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0940 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: 0940 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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großer Zahl nach Ailand gekommen sind?"
    „Sie spüren die Aura des Wahnsinns, was denn sonst", sagt Chembees bestimmt. „Es ist ihnen nicht entgangen, daß alle Läander von den anderen Planeten zu ihrer Heimatstadt zurückgekehrt sind. Nun vermuten sie, daß sie hier die Quelle der Ausstrahlung finden. Sie sind gekommen, um die Ursache zu ergründen und den Sender zu eliminieren."
    „Es gibt keinen Sender", sage ich.
    „Das war nur bildlich gemeint. Wahrscheinlich kommt die Wahnsinnsstrahlung von den Gehirnen eurer Weisen oder von irgendwelchen Hohenpriestern. Wenn die Petronier sie aufstöbern, werden sie sie töten. Dann hat der Spuk ein Ende. Und ich würde das nur begrüßen."
    „Es ist ganz anders, als du denkst, Chembees. Möchtest du die Wahrheit erfahren?"
    „Und was bringt mir das ein?"
    Ich möchte die Wirkung der Psychode bei einer direkten Konfrontation mit einem Fremdwesen erproben.
    Aber das kann ich ihm nicht sagen. Wenn Chembees positiv reagiert, dann besteht Hoffnung, daß auch die Petronier den parusischen Sendungen erliegen und auf diese Weise befriedet werden. Bisher haben sie ja nur die Ausstrahlung der paraplasmatischen Sphäre des Staubmantels empfangen. Und von Tezohr weiß ich, daß dort das Chaos herrscht.
    Aber die Psychode sind die ruhenden Gegenpole zu den aufgewühlten Geistern der Körperlosen.
    „Wenn du die Wahrheit kennst, Chembees", sage ich, „dann wird dir die Ausstrahlung der paraplasmatischen Sphäre nichts mehr anhaben können."
    „Einverstanden. Aber versuche nicht, mich hereinzulegen."
    Die letzten Worte unterstreicht er durch eine Geste mit der Waffe.
    Ich steige den Wohnberg hinauf und betrete ihn durch dieselbe Öffnung, durch die ich ihn verlassen habe.
    Chembeese folgt mir in einigem Abstand. Ich drehe mich nicht nach ihm um, denn ich spüre seine Nähe. Er ist vorsichtig und glaubt, daß ich ihm etwas antun könnte. Er kennt uns Läander noch nicht gut genug, obwohl er schon lange Asylrecht bei uns genießt. Ich will ihn zu Tezohrs Psychode führen, damit er von meinem Lehrmeister selbst erfährt, welchen Schritt mein Volk tut.
    Aber wir erreichen das Ziel nicht.
    Kaum haben wir den Wohnberg betreten, und Chembees wird mit dem ersten Psychood konfrontiert, da kommt es auch schon zur Katastrophe. Er schreit auf, als er mit dem Psychod in Berührung kommt. Ich drehe mich um und sehe, wie er auf das paraplasmatische Kunstwerk feuert.
    Ein furchtbarer Knall ertönt. Aber es erfolgt keine Explosion. Das Psychod stürzt in sich zusammen, die Bestandteile streben alle dem gemeinsamen Mittelpunkt zu und lösen sich dort auf.
    Chembees wird von einem Sog erfaßt und vergeht ebenfalls im Zentrum der Implosion.
    Die Zerstörung des Psychods löst bei mir einen Schock aus, denn sie zeigt mir, wie verletzlich die Hinterlassenschaft der Körperlosen ist.
     
    *
     
    Ich treffe Gwester am Fuß des Wohnbergs. Er kommt allein in einem Beiboot, er hat nicht einmal eine seiner Maschinen bei sich. Bei der endlosen Kette der Raumschiffe rührt sich noch immer nichts. Ihre Schrecken lauern hinter geschlossenen Schotten. „Wieso verhandelt Tezohr nicht mit mir?" herrscht Gwester mich an. „Seit wann läßt der König sich von einer seiner Konkubinen vertreten?"
    „Tezohr ist nicht mehr in Arla Mandra", antwortete ich. „Ich habe seine Stelle eingenommen."
    „Wenn Tezohr verhindert ist, dann hält er bestimmt Kriegsrat mit den Weisen", sagt Gwester Er ist nun ganz Soldat, für ihn ist alles nur militärische Strategie, Alternativen kennt er nicht. „Du kannst ihm ausrichten, daß wir uns nur mit eurer bedingungslosen Kapitulation zufriedengeben. Das ist meine Antwort auf eure Kriegserklärung."
    „Welche Kriegserklärung?"
    „Die Attacke auf geistiger Ebene gegen uns kann nur als Kriegserklärung aufgefaßt werden", erwidert er.
    Er macht eine Geste, die den ganzen Wohnberg umfaßt. „Unsere empfindlichen Geräte haben ausgewiesen, daß der mentale Angriff von diesem Bunker ausgeht. Ihr versucht, uns durch hypnosuggestive Impulse zu beeinflussen. Aber wir sind dagegen gewappnet. Der Helm, den ich trage, wehrt alle parapsychischen Kräfte ab. Ihr glaubt, daß ihr mit euren Geisteswaffen unserer Technik überlegen seid. Wir werden euch bei dem kommenden Kräftemessen das Gegenteil beweisen."
    „Wir wollen nicht kämpfen", sage ich.
    „Dann also Kapitulation?"
    „Keines von beidem. Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, daß ihr uns nicht bei der Bewältigung unserer

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