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0941 - Das unheile London

0941 - Das unheile London

Titel: 0941 - Das unheile London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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    Nach einer halben Stunde, in der sich Hogarth immer noch nicht blicken gelassen hatte, obwohl er ihn rumoren hörte, hatte Zamorra die Gesamttrefferzahl auf etwa zwanzig reduziert - ebenso viele, wie er via Internetverbindung zum Abgleich ins Château transferiert hatte.
    Rund zwanzig verschiedene Grundrisse hatten sich auf Sam Tylers Gesicht abgezeichnet. Und am Ende ein Bild, das sich aus allen vorherigen zusammensetzte - eine Collage der besonderen Art.
    Plötzlich trat Hogarth neben Zamorra und hielt ihm eine dampfende Tasse hin.
    Zamorra nahm ihn dankend an. Zuletzt war er so in seiner Beschäftigung aufgegangen, dass er gar nicht merkte, wie Hogarth in die Küche trabte und dort für sie beide Kaffee zubereitete.
    »Ich bin froh, dass Sie kein typischer Engländer sind«, sagte Zamorra nach einer kurzen Begrüßung.
    Hogarth sah etwas verkatert aus, aber Zamorra war sicher, selbst keinen viel frischeren Anblick zu bieten.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sonst müsste ich jetzt wohl mit Tee vorlieb nehmen.«
    »Ach, die typischen Engländer sind gar nicht mehr so verbreitet. Die nachwachsende Generation steht durchaus auf Bohnengesöff.«
    »Wahrscheinlich Starbucks, McCafé oder dergleichen«, lästerte Zamorra augenzwinkernd.
    »Wahrscheinlich. Darf ich?« Hogarth machte Anstalten, sich neben ihn auf die Schlafcouch zu setzen.
    »Klar, fühlen Sie sich wie zu Hause.«
    »Fündig geworden?«
    »Durchaus.«
    »Und was kam dabei heraus? Bringt es uns weiter?«
    »Das weiß ich noch nicht. Warten Sie, ich zeige es Ihnen…«
    Zamorra drehte den Laptop etwas, sodass Hogarth eine bessere Sicht auf den Bildschirm hatte, wo sich er die Bildcollage eingeblendet hatte - aber nicht die, die von Sam Tyler abfotografiert worden war, sondern die, die Zamorra soeben selbst anhand der historischen Karten aus den Treffermeldungen identifiziert und zusammengesetzt hatte.
    »Jetzt ist es eine richtige Stadtkarte - wir hatten also recht mit unserem Verdacht, es könne sich um solche handeln«, sagte er. »Ich habe identische Linienführungen auf gut zwanzig Karten von Londoner Stadtvierteln gefunden, jede stammt aus einer anderen Epoche. Oder klarer ausgedrückt: Der Bereich, der auf der Collage Soho darstellt, zeigt das Viertel, wie es im 17. Jahrhundert aussah. Andere Viertel sind aus anderen Epochen wiedergegeben und in ihren unterschiedlichen Darstellungszeiten auf dem von Tyler gezeigten Gesamtwerk zusammengefügt.«
    »Wie ein Patchwork-Teppich.«
    »Wie ein Patchwork-Teppich«, bestätigte Zamorra.
    »Haben Sie eine Idee, was das bedeutet? Warum es so ist?«
    »Noch nicht«, sagte Zamorra bedauernd. »Aber ich arbeite daran.«
    Hogarth nickte und ging zum Fernseher. Er schaltete ihn ein.
    »Was tun Sie?«, fragte Zamorra.
    »Gleich kommen die Acht-Uhr-Nachrichten. Vielleicht…«
    Der Bildschirm erhellte sich. Die Nachrichtensendung lief schon. Und das Bild hinter dem Sprecher deutete schon darauf hin, dass es um die Ereignisse der letzten Nacht in London ging. Es zeigte die völlig ausgebrannte historische Dampflokomotive.
    »Lauter!«, bat Zamorra.
    Das Bild wechselte gerade, blieb aber in London.
    Und die nächsten Worte des Nachrichtenmannes brachten sowohl Zamorras als auch Hogarths Nackenhaare dazu, sich zu sträuben.
    ***
    »… sich die unerklärlichen Vorfälle. Nach dem Farringdon-Unglück und dem Fall des Zerlumpten, der Passanten in einer Fußgängerzone mit einem Schwert angriff und tötete, scheinen die Horrorereignisse nun auf breiter Front auszubrechen. Vor wenigen Minuten erreichten uns diese Bilder aus dem Herzen der City.«
    Der Nachrichtensprecher verschwand und machte einem Einspieler Platz, der Big Ben zeigte, eines der weltberühmten Wahrzeichen der Stadt - den Palace of Westminster samt Clock Tower.
    Aus dem Off sprach der Mann weiter.
    »Diese Bilder nahm ein Team unseres Senders auf, nachdem wir Hunderte Anrufe erhielten, die sich darüber beklagten, dass die berühmte Voice of Britain - die Stimme Großbritanniens - nicht im üblichen Turnus erklinge. Unser Reporter wollte mit den Verantwortlichen sprechen. Doch bevor es so weit kam, geschah - das.«
    Der Kameramann zoomte näher heran, sodass nur noch der Uhrenturm das Bild ausfüllte. Die damit verbundenen Palastbereiche gerieten in den Hintergrund. Die Zeiger der gewaltigen Uhr waren stehen geblieben und hatten sich, seit das erste Ausbleiben des Glockenschlags für Aufregung sorgte, nicht wieder bewegt.
    Aber ein

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