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0940 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: 0940 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verbindung zu treten, aber es gelingt mir nicht mehr.
    Ich bin nun auf mich selbst gestellt und kann nur hoffen, daß es mir aus eigener Kraft gelingt, mein Volk zur nächsthöheren Existenzebene zu führen.
    Aus den Gängen nähert sich das Geräusch von Schritten. Kurz darauf tauchen einige meiner Artgenossen auf, die wie ich den Psychosturm überstanden haben.
    „Die Petronier kommen!" berichten sie aufgeregt. „Ihre Raumschiffe landen rund um den Wohnberg und bilden einen undurchdringlichen Ring."
    „Laßt sie nur ruhig gewähren", sage ich unbeeindruckt. „Die Ingenieure werden einsehen müssen, daß wir nun ihrer Technik nicht mehr bedürfen. Sie werden unverrichteter Dinge wieder aus Arla Mandra abziehen. Ich werde selbst mit Gwester verhandeln. Sorgt ihr inzwischen dafür, daß sich Arbeitsgruppen bilden, die sich mit den Psychoden beschäftigen. Wir müssen danach trachten, Tezohr und seinen Schülern schnellstens nachzufolgen."
    Mir wird während des Sprechens bewußt, daß ich nun Tezohrs Stelle übernommen habe und seine Lehren an eine neue Generation von Schülern weitergebe. Nur mit dem Unterschied, daß ihre Zahl nicht in die Hunderttausende geht - sie sind nur eine Handvoll.
    Ich verlasse den Wohnberg durch einen der oberen Ausgänge. Von meinem erhöhten Standpunkt aus habe ich einen guten Überblick über die Ebene. Es weht nur ein mäßiger Wind, was ungewöhnlich genug ist, dennoch ist die Luft staubgesättigt und brodelt vor Hitze. Die Sonne ist hinter einer dunklen Staubwand verborgen. Es herrscht schattenloses Dämmerlicht. Mein Blick reicht aber weit genug, um die Raumschiffe auszumachen, die sich langsam aus dem staubigen Himmel senken und in einer Linie landen. Nichts rührt sich bei ihnen, die Schotte und Luken bleiben geschlossen. Aber’ irgendwie habe ich das Gefühl einer stummen Bedrohung.
    Chernbees fällt mir ein, und ich mache mich an den Abstieg zu seinem Versteck. Als ich die große Höhle erreiche und mich dem Raumschiffswrack nähere, ertönt plötzlich ein scharfes Kommando.
    „Halt! Stehenbleiben! Keinen Schritt weiter, sonst schieße ich!" Ich erkenne Chembees’ Stimme.
    „Ich bin es - Khara", rufe ich in die Höhle.
    „Das sehe ich selbst!" Chembees taucht auf, er hält eine Waffe in der Hand, wie ich sie bereits bei den Petroniern gesehen habe. Er merkt meinen prüfenden Blick und hebt das Mordinstrument drohend. „Das ist kein Spielzeug! Und glaube nur nicht, daß ich spaße."
    „Was ist nur in dich gefahren, Chembees?" frage ich verstört, ich verstehe seine Handlungsweise nicht. Ich habe ihn immer für harmlos und friedfertig gehalten.
    „Das frast du ausgerechnet mich!" schreit er mich an und schwenkt drohend die Waffe vor meinem Gesicht-,Dabei müßtest du mir eigentlich sagen können, was ihr getan habt.’ „Nichts ..." ich verstumme, als mir die Psychode einfallen und ich wieder gor mir sehe, was mit. den meisten meiner Artgenossen geschehen ist. Ich sammel mich. „Nichts, was gegen dich gerichtet ist, Chembees."
    „Mir machst du nichts vor", sagt er. „Ihr habt doch irgend etwas angestellt, um die Petronier zu vertreiben.
    Ich brauche nur aus meinem Versteck zu blicken und sehe, daß es überall nur so von den Raumschiffen der Ingenieure wimmelt. Dahinter steckt doch irgendeine Teufelei von euch. Ich weiß, daß ihr mit den Waffen des Geistes kämpft. Aber was ihr tut, ist Wahnsinn, Khara! Ihr trefft nicht nur die Petronier, sondern auch eure eigenen Leute. Ich habe mitangesehen, was mit ihnen passiert. Ihr treibt euch selbst in den Untergang, wenn ihr in dieser Art weitermacht. Ihr müßt diesen Vorgang stoppen."
    „Das können wir nicht mehr, Chembees", erwidere ich. „Aber es wird sich bald alles zum Guten wenden.
    Es tut mir leid, daß auch du betroffen wurdest, Chembees."
    „Ihr seid ein Volk von Irren", sagt er voll Überzeugung. „Um mich mache dir nur keine Sorgen. Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit kapere ich ein Schiff der Petronier. Solange halte ich noch durch. Aber was wird aus euch?"
    „Wir gehen fort - auf eine andere Existenzebene."
    „Das sieht mir ganz nach einer Massenflucht in den Irrsinn aus." Er schüttelt verständnislos den Kopf.
    „Dabei hättet gerade ihr Läander ganz andere Möglichkeiten gehabt, gegen die Petronier vorzugehen."
    „Ich bin gekommen, um deinen Rat einzuholen, Chembees", wechsle ich das Thema. „Du hast Erfahrung im Umgang mit den Ingenieuren. Was mag es zu bedeuten haben, daß sie in so

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