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094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

Titel: 094 - Die Schleimigen von Ghost Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gerichtet halten .« Larry Brent öffnete die Tür
zur Halle. Eine Art Windfang lag vor ihm, dann kam die Tür, die ins Zimmer
führte, das erleuchtet war. Die Musik spielte noch immer. X-RAY-3 rief laut Hallo und steuerte dann zu der rechts liegenden Tür, die in ein angrenzendes
Zimmer führte. Auch sie war nicht verschlossen. In dem Raum dahinter brannte
ebenfalls Licht. Es war jedoch nicht das Licht einer Deckenlampe, sondern das
eines Projektors. Rund zweieinhalb Meter von dem Projektionstisch entfernt war
die Leinwand aufgestellt. Auf ihr spielte sich eine merkwürdige, im ersten
Moment für beide Männer nicht ganz verständliche Szene ab. Es war niemand da,
der sich die Aufnahmen ansah, und doch lief der Film hier ab. Jemand, der
gleichzeitig Glen-Miller-Musik hörte und sich einen Gruselfilm ansah, mit dem
stimmte etwas nicht. Und das auf der Leinwand war in höchstem Maß gruselig. Man
sah das Innere einer großen, fast kreisrunden Grube.
    Darin lagen Leichen, zum größten Teil schon verwest, die
Kleidungsstücke zerschlissen und verfault. Die Leichen lagen kreuz und quer
übereinander, ein Massengrab also. »Ich werd verrückt !« , entfuhr es Larry Brent. »Brüderchen, das ist die Grube,
von der uns Richard Masters erzählt hat .« Scheinwerfer
erhellten das große Loch. Aus der Erde sickerte eine dicke Flüssigkeit.
Abwässer aus den Rohren der Bio- Com ! Eine
Flüssigkeit, die mit neuartigen Chemikalien und behandeltem menschlichen Gewebe
in Verbindung gebracht worden war. Die Kanalisation war undicht. Ein Großteil
des Abwassers fand in der Grube bei den Toten seinen Niederschlag. Und das
hatte Folgen. Die Leichen, der Fluch der Medizinmänner und die veränderten
Zellen in der Nährflüssigkeit bildeten eine neue Einheit. Die Flüssigkeit wurde
von dem verwesenden Fleisch und den morschen Knochen aufgenommen. Neues Gewebe
entstand, wucherte unaufhaltsam auf dem alten Fleisch und den fahlen Knochen
und bildete eine gallertartige, schleimige Schicht.
    Der erste neue Mensch entstand und begann sich plötzlich zu
regen. In dem Loch richtete sich massig und furchterregend ein Wesen auf, das
aus einem damals erschossenen Indianer entstanden war. Es griff nach der
eisernen Leiter, die tief in den Schacht und auch nach oben führte. Langsam,
mit schwerfälligen Bewegungen, stieg der Unheimliche aus dem über hundert Jahre
alten Grab. Unter ihm war ein weiteres Geschöpf seiner Art in der Entstehung
begriffen. Blumenkohlartig wucherte das neue Fleisch um die Knochen,
eine glitschige Masse, die dem Körper ein plumpes, unförmiges Aussehen gab. Der
zweite wiedergeborene Indianer, der in jener grauenvollen Mordnacht sein
Leben verlor, richtete sich auf. In der Grube lagen die Gewehre und Pfeil und
Bogen jener, die in diesem Massengrab ihre letzte Ruhe gefunden hatten.
    Aber die Seelen einiger waren in Wirklichkeit nie zur Ruhe
gekommen. Ihre furchtbaren Rachegedanken hatten ihre körperliche Existenz
überdauert, und durch das Zusammentreffen seltsamer Umstände und jenes
biochemischen Prozesses hatten Rachegeist und Körper wieder zusammengefunden,
ohne jedoch ein im Sinne der Natur und der Schöpfung wirklich lebendes Geschöpf
zu schaffen. Ein bewaffnetes Monstrum kletterte ebenfalls aus der Tiefe nach
oben und verschwand aus dem Aufnahmebereich der Kamera. Dann war eine andere,
ebenfalls unerwartete Szene zu sehen. Dieser Ort steckte voller Überraschungen!
Ein Mann, dessen Konterfei Larry Brent bei seinen Recherchen in Sacramento mehr
als einmal zu Gesicht bekommen hatte, tauchte auf. Er wurde von langen,
schmalen Händen dem Rand der Grube entgegengeschoben, konnte sich nicht mehr
halten und stürzte schreiend in die Tiefe.
    »Berry Helman !« , murmelte X-RAY-3. »Man
hat ihn also doch hier umgebracht ...«
    Helman überlebte den Sturz nicht und brach sich in der Grube das
Genick. Das Bild wurde dunkel. Eine neue Szene schälte sich aus der
Aufblendung. Man sah, wie eine Tür aufging und eine Frau von dem geheimen
Objektiv der Kamera erfasst wurde. »Mary Shealan !« Auch sie erkannte Larry Brent sofort. In Helmans
Wohnung gab es Bilder der mutigen Journalistin, die von Anfang an nicht an
Helmans Unfall geglaubt hatte. Außerdem hatte der Junge Cal von ihr eingehend
berichtet.
    Mary Shealan blicke angespannt in die
Dunkelheit und ging dann hinein, ohne zu begreifen, dass die Grube vor ihr lag. Dann geschah das Unglück. Mary Shealan trat ins Leere, suchte verzweifelt nach einem Halt, verfehlte das

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