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0943 - Das Vampir-Phantom

0943 - Das Vampir-Phantom

Titel: 0943 - Das Vampir-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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satt war und aus den beiden Bißwunden kein Blut mehr quoll.
    Sie war zufrieden, sie war glücklich, sehr sogar. Sie drehte sich um, den Mund noch immer blutverschmiert. Dann ging sie einen Schritt vor, denn dort wartete das Phantom.
    Es fing sie auf.
    Beide zogen sich zurück.
    Auf der Pritsche aber blieb ihr Erbe liegen und wartete darauf, wieder zu erwachen…
    ***
    Das Telefon meldete sich, als ich noch damit beschäftigt war, mich anzuziehen und gleichzeitig zu frühstücken. Ich hatte verschlafen, den Wecker zwar gehört, war aber wieder eingenickt und hatte Suko gebeten, noch etwas auf mich zu warten.
    Den Mund noch voll mit Rührei, hob ich ab, konnte aber zunächst nicht sprechen, weshalb sich der Anrufer, Sir James, ziemlich ungehalten gab.
    »Sind Sie es nun, oder sind Sie es nicht, John?«
    »Ich bin es, Sir«, erwiderte ich mampfend.
    »Dann guten Appetit.«
    »Danke.« Ich schluckte den Rest hinunter und konnte normal reden. Den Schluck Kaffee ließ ich zunächst mal in der Tasse, die ich wieder mit den Fingern der Linken festhielt.
    »Wie ich hörte, haben Sie gestern einen gewissen Radonescu in U-Haft nehmen lassen.«
    Mir schwante Böses, und ich dachte sofort an das Gefühl vor dem Einschlafen. »Das stimmt, Sir.«
    »Der Mann ist tot.«
    »Scheiße«, kommentierte ich.
    Sir James räusperte sich. »Bitte?«
    »Schon gut, ich habe nur laut gedacht.« Ich holte Luft. »Verdammt noch mal, damit habe ich nicht gerechnet. Wie starb er denn?«
    »Das haben wir noch nicht festgestellt. Man hat ihn gerade erst gefunden, aber der Arzt ist bereits…«
    »Nein, Sir, nein! Lassen Sie es!«
    »Wie bitte?«
    »Keinen Arzt, Sir. Noch nicht. Halten Sie um Himmels willen die Zelle verschlossen!«
    »Sie haben einen Verdacht, John?«
    »Ja«, erwiderte ich, »den habe ich tatsächlich. Einen Verdacht, aber mehr nicht.«
    »Ihr Gefühl?«
    Der Superintendent kannte mich gut. Ich stimmte ihm zu, dann beendeten wir das Gespräch, weil Sir James noch gewisse Dinge in die Wege leiten mußte.
    Die Hose trug ich bereits. Dann leerte ich die Tasse, streifte mir ein Hemd über, zog die Schuhe an, steckte die Beretta ein und ließ das Geschirr stehen. Dafür klingelte ich nebenan bei Suko, begrüßte Shao nur mit einem knappen Wink, die daraufhin den Kopf schüttelte, weil sie die Eile nicht begriff.
    »Was ist denn los?« fragte mich Suko kopfschüttelnd im Lift. »Bringt dich die Verspätung so durcheinander?«
    »Nicht sie.«
    »Was dann?«
    »Die Ereignisse der letzten Nacht.«
    Suko hob die Augenbrauen. »Von denen ich natürlich nichts weiß. Wieder einmal nicht.«
    »Da mußt du dich bei Bill beschweren.«
    »War er dabei?«
    »Sogar die treibende Kraft.«
    Was alles genau geschehen war, erklärte ich meinem Freund während der Fahrt. Da hatten wir Zeit genug, denn der Londoner Verkehr bestand mal wieder nur aus Stop and Go.
    »Was hältst du vom Blaulicht?« erkundigte sich Suko, der auch leicht nervös geworden war.
    »Okay.«
    Mein Freund klemmte es auf das Dach und schaltete auch die Sirene ein. Lücken taten sich nur zögernd auf. Es war einfach zu viel los. Das Wetter konnte man auch vergessen. Es paßte zum November, der schon so gut wie vorbei war. Grauer Dunst vermischt mit Nieselregen und den Auspuffgasen der Autos bildete eine regelrechte Decke aus dicken Wolken, die sicherlich sauerstoffarm war.
    Natürlich sprachen wir über den Fall. Alles war daran wichtig, auch Lucy, aber dieses Vampir-Phantom bereitete uns schon Sorgen. Auch Suko konnte sich nicht vorstellen, wer diese Gestalt war.
    »Sie hat in einem Sarg gelegen, der vom Meer angeschwemmt wurde«, sagte ich.
    »Wie Vamprio-del-mar - oder?« Suko erinnerte da an einen der gefährlichen Urvampire, mit denen wir es früher zu tun bekommen hatten. Eine gewaltige Bestie, ein Blutmonster, wie es kein zweites mehr gab, aber er war vernichtet.
    »So ähnlich.«
    »Nur so ähnlich?«
    Ich schaute ihn kurz an. »Glaubst du denn, daß er etwas damit zu tun haben könnte?«
    »Ich weiß es nicht. Bevor wir uns um ihn kümmern, sollten wir uns an Lucy halten.«
    »Das meine ich auch.«
    Wir kamen jetzt besser durch, und kurz vor Erreichen des Ziels konnte ich die Sirene abstellen und das Blaulicht ausschalten. Wir fuhren den Wagen in die Garage, dann liefen wir mit schnellen Schritten in die Halle, wo Sir James Powell tatsächlich auf uns wartete.
    »Es ging nicht schneller«, sagte ich.
    Er winkte ab. »Man wartet bereits auf uns.« Das erklärte er uns auf dem

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