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0943 - Das Vampir-Phantom

0943 - Das Vampir-Phantom

Titel: 0943 - Das Vampir-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gitterstäben und malte sich auch auf dem Boden ab. Man hatte ihn bewußt in diese Zelle gesteckt, damit er das Gitter sehen und auch von außen überwacht werden konnte. Hin und wieder patrouillierte ein Wachposten an der Zelle vorbei, um nach dem Gefangenen zu schauen.
    Von den Gefangenen in den anderen Zellen hörte er nichts. Höchstens mal einen Fluch oder ein paar Schnarchlaute, ansonsten war es still. Der Rumäne lag auf seiner Pritsche und hatte die Hände unter seinen Hinterkopf gelegt.
    Er starrte an die Decke: Die Zeit war wie ein zäher Schlamm, der in einem Trog steckte und ihn nur tropfenweise verließ. Es würde irgendwann einen Morgen geben, es würde wieder hell draußen werden, aber davon würde er nichts mitbekommen, denn man hatte ihn in die Unterwelt des Yard Buildings geschafft.
    Er wußte selbst nicht, ob er nun schlafen wollte oder nicht. Er kam sich verloren vor, wie jemand, der es nicht mehr fertigbrachte, normal zu denken. Einmal wünschte er sich den Schlaf herbei, dann wiederum fürchtete er sich davor, denn wer schläft, der ist auch wehrlos.
    Radonescu befand sich in einer Zwickmühle. Hin und wieder hustete er. Seine Kehle war trocken.
    Er wäre auch gern aufgestanden und hätte am liebsten das Gitter zerstört. Aber auch das brachte nichts. Erstens hätte er es nicht geschafft, und zweitens saß die andere Seite am längeren Hebel.
    Dann gab es noch Lucy.
    Sie hatte unbedingten Gehorsam verlangt, und er hatte dies auch akzeptiert. Als Gegenleistung hatte sie ihm versprochen, ihn nicht im Stich zu lassen, das hieß in seinem konkreten Fall, ihn aus der Zelle hier zu holen.
    War ihr das möglich?
    Er kannte sie, aber er kannte sie nicht genug. Er wußte nur, daß Lucy anders war, und immer wieder kam ihm eine Szene in den Sinn, als er sie mit blutbeschmiertem Mund überrascht hatte, wobei ihre Lippen selbst nicht verletzt gewesen waren. Das Blut hatte also von einem anderen Wesen gestammt. Ob sie es getrunken hatte, hätte ihn interessiert, aber der Mann hatte sich nicht getraut, sie danach zu fragen, denn Lucy war für ihn etwas Besonderes gewesen. Zwar ein Mensch, aber trotzdem noch ein Wesen, und sie war ihm immer unangreifbar vorgekommen. Es gab wenige Personen, vor denen er Respekt oder Furcht hatte. Ausgerechnet eine Frau, Lucy, gehörte dazu.
    Am Ende des Ganges quietschte eine Tür. Das Geräusch riß ihn aus seinen Gedanken, und Radonescu wußte auch, was es zu bedeuten hatte. Er würde bald die Schritte des Wachpostens hören, der durch den Gang ging, um nach den Gefangenen zu schauen.
    In der zweitletzten Zelle hatte man ihn untergebracht. So würde es dauern, bis der Knabe die Gittertür erreichte.
    Es war bereits weit nach Mitternacht. Die Stille gefiel ihm überhaupt nicht. Jedes Geräusch kam ihm überlaut vor, besonders das energische Auftreten des Mannes.
    Sie näherten sich seiner Zelle, und mit ihnen huschte auch der Kegel eines Taschenlampenlichts über den Boden wie ein bleiches Gespenst. Der Bulle leuchtete in jede Zelle hinein. Die meisten Insassen merkten es nicht mal, sie schliefen um diese Zeit bereits tief und fest. Einer aber wurde wach und auch wütend. Er drohte dem Wärter, ihm die edelsten Teile abzureißen, wenn er nicht verschwand.
    Der Mann ging kommentarlos weiter.
    Radonescu hatte sich schon auf die rechte Seite gewälzt. So konnte er zur Gittertür schauen, sah zuerst den Lichtkegel über den Boden huschen und dann den Schatten der uniformierten Gestalt, der dicht vor der Tür stehenblieb.
    Er leuchtete in die Zelle.
    Der Tisch, der Stuhl, das schmale Regal, der kleine Spind, das Bett und der Mann, der drauflag, wurden angestrahlt. Radonescu blinzelte, als das Licht über sein Gesicht huschte, und richtete sich auf.
    »He, was ist los?«
    »Nichts, nur die Kontrolle.«
    Der Rumäne lachte. »Wie wäre es mit einem kräftigen Schluck? Wodka oder Whisky?«
    »Und wovon träumst du nachts?« fragte der Polizist, dessen Gesicht kaum zu erkennen war, weil es im Schatten lag.
    »Eben davon.«
    »Dann träume weiter.«
    »Geht nicht, du hast mich geweckt.«
    »Das glaube ich dir nicht. Ich kenne die Leute. Die reagieren anders, wenn sie aus dem Schlaf gerissen werden. Ich an deiner Stelle würde schlafen, denn vor dir liegt ein harter Tag.«
    Radonescu grinste. »Falls ich dann noch hier bin, Meister.«
    »Das wirst du, verlaß dich drauf.«
    »Darauf würde ich aber nicht wetten.«
    »Abwarten.«
    Der Wärter verschwand wieder und Radonescu ließ sich

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