Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0943 - Das Vampir-Phantom

0943 - Das Vampir-Phantom

Titel: 0943 - Das Vampir-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Fenster geöffnet, um nach draußen zu klettern, und mit dem halben Oberkörper befand er sich bereits im Freien.
    »Von wegen!« keuchte Marek nur und stürmte in die schmale Abstellkammer hinein, in der sich rechts und links der Tür Wäschepakete stapelten und auch schmale Regale gebaut waren.
    In der Mitte war der Weg frei.
    Er führte zum Fenster, wo der Vampir hockte, jetzt den Kopf drehte, so daß wir im durch die Tür fallenden Licht seinen blutigen und aufgerissenen Hals sehen konnten.
    Er hätte tot sein müssen, aber er lebte auf seine Art und Weise weiter. Das dunkle Haar hing ihm wirr ins Gesicht. Seine Haut schimmerte bläulichblaß. Er wollte sich abstützten, um den Schwung für einen Fall durch das Fenster nach draußen auszunutzen, aber Marek war schneller, das trotz seines Alters.
    Er warf sich nach vorn und kriegte den Blutsauger am Jackettschoß zu packen. Den Stoff hielt er eisern fest, und die Hand des Untoten rutschte von der Fensterbank ab.
    Er fiel in den Raum zurück, landete auf dem Bauch und berührte dabei Mareks Füße.
    Der Pfähler stieß noch nicht zu, obwohl er den Pflock bereits in der Rechten hielt. Er wartete ab, bis der Vampir sich aufstemmte, um Marek an die Kehle zu fahren.
    Er wollte beißen. Die Zähne waren ihm rasch gewachsen. Sein Gesicht war keines mehr, nur noch ein Zerrbild, und er ahnte nicht, in welch absolut tödlicher Gefahr er schwebte.
    Seine Brust lag frei.
    Sie war das Ziel für den Pfahl, den Marek zielsicher führte. Wir hörten das wuchtige Geräusch, danach ein Knirschen, dann sahen wir, wie der Vampir zusammensank und in dem engen Raum liegenblieb, wobei der Eichenpfahl aus seiner Brust ragte.
    Wir traten zurück.
    Marek stellte sich vor den Blutsauger. Er schaute auf ihn nieder. Seine Gestalt nahm uns die Sicht auf den verendenden Vampir, und wir hörten Marek ein kurzes Gebet flüstern. Danach zog er seine Waffe wieder aus dem Körper hervor. Er verließ die Kammer, schloß die Tür und lehnte sich gegen die Wand, wobei sein Gesicht einen versteinerten Ausdruck zeigte. »Ich habe es nicht gern getan!« sagte er mit rauher Flüsterstimme. »Ich habe es nicht gern getan, aber ich weiß auch, was ich mir und der Welt schuldig bin.«
    »Niemand macht dir einen Vorwurf, Frantisek«, sagte ich.
    »Ja, natürlich.« Er schaute noch einmal auf die wieder geschlossene Tür, dann drehte er sich um und ging zurück zu seinem Zimmer, das er sich mit mir teilte.
    Wir folgten ihm langsamer. Uns war klar, daß wir jetzt ein weiteres Problem hatten.
    »Was machen wir mit der Leiche?« sprach Bill das aus, was Suko und ich dachten.
    »Darum soll sich Sir James kümmern.«
    Beide schauten mich an, als hätte ich in einer für sie fremden Sprache geantwortet.
    Die Erklärung gab ich erst im Zimmer ab, wo Marek schon eingetroffen war und wieder auf dem Bettrand saß, den Blick gegen seine Füße und auch ins Leere gerichtet.
    Ich holte das Handy aus der Lederjacke und hielt es Bill hin. »Wenn ich Sir James im Club erreiche, wird er sich mit den zuständigen Stellen hier in Verbindung setzen und dafür sorgen, daß wir in unserer Arbeit nicht behindert werden.«
    Es war die beste Lösung, wie auch meine Freunde sagten. Ich erreichte unseren Chef tatsächlich im Club, legte ihm dar, was passiert war, und er zeigte sich besonders besorgt wegen des Vampir--Phantoms, das es geschafft hatte, uns an der Nase herumzuführen. »Dann haben Sie es wohl mit einem Geist zu tun.« Er sprach so laut, daß die anderen es ebenfalls hören konnten.
    »Ich fürchte schon, Sir.«
    »Das ist neu - oder?«
    »Ja. Aber ich weiß noch nicht, wie wir ihn packen und vernichten können, Sir.«
    »Sie werden es schon schaffen.«
    »Drücken Sie uns die Daumen.«
    Das Gespräch war vorbei. Ich steckte den Apparat wieder ein. Dann hörte ich, wie Marek sagte:
    »Der Kampf, Freunde, hat gerade erst begonnen. Was wir bisher erlebt haben, war nur ein Vorspiel.«
    Unser Schweigen zeigte an, daß wir ihm nicht widersprechen konnten…
    ENDE des zweiten Teils

Weitere Kostenlose Bücher