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0943 - Das Vampir-Phantom

0943 - Das Vampir-Phantom

Titel: 0943 - Das Vampir-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß dieses Vampir-Phantom nichts mit Assunga zu tun hat. Oder siehst du das anders?«
    »Auf keinen Fall.«
    Er ließ den Stein nach unten hängen. Ich schaute direkt gegen das Gesicht der dort eingemeißelten Zunita. Sie war am Hofe Vlad Draculas ein- und ausgegangen. Als sich die Menschen erhoben, da hatten sie Zunita verschleppt und verbrannt. Aus Ascheresten hatte sich dieser Stein mit dem Vampirgesicht der Frau darauf gebildet, so war Zunitas Kraft in seinem Gefüge geblieben. Zwei lange Zähne schauten wie kleine Säbel aus dem Maul, und ich wußte auch, daß dieses Pendel meinem alten Freund Marek schon gute Dienste erwiesen hatte, denn durch seine Hilfe hatte er vor nicht allzu langer Zeit einen Blutsauger im Donau-Delta aufgespürt. Hier und heute ging es um andere Dinge, und man hatte es tatsächlich durch eine mächtige Kraft verändert.
    »Wir sehen«, sagte Frantisek und legte das Pendel auf seine Betthälfte. Mit einer müden Bewegung winkte er mir zu. »Ich stellte mich mal unter das heiße Wasser.«
    »Ist schon okay.«
    Marek verschwand durch die kleine Tür. Kaum hatte er sie geschlossen, da hörte ich das Rauschen des Wassers, aber nicht aus unserer Dusche, sondern nebenan, wo Bill und Suko schliefen, die die gleiche Idee gehabt hatten.
    Ich erhob mich von der schmalen, ziemlich unbequemen Stuhlfläche, die nur ein dünnes Polster aus blauem Stoff aufwies, und trat ans Fenster. Den feuerfesten Stoffvorhang hatte ich noch nicht zugezogen, und mein Blick fiel in die Finsternis.
    Nichts bewegte sich. Selbst die Büsche waren zu weit entfernt, als daß ich hätte sehen können, ob der Wind mit ihnen spielte oder nicht. Die schmale Zufahrt war durch eine Reihe von Lampen markiert, von denen aus Sparsamkeitsgründen nur wenige eingeschaltet waren. Der Eingangsbereich lag rechts von unserem Zimmer. Er war beleuchtet. Ich schaute zum wolkenfreien Himmel. Von der nahen Autobahn war höchstens mal ein Lichtreflex zu sehen, der von den höher angebrachten Scheinwerfern irgendwelcher Lastwagen stammte. Ansonsten konnte man sich vorkommen wie irgendwo am Ende der Welt, wo alles dunkel war.
    Ich zog den Vorhang vor und drehte mich langsam um. Marek stand jetzt unter der Dusche. Ich hörte, wie das Wasser rauschte. Aus dem Radio drangen Lieder der Beatles, aber ich hörte nur mit einem Ohr hin, denn mein Blick war auf das Pendel gefallen, und zugleich drehten sich meine Gedanken um den Vampir, der sich immer nur feinstofflich und innerhalb einer Wolke gezeigt hatte.
    In ihm war uns ein Feind präsentiert worden, mit dessen Existenz ich nicht zurechtkam. Ich wußte auch jetzt noch nicht, wie wir ihn stoppen sollten. Wenn er in diesem Zustand immer erschien, dann war er uns über. Und er beschützte eine Person, die bereits seit mehr als hundert Jahren lebte, auch Lucy durften wir nicht vergessen. Auf eine Begegnung mit ihr war ich gespannt, und ich würde anders reagieren, als bei der ersten im Hotelzimmer.
    Das Pendel lag noch immer an der selben Stelle. Ich dachte daran, daß ich dabei gewesen war, als Marek es bekommen hatte. Der alte Juri, ein Blinder, hatte es ihm kurz vor seinem Tod übergeben.
    Aber auch Juri war nur ein Baustein in einem gefährlichen Spiel gewesen, das von Mallmann und Assunga inszeniert worden war, doch Juri hatte sich diesen Blutsaugern durch Selbstmord entzogen.
    Auch Assungas Helferin, die junge Milena, hatte es danach nicht geschafft, uns das Pendel wegzunehmen, und Marek war sehr stolz darauf gewesen, der Besitzer zu sein.
    Bis heute.
    Oder bis gestern, denn nun zeigte das Pendel eine Veränderung, die auch mich störte.
    Da es so offen auf dem Bett lag, ging ich hin und hob es auf. Es lag auf meiner Hand, ich fühlte die Schwere des Steins und strich mit der Kuppe des Daumens über das Gesicht, bei dem der Mund weit offen stand, so daß die säbelähnlichen Zähne des Oberkiefers in die Tiefe schauten.
    Das Pendel war nicht im eigentlichen Sinn geschaffen worden. Es war tatsächlich durch einen Brand entstanden, denn man hatte vor einigen hundert Jahren die Besitzerin des Pendels dem Feuer übergeben, und aus den Resten ihrer Asche war das Pendel mit ihrem Gesicht auf der Oberseite entstanden. Ein magisches Wunder. Ich ließ das Pendel nicht mehr auf meiner Handfläche liegen, sondern den Stein in die Tiefe rutschen. Dabei hielt ich die Kette fest und spürte auch den kleinen Ruck, der entstand, als der Stein durch die Begrenzung der Kette aufgefangen wurde.
    Er hing jetzt nach

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