sauste in die
Decke. Richard Masters stand schwer atmend im Korridor und hielt die Flinte
umgedreht erhoben.
Er hatte Pete Summers, den verrückten Wissenschaftler, dem ein
alter Indianerfluch zufällig mit eigenen Forschungen in die Quere gekommen war,
niedergeschlagen. »Danke, Rich !« , sagte Larry
erleichtert. »Sie kamen im letzten Augenblick .« Er
wollte noch etwas sagen, als eine schrille Mädchenstimme zu hören war.
»R-i-i-c-h-h-h! Die Monster!«
»Lucy! Sie ist in Gefahr !« Richard
Masters stürmte los. Larry Brent blieb ihm auf den Fersen und sprang über den
ohnmächtigen Summers hinweg, um den sie sich im Augenblick nicht kümmern
konnten. Der erwartete Angriff der lebenden Toten stand bevor, und es würde
sich zeigen, ob ihre Falle funktionierte oder ob durch die Aggression des
Unsichtbaren wieder alles zunichte gemacht wurde. Auch Iwan rannte mit seiner
Last, so schnell er konnte.
Larry blieb mit ihm auf gleicher Höhe. Sie rannten aus der Halle
und ließen Summers und die grauenvolle Gruft hinter sich. Aber das Grauen lag
auch vor ihnen. Drüben bei den Wagen winkte Lucy Masters heftig und feuerte sie
an, schnell zu kommen. Aus den Schatten der Hallen kamen die Monster auf das
Lager zu, wo die in Lethargie vor sich hinstarrende Angelika Schenk und der
verletzte Ralf Ortner lagen.
●
Insgesamt waren es drei. Diejenigen, die bisher durch die
eigenwillige Mischung außer Kontrolle geratener Zellen einen neuen Körper
erhalten hatten. Die Schleimigen von Ghost Valley! Sie wälzten sich heran und
waren bewaffnet.
Einer von ihnen hielt die altmodische Büchse in der Linken, die
beiden anderen waren mit Pfeil und Bogen bewaffnet. Auf makabre und
ungewöhnliche Weise erfüllte sich der Fluch, der in einer Nacht vor rund hundertundfünfzig Jahren an diesem Ort mehrfach von
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