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0941 - Pakt der Paratender

Titel: 0941 - Pakt der Paratender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wir werden es von ihnen selbst erfahren."
    „Soll ich ein Kommando ausschicken, um die Fremden gefangenzunehmen?" erkundigte sich Lukon Garija-Pjokkor, der aufmerksam zugehört hatte. „Nein", lehnte Hotrenor-Taak ab. „Ich möchte sie erst einmal beobachten. Es sieht mir ganz so aus, als hätten sie ähnliche Ambitionen wie wir. Warten wir also ab, was sie vorhaben. Vielleicht helfen sie uns weiter, wenn sie sich unbeobachtet fühlen." 6. „Abgemacht", sagte Tekener gerade zu Jennifer. Es war schwül im Shift, weil sie es bis jetzt noch nicht gewagt hatten, die Klimaanlage einzuschalten. Es war immerhin möglich, daß sich eine Paratender-Patrouille in der Nähe befand, die das kurze Auftauchen der Space-Jet zu untersuchen hatte. Erst wenn Ahrzabas Probanden die Lage erkundet hatten und meldeten, daß keine Entdeckungsgefahr bestand, konnten sie die Einrichtungen des Shifts benützen.
    Tekener wischte sich den Schweiß von der Stirn und rekapitulierte: „Du fährst mit dem einen Shift und einem Teil der Probanden zur Frauenkolonie in den prä-zwotterischen Wohnhöhlen. Inzwischen werde ich mit Tezohrs und Ahrzabas Unterstützung versuchen, die in dem Depot gelagerten Psychode an uns zu bringen. Kehril und' die anderen Zwotter sind unterwegs, um jene ihrer Artgenossen für uns zu gewinnen, die für Boyt Margors Paratender arbeiten. Wenn wir die Psychode entwendet haben, werden wir damit zur Frauenkolonie kommen. Dann können wir damit experimentieren und versuchen, Boyt Margor nach Zwottertracht zu locken ..."
    In diesem Moment erklang von draußen ein markerschütternder Schrei. Tekener und Jennifer sprangen gleichzeitig auf und eilten zum Ausstieg des Shifts. Sie erreichten ihn gleichzeitig, aber Tekener ließ seiner Frau den Vortritt. „Was ist passiert?" fragte Tekener und sprang unter Mißachtung der Ausstiegsleiter ins Freie. Von überall eilten Zwotterfrauen herbei, die sich um Tezohr und Ahrzaba drängten. Tekener und Jennifer bahnten sich einen Weg zu ihnen und sahen, daß Ahrzaba neben einer am Boden liegenden Zwotterfrau kniete. Über ihr derbes Gesicht zog sich ein Mal, das an eine Brandwunde erinnerte. „Ich sah Dolla zu einem Kaktus gehen, ohne dem besondere Bedeutung beizumessen", berichtete Ahrzaba. „Plötzlich hörte ich ihren Schrei und sah, wie sie mit dieser Gesichtswunde zusammenbrach. Von dem Kaktus war nichts mehr zu sehen. Und Dolla hat einen solchen Schock erlitten, daß sie das Geschlecht wechselte und nun Dollast ist."
    Wieder ein Proband weniger, dachte Tekener. Er dachte, daß irgendwann auch Ahrzaba in den Wechsel gehen würde und er und Jenny dann auf sich allein gestellt wären. Auf Tezohr war auch nicht mehr hundertprozentig Verlaß, er wurde immer kauziger.
    Jenny kümmerte sich um die verwundete Zwotterfrau, die wimmerte und immer wirrer sprach, was eine unverkennbare Begleiterscheinung der Geschlechtsumwandlung war. „Säure!" konstatierte Jenny kopfschüttelnd. „Gibt es auf Zwottertracht denn Kakteenarten, die Säure verspritzen?"
    „Vielleicht war es eine Echse oder eine Giftschlange", mutmaßte Ahrzaba, während sie zu der Stelle hinüberblickte, wo Dolla attackiert worden war. „Dort steht gar kein Kaktus - ich kann mich getäuscht haben."
    Dolla-Dollast schlug plötzlich um sich, raffte sich auf und lief mit kläglichem Singsang davon. „Wieder ein Morphling mehr", sagte Tezohr traurig. Er wandte sich Tekener zu. „Hast du dich inzwischen mit Jenny beraten, Tek?"
    „Wir trennen uns", sagte Tekener und erklärte dem Syntho, was sie beschlossen hatten. „Du, Ahrzaba und zwei Probanden werdet mich zu Margors Psychode-Depot begleiten. Die anderen Probanden fahren mit Jenny zur Anima-Kolonie. Wir werden zu ihnen stoßen, wenn wir die Psychode in unseren Besitz gebracht haben."
    „Und wann kann es losgehen, Tek?" wollte Tezohr wissen. Er wirkte besorgt. „Ich habe nicht mehr viel Zeit.
    Ich fühle mich immer schwächer werden und fürchte, daß ich meinen paraplasmatischen Körper nicht mehr lange halten kann."
    „Von mir aus können wir sofort aufbrechen", sagte Tekener. Er wandte sich Ahrzaba zu. „Was hast du mit deinen Probanden ausgekundschaftet?" fragte er die Zwotterfrau. „Weit und breit keine Spur von Menschlingen", sagte Ahrzaba. „Dann kann es losgehen."
    Tekener verabschiedete sich mit einem flüchtigen Kuß von Jenny und bestieg den ersten Shift. Ihm folgten Tezohr, Ahrzaba und zwei Zwotterfrauen, die Bilia und Istri hießen. Er schloß das

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