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0943 - Das Vampir-Phantom

0943 - Das Vampir-Phantom

Titel: 0943 - Das Vampir-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Weg zum Fahrstuhl.
    »Und weiter?«
    »Ich habe den Arzt nur mit Mühe von seiner Arbeit abhalten können.« Er warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu, »Beinahe wünsche ich mir, daß sich Ihr Verdacht bestätigt, John. Oder haben Sie es sich mittlerweile anders überlegt?«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Sehr gut.«
    »Meinst du wirklich noch, daß er zu einem Vampir geworden ist? Daß ihn jemand in der Nacht besucht hat?« flüsterte mir Suko zu.
    »Dieses Vampir-Phantom ist unberechenbar.«
    »Du mußt es wissen.« Er wechselte das Thema. »Wann trifft eigentlich Marek ein?«
    »Erst am frühen Abend.«
    »Bis dahin kann noch viel geschehen.«
    Sir James hatte unsere Unterhaltung verstanden. »Sie haben dem Pfähler Bescheid gegeben?«
    »Ja, Sir, er muß kommen. Er besitzt das Pendel. In diesem Fall kann es zum Joker werden.«
    Unser Chef gab keine Antwort. Er hob nur die Schultern und verließ als erster den Lift. Das Pendel hatte er bisher noch nicht zu Gesicht bekommen und immer nur davon gehört.
    Wir waren im Bauch des Yard-Gebäudes gelandet. Keine Fenster, die einen Blick nach draußen erlaubten. Dafür kahle Wände, Türen, Technik, die den Menschen dienen sollte.
    Der Zellentrakt wurde bewacht. Ein Kollege schaute uns durch die Gläser seiner Brille an. Ein zweiter entriegelte den Schließmechanismus der Tür, so daß wir eintreten konnten. Der Kollege mit der Brille wollte nach irgendwelchen Legitimationen fragen. Er kannte uns nicht und wurde von dem anderen beruhigt. »Die Gentlemen sind angemeldet. Man wartet bereits auf Sie, Sir.«
    »Gut.«
    Sir James ging in der Mitte. Wir flankierten ihn. Dabei sahen wir beinahe aus wie Figuren aus einem Western, Fehlten nur noch die offen getragenen Waffen.
    Man erwartete uns im Verhörraum, dessen Tür nicht geschlossen war. Durch den Spalt drang das Murmeln der Stimmen. Sätze verstanden wir nicht. Das Gemurmel verstummte, als Suko uns die Tür aufstieß und Sir James als erster den Raum betrat.
    Mehrere Männer schauten uns an. Einer davon trug einen weißen Kittel. Es war der Arzt. Er hieß Dr. Morton, ich kannte ihn flüchtig, und er schaute mich böse an.
    Wir grüßten freundlich, aber Dr. Morton ließ sich nicht aus der Fassung bringen. Er hatte sich vorgenommen, sich zu beschweren, und das tat er auch. »Das ist doch sicherlich auf Ihrem Mist gewachsen, Sinclair! Der Mann ist tot. Ich als Arzt muß nach ihm sehen, verdammt!«
    »Sind Sie sicher?«
    »Was?«
    »Daß der Mann tot ist.«
    »Ja, zumindest wurde es mir gemeldet.« Er richtete seinen Blick auf Sir James. »Dann kam von Ihnen die Anordnung, ihn in Ruhe zu lassen und nicht in die Nähe der Zelle zu gehen. Stimmt das?«
    Sir James blieb ruhig. »So ist es, Dr. Morton.«
    »Na bitte.«
    »Wir haben unsere Gründe gehabt.«
    »Sicher, nur…«
    »Es ist ein Verdacht, Mr. Morton, ein begründeter Verdacht«, sagte ich. »Dieser Radonescu ist tot, nach außen hin. Verletzung waren an seiner Leiche nicht festzustellen, das ist mir bekannt. Ich habe deshalb einen bestimmten Verdacht. Das möchte ich noch einmal wiederholen.«
    »Mord?«
    »Auf eine gewisse Weise schon.«
    Einer der Beamten mischte sich ein. Er hieß Rabbit, wie ich an seinem Namensschild ablas, er sah aber nicht aus wie ein Kaninchen, sondern eher wie ein Kleiderschrank mit seinen breiten Schultern und dem schon fast eckigen Kopf. »Wir sind hier abgesichert, Sir. Kein Mensch kann hier in diesen Trakt gelangen, ohne daß wir ihn sehen,«
    Ich staunte ihn an. »Wer hat denn von einem Menschen gesprochen, Mr. Rabbit? Ich nicht.«
    »Ach ja?« Sein Kopf lief rot an, und er suchte nach den richtigen Worten.
    »Wissen Sie, meine Herren, ich werde mich voll und ganz bei Ihnen entschuldigen, sollte ich mich geirrt haben. Wenn nicht, dann brauchen Sie trotzdem nicht Ihr Sicherheitssystem zu überprüfen, weil wir es dann mit Mächten zu tun haben, gegen die wir mit normalen Mitteln nicht ankommen.«
    Sie hatten mir zugehört, ob sie mir aber glaubten, stand auf einem anderen Blatt.
    »Kommst du, Suko?«
    »Gut.«
    »Ich werde bei Ihnen bleiben«, sagte Sir James.
    »Danke, Sir.«
    Die anderen bat ich, auf uns zu warten. Wenn sie gebraucht wurden, wurden sie verständigt.
    »Ich kann den Frust der Leute verstehen«, erklärte Suko etwas später. »Ich hätte mich auch geärgert.«
    »Stimmt. Hätte ich sie denn in Gefahr bringen sollen?«
    »Sie denken noch immer, daß der Mann zu einem Vampir gemacht wurde?« fragte Sir James.
    »Ja.«

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