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0941 - Echsenauge

0941 - Echsenauge

Titel: 0941 - Echsenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hindurchließ. Die Gänsehaut lag noch immer auf meinem Rücken, die Spannung war nicht gewichen, und ich lauschte nach fremden Geräuschen.
    Nichts zu hören, was auf einen Menschen hingedeutet hätte.
    Dafür sah ich eine Tür. Sie war zwar noch dunkler als das Mauerwerk, aber sie bestand aus Metall und war nicht verrostet. Deshalb gab sie einen grauen Schimmer ab.
    Jetzt kam es darauf an. Wenn sie verschlossen war, mußte ich mich wohl oder übel an den Pfleger wenden, der Notdienst tat und dabei Musik hörte.
    Ich entdeckte keine Klinke sondern einen Knauf, und der ließ sich drehen.
    Ein kurzer Druck, dann war die Tür offen!
    Bullige Wärme schlug mir zusammen mit der Dunkelheit entgegen. Ich wußte, daß ich richtig war.
    Mit leise quietschenden Geräuschen fiel die Tür hinter mir zu. Ich sorgte dafür, daß sie zuschnackte und machte mir Gedanken darüber, weshalb sie nicht verschlossen gewesen war. Einen normalen Grund konnte ich mir nicht vorstellen. Vielleicht war dieser Grund bewußt für mich geschaffen worden, damit ich ohne Schwierigkeiten in das Gewächshaus gelangte.
    Ich stand im Dunkeln. Flurwände rahmten mich ein. Ich schaltete meine kleine Lampe ein und sah nicht weit entfernt den Umriß einer weiteren Tür.
    Sie bestand ebenfalls aus Metall. Ich ging schon jetzt davon aus, daß sie nicht verschlossen war. Die Wette gegen mich gewann ich. Sie ließ sich leicht öffnen.
    Sofort löschte ich die Lampe, als mich das trübe Licht erreichte und auch der Geruch, den ich von meinem letzten Besuch am Nachmittag noch kannte.
    Die Orientierung fiel mir leicht. Ich wußte, wohin ich mich zu wenden hatte, um den Zwinger mit den Reptilien zu erreichen. Mich interessierte besonders der Eingang, der nicht dort lag, wo die Zuschauer standen. Deliah war von der Rückseite gekommen. Dort mußte er sich befinden. Ich überlegte, wie ich dort hingelangen konnte und blieb dabei in der Stille stehen.
    Diffuses Licht umgab mich. Wie ein dünner Vorhang, der irgendwo vom Himmel herabfiel. Es war vergleichbar mit den Lichtverhältnissen in einem tropischen Regenwald. Die Sonne erreichte nur schwerlich den Grund. Das Licht blieb irgendwo auf halber Strecke hängen.
    Es war leicht grünlich, vermischt mit einem sehr ungewöhnlichen Gelb. Die große Scheibe schimmerte links von mir. Ich sah sie deshalb, weil sie etwas Licht reflektierte, das meiste aber absorbierte.
    Wie gelangte ich in den Käfig?
    Keine Chance.
    Ich ging auf Zehenspitzen weiter und konnte schließlich von der rechten Seite schräg in die Scheibe hineinschauen. Ein Teil dieser Landschaft geriet in mein Blickfeld.
    Es war nicht finster. Vielleicht etwas dunkler als am Nachmittag. Ich sah den kleinen Teich wie ein dunkles Ölauge, aber die Echsen waren nicht zu entdecken.
    Sicherlich lagen sie irgendwo und schliefen. Die Farbe ihrer Körper war der Umgebung angepaßt, so daß sie bei einem normalen Hinschauen nicht auffielen.
    Um den Teich herum gruppierten sich die unterschiedlich hohen Gewächse. Auch schlanke Bäume reckten sich in den Himmel. Ihre Zweige waren nach unten gesunken wie lange Arme, die nach irgendwelchen Gegenständen griffen.
    Es wehte kein Luftzug. Auf dem Tümpel waren keine Wellen zu sehen. Das Wasser lag ruhig wie ein Spiegel. Möglicherweise hatte ich den falschen Weg eingeschlagen, was ich aber auch nicht so recht glaubte, denn der Eingang war mir vorgekommen wie für ich geöffnet.
    Aber sie war nicht da.
    Keine Spur von Deliah. Zumindest nicht. Ich wartete darauf, daß sich hinter der dicken Scheibe etwas bewegte, aber auch das trat nicht ein.
    Die Falle für mich stand weit offen, das war mir klar. Ich wußte nur nicht, wie ich hineinhuschen und wie ich ihr entgehen konnte. Irgend etwas war faul, nicht nur der Geruch.
    Wie kam ich hinter die Scheibe?
    Nicht daß ich mich danach gesehnt hätte, es war nur der einzige Weg, um Aufklärung zu bekommen.
    Vielleicht wieder durch den Gang, den ich gekommen war. Das wäre schon eine Möglichkeit.
    Etwas warnte mich.
    Ein Geräusch, ein Schleifen oder Lachen. Es war in meinem Rücken aufgeklungen.
    Ich wollte herumwirbeln. Noch in der Bewegung hörte ich das seltsame Sausen, und dann erwischte mich etwas knüppelhart im Nacken. Der Hieb hatte mich unvorbereitet getroffen. Vor meinen Augen verzerrte sich die große Scheibe, und die dahinterliegende Gegend wuchs zu einem grünen Klumpen zusammen, der immer dunkler wurde, bis er ganz schwarz war.
    Da aber lag ich schon am Boden.
    Aus dem

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