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094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

Titel: 094 - Die Schleimigen von Ghost Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Gestänge der
Leiter an der Wand nur um Fingerbreite und stürzte ebenfalls in die Tiefe. Dort
war ein neues Wesen in der Entstehung begriffen. Das blumenkohlähnliche
Wachstum der Gallertzellen war fast abgeschlossen. Larry und Iwan wandten in
diesem Moment fast gleichzeitig die Köpfe. Die Freunde hatten ein Geräusch
vernommen. »Da kommt jemand«, wisperte X-RAY-3. Aber es war ein Irrtum. Leise
Schritte entfernten sich. Larry und Iwan huschten durch das Zimmer, in dem ein
neuer Glen-Miller-Titel zu hören war. In the mood ...
    Sie sahen, dass die Tür zum Korridor
offenstand. Beim Eintreten aber, hatten sie sie ins Schloss gezogen. In der Zwischenzeit war also jemand hier gewesen !
Larry riss die Tür auf und stürzte nach draußen. Vor
ihm lag der leere Korridor, und der Agent sah gerade noch, wie ganz hinten eine
Tür leise ins Schloss gezogen wurde.
    »Ihm nach, Towarischtsch!«
    Iwan stürzte los, der verräterischen Tür entgegen. Es war die Tür,
hinter der kein Raum lag und die in den Tod führte ...
     
    ●
     
    X-RAY-7 schlug die Klinke herab. Vor ihm war absolute Schwärze.
Iwan tastete nach dem Lichtschalter, fand aber keinen, wollte unwillkürlich
dennoch zwei, drei weitere Schritte in den Raum gehen, in dem jemand
unmittelbar vor ihm verschwunden sein musste . Doch
Iwan Kunaritschew tat es nicht. Grelles Licht flammte auf. Die Taschenlampen,
die die Agenten stets bei sich trugen, funktionierten und waren dem
unsichtbaren, aggressiven Rachegeist bisher nicht zum Opfer gefallen.
    Das Licht zeigte den leeren Raum. Halbkreisförmig stiegen die
Wände hinter dem Loch auf, das hier hinter einer Tür verborgen lag. Kein Mensch
war zu sehen.
    »Jemand spielt mit uns Katz und Maus, Brüderchen ...«, sagte Larry
Brent, dessen Blicke blitzschnell die Umgebung erfasst hatten. Er blieb an der Tür und schaute zurück. Ein Korridor wie in einem
Hotel, auf den zahlreiche Türen mündeten. X-RAY-7 richtete den Strahl seiner
Lampe in die Tiefe.
    Die Grube, die sie vor einigen Sekunden noch in einem merkwürdigen
Film gesehen hatten, lag nun in natura vor ihnen. Iwan schluckte hart. Was der
Film nicht hatte wiedergeben können, war der Geruch, der sich aus Verwesung und
Chemie zusammensetzte. Ständig war ein leises Tröpfeln und Gurgeln aus der
Tiefe zu hören. Auf den alten Leichen von damals lagen zwei neue: Berry Helman
und Mary Shealan . Und noch eine dritte Person kauerte
dort unten, sie lebte noch: Francis Grown !
Unwillkürlich reckte sie ihre kurzen, nackten Arme in die Höhe, dem Licht
entgegen. Röchelnd bat sie um Hilfe. Iwan zögerte keine Sekunde, während Larry
Brent den Rücken des Freundes deckte. Der Russe klemmte die schmale, jedoch
lichtstarke Taschenlampe zwischen die Zähne und kletterte die Sprossen der
eisernen Leiter hinunter. In vier Meter Tiefe hockte Francis Grown mit gebrochenen Beinen, aber sie lebte. Er hielt den
Atem an und nickte dem stöhnenden Mädchen aufmunternd zu.
    »Es wird alles gut werden«, sagte er dann freundlich, ohne die
Taschenlampe aus dem Mund zu nehmen. Er lud sich Francis Grown auf die Schultern und begann unverzüglich mit dem Aufstieg. Neben seinem
rechten Fuß gluckerte und brodelte es leise. Aus der porösen Grubenwand
sickerte unablässig jene klebrige, zellenangereicherte Flüssigkeit, die zu
einer ganz außergewöhnlichen Entwicklung in einem Massengrab von Ghost Valley
geführt hatte. Iwan kam nach oben. Larry sah den Kopf des Freundes über dem
Rand der Grube und lief auf ihn zu, um ihm mit seiner Last behilflich zu sein.
Nur fünf Sekunden war er von seinem Beobachtungsplatz am Türrahmen entfernt.
Aber das genügte.
    »Alles wieder retour. Die Arbeit war umsonst. Ich verstehe überhaupt
nicht, weshalb ihr euch so anstrengt. Es führt doch zu nichts. Meine Freunde
und ich wollen euch hier behalten, jeden Einzelnen von euch, habt ihr das denn
immer noch nicht begriffen ?« Die Stimme klang
höhnisch. Sie kam von der Tür her. Larry wirbelte herum. Ein Fremder stand vor
ihnen, ein Mann, groß, hager und unverwechselbar. Er hatte fuchsrote Haare, ein
bleiches Gesicht mit Sommersprossen und abstehenden Ohren. »Guten Abend«,
grinste der Fremde und richtete ein modernes Gewehr auf sie.
    »Ich heiße euch in meinem Reich willkommen. Ich bin der Herrscher
der Toten und lebenden Toten ... mein Name ist Pete Summers .«
     
    ●
     
    Larry Brent wusste sofort, wer vor ihm
stand. Ein Freund aus der Jugendzeit Rich Masters', Pete Summers, der damals in
jener Nacht

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