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0941 - Pakt der Paratender

Titel: 0941 - Pakt der Paratender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schott hinter ihnen und kletterte in die Fahrerkuppel hinauf. Erst nachdem er alle Funktionen überprüft hatte, startete er den Flugpanzer.
    Er winkte Jenny ein letztes Mal zu.
    Der Shift rollte aus der Schlucht heraus. Als er freies Gelände erreicht hatte, schaltete Tekener zuerst das Antigravtriebwerk ein, so daß sie dicht über dem Boden dahinschwebten. Erst als er sicher war, daß keine unmittelbare Ortungsgefahr bestand, zündete er die Impulstriebwerke.
    Er kannte Margors Stützpunkt auf Zwottertracht nur aus den Beschreibungen der Zwotter, die behaupteten, daß es sich um eine naturgetreue Nachbildung von Harzel-Kolds zerstörter Burg handelte. Aus den Schilderungen schloß Tekener, daß der Bau kein weitreichendes Abwehrsystem hatte, so daß er ganz nahe herangehen konnte, ohne Gefahr zu laufen, vorzeitig angepeilt zu werden.
    Tezohrs Kopf erschien in der Schachtöffnung, und der Syntho fragte: „Stören wir?"
    „Kommt nur herauf", forderte Tekener den Syntho und Ahrzaba auf, die ihm gefolgt war. Sie ließen sich im Kopilotensitz nieder, der ihnen beiden ausreichend Platz bot. „Bedrückt euch irgend etwas?"
    „Ich möchte über Margor mit dir sprechen", sagte Tezohr. „Ich weiß, daß er deinem Volk und den anderen Milchstraßenbewohnern viel Leid angetan hat. Aber ich bitte dich zu bedenken, daß er für seine Taten nicht verantwortlich zu machen ist. Was er ist, das haben wir aus ihm gemacht."
    Bei den letzten Worten breitete Tezohr die Arme aus, so als wolle er den gesamten Staubmantel der Provcon-Faust umfassen. „Ich weiß, was du meinst, Tezohr", sagte Tekener. „Aber worauf willst du hinaus?"
    „Ich möchte dich um Verständnis bitten, Tek", fuhr Tezohr fort. „Ich kann nicht umhin, nochmals zu betonen, daß mein Volk nie in böser Absicht gehandelt hat. Wir konnten nicht ahnen, daß unsere Psychode so großen Schaden anrichten würden. Und als wir Boyt Margors Entwicklung beeinflußten, da taten wir es nur zu dem Zweck, den angerichteten Schaden wiedergutzumachen. Wenn er unserer Kontrolle nicht entglitten wäre, dann hätte sich längst alles zum Guten gewendet. Aber es ist noch nicht zu spät, Tek, das mußt du mir glauben.
    Vertraust du mir?"
    „Das habe ich doch deutlich genug zum Ausdruck gebracht", sagte Tekener ein wenig ungehalten. „Ich pflege zu meinem Wort zu stehen."
    „Aber was wird sein, wenn du in einen Gewissenskonflikt gerätst?" wollte Tezohr wissen. „Dein Volk hat eine eigene Gerichtsbarkeit, und ich möchte wissen, ob du dich überhaupt gegen sie stellen kannst, wenn du Margors habhaft geworden bist. Dein Volk wird Sühne von ihm verlangen, ich aber muß versuchen, ihn seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen. Bringt dich das nicht in ein Dilemma, Tek?"
    Jetzt endlich verstand Tekener. „Ich sehe kein Dilemma, Tezohr", sagte er. „Wir werden eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung finden. Und das wäre eine Lösung im Sinne deines Volkes."
    „Das wollte ich hören, Tek."
    Ahrzaba stieß plötzlich einen spitzen Schrei aus. Als Tekener in ihre Richtung blickte, sah er, wie Tezohr durchscheinend wurde.
    O nein! dachte er. Nicht schon jetzt!
    Aber der Syntho festigte sich wieder. „Entschuldige", bat er. „Ich habe für einen Moment die Kontrolle verloren. Aber es soll nicht wieder vorkommen."
    Hoffentlich, dachte Tekener.
     
    *
     
    Tekener schaltete die Impulstriebwerke aus und ließ den Shift auf den Antigravfeldern dicht über den Wüstenboden schweben. Margors Stützpunkt war nur noch wenige Kilometer vor ihnen. Da in diesem Gebiet ein Sandsturm wütete und es dort zusätzlich zu hyperenergetischen Entladungen kam, konnte er es riskieren, noch näher heranzugehen. Aber er hatte die Geschwindigkeit stark gedrosselt. Und als sie in die Ausläufer der wirbelnden Sandwand kamen, schaltete er auch die Antigravaggregate aus und fuhr den Shift auf den Raupenketten bis an den Kakteenhain heran. Hinter dem Kakteengürtel befand sich das langgestreckte Gebäude, das sich auf dem Ortungsbildschirm als trapezförmiges Gebilde abzeichnete. Mit freiem Auge war es wegen der dichten Sandwolken noch nicht auszumachen.
    Tekener hielt den Shift an und schaltete alle Funktionen ab. „Können wir uns darauf verlassen, daß Kehril hier zu uns stoßen wird?" fragte er seine beiden zwotterischen Begleiter. Er mußte unwillkürlich daran denken, daß Kehril bei ihrer ersten Begegnung in den Ruinen von Lakikrath noch eine Zwotterfrau gewesen war und Kehrila

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