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0940 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: 0940 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Möglicherweise wird die Strahlung des Staubmantels jedoch von den parusischen Impulsen der Psychode überlagert.
    Wie auch immer, unser Problem ist es nicht. Wir haben überhaupt keine Probleme. Wir sind eins geworden und mit den Psychoden verschmolzen. Wir sehen die häßlichen Maschinen von allen Seiten näherkommen. Noch warten wir ab, denn wir sind uns darüber einig, daß wir die Maschinen roden Wohnberg eindringen lassen, bevor wir sie zurückschlagen.
    Die Bodenmaschinen kommen am Fuß des Wohnbergs zum Stillstand, die Luftmaschinen kreisen wie beutehungrige Vögel. Und auf einmal, wie auf ein unhörbares Kommando setzen sie sich alle in Bewegung.
    Die Luftmaschinen stoßen in gerader Linie herab; direkt auf die höhenliegenden Eingänge des Wohnbergs zu. Die rollenden Maschinen in vorderster Linie arbeiten sich den Hang hinauf und dringen in die untersten Zugänge ein. Sie tun es gleichzeitig mit den Luftmaschinen. Die Absicht der Ingenieure ist klar, sie wollen zur gleichen Zeit an verschiedenen Punkten zuschlagen. Sie können nicht ahnen, daß ihnen diese Taktik nichts nützt, weil wir allgegenwärtig sind. Die Kraft der Psychode zieht sich durch den ganzen Wohnberg und bildet an den Zugängen einen unsichtbaren Wall.
    Die Luftmaschinen prallen gleichzeitig mit den Rollkommandos gegen die Barriere aus geistiger Energie.
    Wir bekommen kurz den Eindruck ihres komplizierten technischen Aufbaues, erkennen ihre vielschichtige Struktur, die teilweise sogar in ein anderes Kontinuum hineinreicht. Das Bild zuckt blitzartig auf - und schon zerfällt es in seine Einzelteile. Die Maschinen lösen sich mit lautem Getöse auf. Ihre Bruchstücke entstofflichen im Bereich der Psychode, schmelzen und verformen sich.
    Und schon ist wieder alles vorbei.
    Die erste Abteilung ist vernichtet. Aber da trifft die zweite ein. Einige der Maschinen finden Lücken in unserem Verteidigungsschirm vor, durch die sie in die Gänge vorstoßen können. Wir schließen die Lücken und schneiden den Maschinen so den Rückweg ab. Sie sind in unseren Kraftfeldern gefesselt. Aktionsunfähig. Wir treiben sie den Psychoden zu, und diese ziehen sie durch Strukturrisse ins andere Kontinuum, wandeln sie um und führen ihre Materie dem Staubmantel zu. Wir sehen als Folge dieses Prozesses einige Leuchtfeuer in der paraplasmatischen Sphäre aufblitzen.
    Angriff auf Angriff rollt gegen unseren Wohnberg. Wir lassen die Maschinen ein und zerstören sie dann.
    Endlich ist die letzte Maschine vernichtet, und die Ruhe kehrt zurück.
    Ich gönne meinen Probanden, wie ich meine Schüler neuerdings nenne, eine Ruhepause. Aber sie machen einen erstaunlich frischen Eindruck, sind weder körperlich noch geistig gezeichnet. Das ist der deutlichste Beweis dafür, daß sich die Psychode bewährt haben. Sie haben unsere geistigen Kräfte millionenfach verstärkt.
    „Nun ist es erwiesen, daß die Ingenieure uns nichts mehr anhaben können", sage ich zu meinen Probanden.
    „Auch wenn sie nun ihre Maschinengiganten auf uns loslassen, haben wir nichts zu befürchten."
    Aber der erwartete Angriff erfolgt nicht. Die Zeit vergeht, doch nichts geschieht. Irgendwann taucht wieder Gwester in der Ebene auf. Seine Ausstrahlung verrät mir, daß er verhandeln will. Ich habe nichts von ihm zu befürchten und könnte ihm in wahrer Gestalt gegenübertreten. Aber es reizt mich, bei einem Versuch meine geistige Reife zu erproben.
    Mit Hilfe der Psychode erschaffe ich ein paraplasmatisches Gebilde, das äußerlich aussieht wie eine der Mördermaschinen der Ingenieure, und schicke Gwester den pseudomechanischen Paraplasmaten entgegen.
    Im ersten Moment ist er verblüfft und denkt wohl, daß wir in der Lage sind, seine Maschinen in unserem Sinn umzufunktionieren (was wir wahrscheinlich auch könnten, aber was gegen unsere Ethik verstößt). Aber er faßt sich schnell.
    „Was wie eine Niederlage für uns aussieht, ist in Wirklichkeit ein Sieg unserer Idee", sagt Gwester, und es klingt ehrlich. „Ich habe euch prophezeit, daß ich euch zum Kampf zwinge. Und ihr habt gekämpft! Nur darauf kommt es mir an."
    Er hat recht! ich erkenne es erschrocken. Gwester hat durch seine Provokation erreicht, daß wir gegen unsere Prinzipien verstoßen haben. Er hat uns gar keine andere Wahl gelassen.
    „Jetzt leiten wir die zweite Phase ein", sagt er. „Ihr seid nur wenige Läander, die noch bei klarem Verstand sind. Der Großteil eurer Artgenossen fiel der von euch freigesetzten Wahnsinnsstrahlung

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